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Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Titel: Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Frisur war schlicht eine modische Angelegenheit.
    Hannah warf ihren Mantel in die Ecke und kniete sich hin, um Ruh, Mollys kleinen grauen Pudel, zu streicheln, der ihnen zur Begrüßung entgegensprang. Ruh und Känga, der Pudel
der Calebows, waren Nachkommen von Phoebes geliebtem Pu.
    »Na, kleiner Stinker, hast du mich vermisst?« Molly legte ihre Post weg und drückte Ruh einen Kuss auf seinen weichen grauen Dutt. Ruh erwiderte die Begrüßung, indem er über Mollys Kinn leckte und sich vor ihr ausstreckte, um sein beeindruckendstes Knurren hören zu lassen.
    »Oh ja, wir sind beeindruckt. Nicht wahr, Hannah?«
    Hannah kicherte. »Er tut noch immer gern so, als wäre er ein Polizeihund.«
    »Der mutigste Hund in der Truppe. Kränken wir ihn lieber nicht, indem wir ihn daran erinnern, dass er ein Pudel ist.«
    Hannah wuschelte durch Ruhs Fell und ging neugierig zu Mollys Arbeitsplatz im Wohnzimmer. »Hast du wieder neue Artikel geschrieben? ›Prom-Night Passion‹ fand ich klasse.«
    Molly lächelte. »Bald.«
    Den Gesetzen des Marktes gehorchend trugen die Artikel, die sie für Chik schrieb, recht gewagte Titel, obwohl der Inhalt eher zahm war. In »Abschlussball mit Nachspiel« war es um die Folgen von Sex im Auto gegangen, »Von der Jungfrau zum Vamp« handelte von Kosmetik und »Wilde Mädchen« berichtete von vier Mädchen beim Campingurlaub.
    »Zeigst du mir deine neuen Skizzen?«
    Molly hängte ihre Mäntel auf. »Ich habe noch keine, ich arbeite gerade an einer neuen Idee.« Manchmal begann ein neues Buch mit flüchtigen Skizzen, manchmal mit Text. Und heute hatte sie ihre Inspiration direkt aus dem Leben gegriffen.
    »Oh bitte, erzähl!«
    Meist tranken sie zuerst einen Tee, wenn Hannah sie besuchte. Molly ging in die winzige Küche gegenüber ihrem Arbeitsplatz und setzte Wasser auf. Direkt darüber auf der Galerie war ihr Schlafplatz, von dem man den gesamten
Wohnbereich überblicken konnte. Dort stapelten sich ihre Lieblingsbücher in Metallregalen: ihre geliebten Jane-Austen-Romane, zerlesene Bände von Daphne Du Maurier und Anya Seton, alle frühen Bücher von Mary Stewart, neben Victoria Holt, Phyllis Whitney und Danielle Steel.
    Auf den schmaleren Regalen standen Taschenbücher in Doppelreihen - historische Schwarten, Liebesgeschichten, Krimis, Reiseführer und Ratgeber. Außerdem ihre Lieblingsklassiker, Biografien berühmter Frauen und ein paar von Oprahs weniger deprimierenden Buchclub-Auswahltiteln, von denen Molly die meisten schon entdeckt hatte, lange bevor Oprah sie der ganzen Welt anpries.
    Ihre liebsten Kinderbücher bewahrte sie in einem Regal direkt neben ihrem Bett auf. Ihre Sammlung umfasste alle Eloise-Geschichten und Harry-Potter-Bücher, ein paar Judy Blume, Gertrude Chandler Warners The Boxcar Children, Anne of Green Gables, ein bisschen Sweet Valley High zum Spaß und die zerfledderten Barbara-Cartland-Bücher, die sie entdeckt hatte, als sie zehn war. Es war die Sammlung einer begeisterten Leseratte. Oft machten es sich die Calebow-Kinder mit einem Stapel Bücher auf ihrem Bett bequem und versuchten zu entscheiden, welches sie als Nächstes lesen wollten.
    Molly nahm zwei zerbrechliche chinesische Teetassen mit hauchdünnem Goldrand und lila Stiefmütterchen. »Heute habe ich beschlossen, dass mein nächstes Buch Trubel um Daphne heißen soll.«
    »Erzähl!«
    »Also … Daphne spaziert nichts ahnend durch den Nachtigallenwald, als plötzlich Benny auf seinem Mountainbike angerast kommt und sie beinahe über den Haufen fährt.«
    Hannah schüttelte angewidert den Kopf. »Dieser blöde, eingebildete Dachs.«
    »Genau.«

    Hannah warf ihr einen unsicheren Blick zu. »Ich finde, jemand sollte Bennys Mountainbike klauen. Dann könnte er nichts mehr damit anstellen.«
    Molly lächelte. »Im Nachtigallenwald wird nicht gestohlen, erinnerst du dich? Das hast du schon einmal vorgeschlagen, als es um Bennys Jet-Ski ging.«
    »Ja, schon.« Ihr Mund verzog sich zu einer trotzigen Linie. »Aber wenn es Mountainbikes und Jet-Ski im Nachtigallenwald gibt, warum sollte es dann nicht auch Diebe geben? Außerdem macht Benny so etwas nicht mit Absicht. Er ist nur ein bisschen frech.«
    Molly dachte an Kevin. »Von Frechheit zu Dummheit ist es manchmal nur ein kleiner Schritt.«
    »Benny ist nicht dumm!«
    Hannah sah sie verstört an und Molly wünschte, sie hätte ihren Mund gehalten. »Natürlich nicht, er ist der schlauste Dachs im Nachtigallenwald.« Sie wuschelte ihrer Nichte durchs Haar.

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