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Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Titel: Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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dachte, fand sie ebenso erschreckend wie ermutigend. Es war, als würden die ersten Krokusse in ihrer tiefgefrorenen Seele sprießen.
    Er ließ sich neben ihr nieder und streckte sich auf dem Rücken aus. Der Geruch nach Seewasser und teuflischer Männlichkeit zog ihr in die Nase.
    »Keine Saltos mehr in den See, Molly. Streng verboten. Du warst viel zu dicht an den Felsen.«
    »Ich habe doch nur einen gemacht, außerdem habe ich die Kante immer im Auge behalten.«
    »Du hast gehört, was ich gesagt habe.«
    »Man, du klingst schon genau wie Dan.«
    »Ich möchte lieber nicht wissen, was er sagen würde, wenn er dich hier sehen könnte.«
    Molly war überrascht, wie angenehm es war, einfach schweigend nebeneinander zu liegen. Obwohl jeder ihrer Muskeln schmerzte, fühlte sie sich absolut entspannt.
    Daphne lag auf einem Felsen und sonnte sich, als
Benny den Weg hochgerannt kam. Er weinte.
»Was ist denn los, Benny?«
»Nichts. Lass mich in Ruhe.«
    Sie öffnete blinzelnd die Augen. Es war fast vier Monate her, dass Daphne und Benny zuletzt eine imaginäre Unterhaltung in ihrem Kopf geführt hatten. Sie rollte zu Kevin herum. Sie wollte zwar den Spaß, den sie zusammen gehabt hatten, nicht verderben, aber er brauchte Hilfe bei seinem Umgang mit Lilly, genau wie sie Hilfe brauchte, um den Verlust von Sarah verarbeiten zu können.

    Er hatte die Augen geschlossen. Sie stellte fest, dass seine Wimpern dunkler waren als seine Haare, die an den Schläfen schon fast wieder trocken waren. Sie stützte das Kinn in die Hand. »Wusstest du immer schon, dass Lilly deine Mutter ist?«
    Er öffnete die Augen nicht. »Meine Eltern haben es mir gesagt, als ich sechs war.«
    »Es war richtig, dass sie kein Geheimnis daraus gemacht haben.« Sie wartete, aber er sagte nichts mehr. »Sie muss sehr jung gewesen sein. Sie sieht jetzt gerade mal aus wie vierzig.«
    »Sie ist fünfzig.«
    »Wow.«
    »Sie ist ein Hollywoodstar. Massenhaft Schönheitsoperationen.«
    »Hast du sie oft gesehen, als du noch klein warst?«
    »Im Fernsehen.«
    »Aber nicht persönlich?« Ein Specht klopfte nicht weit entfernt, und ein Habicht kreiste über dem See. Sie beobachtete das Heben und Senken seiner Brust.
    »Sie ist einmal aufgetaucht, als ich sechzehn war. Da war wohl gerade nichts los in Hollywood.« Er öffnete die Augen und setzte sich auf. Molly rechnete damit, dass er aufstehen und gehen würde, aber er schaute nur auf den See hinaus. »Was mich angeht, so hatte ich nur eine Mutter, nämlich Maida Tucker. Ich weiß nicht, was für ein Spielchen diese Bimboqueen hier treibt, aber ich spiele jedenfalls nicht mit.«
    Das Wort »Bimbo« weckte in Molly alte Erinnerungen. Das hatten die Leute auch zu Phoebe gesagt. Molly erinnerte sich daran, was ihre Schwester ihr vor Jahren einmal gesagt hatte: Manchmal glaube ich, dass »Bimbo« ein Wort ist, dass die Männer erfunden haben, damit sie sich Frauen überlegen fühlen können, die eigentlich energischer sind als sie selbst.
    »Wahrscheinlich wäre es am besten, du würdest mit ihr reden«,
sagte Molly nun. »Dann erfährst du, was sie von dir will.«
    »Es ist mir egal.« Er stand auf und griff nach seinen Jeans. »Was für eine beschissene Woche das mal wieder ist.«
    Für ihn vielleicht, aber nicht für sie. Es war die beste Woche, die sie seit Monaten erlebt hatte.
    Er fuhr sich mit den Fingern durchs feuchte Haar und sagte mit sanfterer Stimme: »Willst du immer noch in die Stadt fahren?«
    »Klar.«
    »Wenn wir jetzt gehen, können wir bis fünf Uhr zurück sein. Du kümmerst dich dann doch um den Tee, oder?«
    »Ja, aber du weißt, dass du früher oder später mit ihr reden musst.«
    Sie beobachtete den Wechsel der Gefühle in seinem Mienenspiel. »Ich werde mit ihr reden, aber ich bestimme, wann und wo.«
    Lilly stand am Dachfenster und sah Kevin mit der Footballerbin davonfahren. Es schnürte ihr die Kehle zu, an seine verächtliche Haltung ihr gegenüber zu denken. Ihr kleiner Junge. Das Kind, das sie geboren hatte, als sie selbst kaum mehr als ein Kind war. Der Sohn, den sie ihrer Schwester übergeben hatte, damit sie ihn an Kindes statt großziehen konnte.
    Sie wusste, dass sie damals richtig gehandelt hatte - uneigennützig -, was er aus seinem Leben gemacht hatte, war der beste Beweis dafür. Welche Möglichkeiten hätte er gehabt als Kind einer ungebildeten, verkorksten Siebzehnjährigen, die davon träumte, ein Star zu sein?
    Sie ließ den Vorhang sinken und setzte sich auf die Bettkante.

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