Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verlockend wie ein Dämon

Verlockend wie ein Dämon

Titel: Verlockend wie ein Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
Vom Netzwerk:
Barrieren Mauern sind, die Gott errichtet hat, damit beide Seiten den Bund einhalten, aber dass Er nie im Sinn hatte, die Dreifaltige Seele aufzuhalten.«
    So beiläufig sie konnte, raffte Lena Carlos’ Fundstücke zusammen. Schwieriger würde es werden, sie gegen die gefälschten Münzen in ihrer Puzzleschachtel auszutauschen. Die vorsichtshalber in Samt gehüllt waren, damit sie keinen Lärm machten. »Was genau ist denn die Dreifaltige Seele?«
    »Einem alten Buch zufolge, das Lachlan gefunden hat, ist sie Gottes Botschafter.« Carlos nahm den Beifahrersitz in Angriff.
    Weitere sechs Münzen. »Und was bedeutet das?«
    Carlos sah auf. »Es ist Satans Plan, Gott zu stürzen. Em wird eine wichtige Rolle dabei spielen, diesen Plan zu durchkreuzen. Wir wissen nur noch nicht genau, inwiefern.«
    »Sie ist fünfzehn!«
    Er warf einen Blick hinüber zum Hubschrauber. Emily saß in der geöffneten Tür. »Das Alter bedeutet in diesem Fall nichts. An dem, was einem im Leben passiert, lässt sich besser messen, wer man ist, als an den Jahren, die man hinter sich hat. Verlass dich darauf – Emily hat eine Tiefe, die man nicht sehen kann.«
    »Aber sie –«
    Das Horus-Amulett an Lenas Hals surrte plötzlich protestierend. Sie reagierte instinktiv.
    »Einen Schildzauber, schnell!«, rief sie Carlos zu.
    Bevor sie weitere Erklärungen abgeben konnte, erleuchteten rote Funken den Himmel, und zwei der toten Waffenhändler aus dem Lager hinter ihnen kamen wieder auf die Füße. Wie ferngesteuert rannten sie los, überquerten die Dünen in Rekordzeit und schossen Feuerbälle auf Lena und die anderen ab. Ein dritter Mann, in der voluminösen Tracht eines Wüstennomaden, galoppierte auf einem Pferd von Westen heran.
    Lena murmelte die nötigen Worte, um ihren eigenen Schild zu errichten.
    Carlos und Brian zückten ihre Schwerter und parierten die Feuerbälle. Uriel legte seine Handflächen aneinander und begann, kleine weiße Lichtblitze vom Himmel herabzurufen.
    Lenas Schild erhielt innerhalb weniger Sekunden drei schwere Treffer. Sie rannte um die Kühlerhaube des Dodge herum, um einen vierten und möglicherweise verhängnisvollen Treffer zu verhindern. Während sie die Fahrertür als zusätzlichen Schutzschild benutzte, beschwor sie einige grundlegende Zauber gegen die Hörigen – Blindheit, Ersticken und Kälte. Unwahrscheinlich, dass sie die mächtigen Schilde der Hörigen durchdringen würden, aber vielleicht lenkten sie die Dämonen wenigstens ab. Lena spähte um die Tür, um sich einen Überblick zu verschaffen, dann linste sie in das Fahrzeug. Sechs Münzen waren vorübergehend in Vergessenheit geraten und lagen noch immer auf dem Beifahrersitz. Schlechtes Timing, aber die Gelegenheit war da – nach kurzem Zögern nutzte Lena die Schlacht zu ihrem Vorteil und tauschte die Münzen aus.
    Dann widmete sie sich wieder dem Gefecht.
    Carlos stand dort, wo sich beide Angriffe kreuzten, und bekam den ganzen Zorn der Hörigen zu spüren. Eine Feuerbombe schlüpfte durch seine Abwehr und traf ihn in die Brust. Der junge Mann geriet ins Wanken, doch nur einen Augenblick lang. Eine Welle wütender Hitze strahlte von ihm aus und schoss durch die Luft. Er fand das Gleichgewicht wieder und schwang sein Schwert mit neuer Kraft.
    Lenas nicht reparierter Wächterschild erhielt einen weiteren Treffer. Sie war für diesen Kampf nicht ausreichend gerüstet.
    Brian und Carlos dagegen zeigten, wie meisterlich sie ihre Schwerter beherrschten, fälschten Feuerbomben ab und durchschlugen die Schilde der Dämonen mit flinken, wendigen Hieben. Das Problem war nur: Die Schwerter richteten bei den Dämonen kaum Schaden an.
    Die Drillinge schufen sich einen überragenden Schutz, indem sie ihre Schilde vereinten, und ließen mit niederträchtiger Präzision Feuerbälle auf ihre Gegner herabregnen. Waffen, die ihre Abwehr durchbrachen, trafen nur bereits totes Fleisch und konnten die Dämonen nicht einmal durch die schmierige Beschaffenheit austretenden Blutes behindern. Schlimmer noch, der heftige Wind arbeitete gegen die Wächter und peitschte Fahnen blauen Rauchs in ihre Richtung – blauen Rauchs, der in der sternenlosen Nacht fast nicht zu sehen war. Sie wurden immer unsicherer. Brians geschmeidige Fußarbeit geriet ins Stocken, und Carlos stolperte, als er einen potenziell tödlichen Treffer parierte. Ein Feuerball beschädigte seinen Schild, sodass eine Handvoll Funken die Schutzhülle durchdrang und auf dem schwarzen Trenchcoat des

Weitere Kostenlose Bücher