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Verlobt, verliebt, verführt

Verlobt, verliebt, verführt

Titel: Verlobt, verliebt, verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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zerkleinern war körperliche Schwerstarbeit. Ryan bestellte sich deshalb per Handy bei einer Arbeitsvermittlung ein paar Hilfskräfte und hoffte nur, dass die Männer, die kurz darauf kamen, wenigstens schon einmal in ihrem Leben eine Motorsäge in der Hand gehalten hatten.
    Wie immer bei solchen schwierigen Jobs, machte er sich Sorgen um Rafe und Russ, aber die beiden zeigten den Arbeitern so geschickt, was sie zu tun hatten, dass Ryan regelrecht Stolz empfand.
    Doch sein Stolz bekam einen Dämpfer, als er sich fragte, ob die beiden ihr Studium überhaupt beenden würden. Russ hatte sich ein Semester frei genommen, und Rafe besuchte im Moment nur wenige Kurse.
    Er wünschte sich für sie, dass es ihnen einmal besser ging und sie nicht ihr Leben lang Bäume fällen mussten wie ihr Vater. Obwohl die körperliche Arbeit ihnen anscheinend Spaß machte. Seltsam, dachte Ryan. Er hatte das elterliche Geschäft bloß deshalb fortgeführt, damit sie auch weiterhin ein Dach über dem Kopf hatten, doch jetzt gefiel der Job den beiden sehr viel mehr als ihm. Wäre es denn so schlimm, wenn Russ und Rafe das Geschäft übernähmen?
    Aus diesen Gedanken wurde er jäh gerissen, als er aus dem Augenwinkel eine rothaarige Frau erblickte, die aus dem Haus trat und schnell zur Gartenpforte lief. Es war Suzanne.
    Jetzt überquerte sie mit wehendem Haar die Straße. Heute trug sie einen weißen weiten Rock und eine ärmellose Bluse.
    Von ihrem aufregenden Körper war kaum etwas zu sehen, und Ryan gab sich große Mühe, nicht allzu deutlich zu ihr hinüberzustarren. Vergeblich.
    „Ertappt!“, rief Rafe und schlug ihm auf die Schulter.
    Ryan beachtete seinen Bruder nicht, sondern beobachtete weiter Suzanne, wie sie in ein Auto stieg und in raschem Tempo davonfuhr. „Das ist Suzanne“, sagte er erklärend.
    „Ich weiß, wer sie ist. Die sexy Frau, die wir gestern Nacht gerettet haben.“
    Sexy? Allerdings, und genau deswegen ging sie Ryan auch nicht mehr aus dem Kopf. Aber es störte ihn, dass Rafe denselben Gedanken hatte.
    Suzannes Wagen war schon bald seinen Blicken entschwunden. Anscheinend litt sie unter keinerlei Nachwirkungen von der vergangenen Nacht.
    „Ryan?“
    „Ja?“
    „Aufwachen, sie ist weg.“
    Er schüttelte den Kopf. Benahm er sich tatsächlich wie ein liebeskranker Teenager? Noch einen Menschen mit Ansprüchen an ihn konnte er in seinem Leben doch nun wirklich nicht gebrauchen.
    Aber wieder einmal musste er zugeben, dass diese Frau ihn anzog, zumindest körperlich.
    „Trocken sieht sie auch gut aus“, kommentierte Rafe unbekümmert. „Wie willst du sie bei deinen ständigen Dates eigentlich noch einplanen?“ Lachend machte er sich wieder an die Arbeit.
    Ja, fragte Ryan sich selbst, wie passt sie in meinen Plan? Gleichzeitig war er jedoch fest entschlossen, sich irgendwie Zeit für sie zu nehmen.
    „Ryan?“
    Er war immer noch in Gedanken versunken, als er sich zu Taylor umdrehte, die jetzt auch aus dem Haus trat. Das Kleid, das sie trug, war so kurz, dass es jedem Mann den Verstand rauben musste.
    „Ich habe gerade mit der Versicherung telefoniert. Also nehmen Sie’s mir nicht übel, wenn ich nicht gerade in bester Stimmung bin.“
    Ryan nickte. „Dann sind wir ja schon zwei.“
    Taylor lächelte und sprach in gelassenem Tonfall weiter. „Darf ich ganz offen sein?“
    „Natürlich.“
    „Mir ist klar, dass Sie mich wegen der letzten Nacht für einen leichtfertigen Menschen halten müssen.“ Er wollte etwas erwidern, aber sie hob eine Hand. „Nein, lassen Sie mich ausreden. Ehrlich gesagt, kann ich mir dieses Haus gar nicht leisten. Ich habe es geerbt, besitze aber keinerlei Kapital, um es zu reparieren. Und obwohl es vielleicht nicht so aussieht“, sie hob resigniert die Schultern, „verfüge ich auch in absehbarer Zukunft über keinerlei Einkommen.“
    „Klingt nicht nach pünktlicher Zahlung meiner Rechnung.“
    „Ich werde Sie dennoch bezahlen, denn ich habe bereits einen Plan, wie ich an Geld kommen kann. Deshalb fahren Sie bitte mit der Arbeit fort und stutzen Sie auch die anderen Bäume, die Sie nicht für sicher halten. Ende nächster Woche habe ich das nötige Geld zusammen. Ich kann nur hoffen, dass Sie damit einverstanden sind, denn …“
    „Schon in Ordnung“, schnitt er ihr das Wort ab, und ihm gelang sogar ein Lächeln.
    „Ganz bestimmt?“, hakte Taylor nach.
    Die Hälfte seiner Kunden zahlten erst, wenn er ihnen mit einer Klage drohte, da freute Ryan sich über jeden, der

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