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Verlockend wie ein Dämon

Verlockend wie ein Dämon

Titel: Verlockend wie ein Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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ans Ohr. Seinen Blick hielt er auf Lena geheftet, die auf der Treppe zu seinem Elternhaus stand und gerade an der Tür läutete. »Ja, MacGregor, was gibt’s?«
    »Schlechte Neuigkeiten.«
    Er schnitt eine Grimasse. »Wie immer.«
    Jemand kam an die Tür. Eine Frau in einem roten Sweatshirt mit dem Logo der New Jersey Devils darauf. Seine Mutter. Sie öffnete die weiße Fliegengittertür, die er als Kind bestimmt tausend Mal zugeknallt hatte, und nahm zaghaft lächelnd die Schachtel entgegen, die Lena ihr hinhielt. Sie sah noch genauso aus wie beim letzten Mal, als er sie gesehen hatte, an dem Tag, bevor er starb. Nur ein bisschen ergrauter.
    »Simon Reed hat gerade angerufen. Das Linnen ist verschwunden.«
    »Verflucht.«
    »Aye.« Pause. »Er will dich sehen.«
    Die beiden Frauen schüttelten sich die Hände, und die Tür schloss sich wieder. Dann ging Lena die Stufen hinunter und über den Bürgersteig zum Auto.
    »Ich frage mich, ob er diesmal ein bisschen freundlicher sein wird«, sagte Brian. Sein Blick wanderte zu der großen Eiche im Garten. In den Ästen rotteten die Bretter eines alten Baumhauses vor sich hin. Wie viele Erdnussbutterbrote hatten Melanie und er dort gegessen? Hunderte.
    »Ich glaube, er wird dich um Hilfe bitten«, erwiderte MacGregor trocken.
    »Besser spät als nie.« Brian drückte die Fahrertür auf, sodass Lena einsteigen konnte. Sie lächelte breit, und sein Herz pochte.
    »Kommst du zurück?«, fragte MacGregor.
    »Ja, bald. Warum?«
    »Carlos ist verschwunden. Offenbar hat er Emily eine Nachricht mit der Bitte hinterlassen, ihm nicht zu folgen. Er bräuchte Zeit, um einige Dinge zu klären. Sie hat sie heute Nachmittag auf ihrem Kissen gefunden. Da ist sie zusammengebrochen und hat ihrer Mutter gestanden, dass sie die Seele des Burschen aus der Hölle zurückgeholt hat.«
    »Was?«
    »Aus der Hölle.«
    »Jesus. Das erklärt vieles.«
    »Aye. Emily fühlt sich beschissen. Sie ist gerade auf dem Übungsplatz, heult sich die Augen aus und versucht alles Mögliche, um die Goldmünze in Silber zurückzuverwandeln. Und Uriel hat vorbeigeschaut und uns die neuesten Seelenkollektenzahlen mitgeteilt. Wir gewinnen an Boden, aber der Verlust des Linnens wird unseren Vorsprung todsicher wieder zunichtemachen.« MacGregor seufzte. »Bin ich froh, dass du dich jetzt damit herumschlagen musst und nicht ich.«
    Brian knurrte. »Ich bin vermutlich morgen wieder zurück. Das Planungskomitee der Amanda Currie Drogenentzugsklinik tritt heute Nachmittag zusammen, um die Entwürfe zu besprechen, und da ich der Hauptsponsor bin, wollen sie mich unbedingt dabeihaben.«
    »Gut. Bis morgen dann.«
    »Ja.« Er legte auf, dann hob er fragend die Augenbrauen und sah Lena an. »Und?«
    »Sie hat den ganzen Köder geschluckt: Haken, Leine und Senkblei. Sie hat keine Sekunde daran gezweifelt, dass ich in New York deine Freundin war und dass du eine Schachtel mit deinen Sachen in meinem Keller deponiert hast.«
    Er nickte. »Hat sie sonst noch was gesagt?«
    »Sie hat geweint und mir so überschwänglich gedankt, dass ich mir ganz schlecht vorkam, weil ich sie doch belogen habe.« Lena strich sich eine Locke aus der Stirn. »Sie war wirklich süß. Sie wird den Brief lesen – das weiß ich.«
    Der Brief. Der, den er in der letzten Woche geschrieben hatte. Oder, um genauer zu sein: geschrieben und tausend Mal umgeschrieben hatte. Der, der seinen Eltern all das mitteilte, was er sie gern vor seinem Tod hätte wissen lassen. In dem er sich dafür entschuldigte, ein schwieriger Sohn gewesen zu sein, und sie um Verzeihung bat.
    Der Brief war Lenas Idee gewesen.
    Im Grunde war der ganze Besuch ihre Idee gewesen. Das war ihre Art, ihm zu helfen, so wie sie beide auch Heather halfen. Und es hatte funktioniert. Das Loch in seiner Brust, das er sechs Jahre lang hatte ertragen müssen, hatte sich nun geschlossen.
    »Ich finde, dieser Zeitpunkt ist so gut wie jeder andere, es dir zu sagen.« Sie schnallte sich an, dann startete sie den Wagen, sah in den Rückspiegel und fuhr aus der Parklücke auf die Straße.
    Er lächelte. Fahranfänger waren immer so vorsichtig. »Mir was zu sagen?«
    »Dass ich dich liebe.«
    Er starrte auf ihr Profil. »Wie bitte?«
    »Ich liebe dich.« Sie warf ihm einen Blick zu und sah dann wieder auf die Straße. »Nach dem, was ich von dem Telefonat gerade mit angehört habe, scheint es nicht allzu gut zu laufen. Da sollte ich wohl nicht zu lange warten mit dem, was ich dir sagen will. Du weißt

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