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Verlockend wie ein Dämon

Verlockend wie ein Dämon

Titel: Verlockend wie ein Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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geschmiedet von einem sehr mächtigen Magier, gewann neue Kraft aus dem Dämonenblut, das an ihr herablief. Sie summte vor übernatürlicher Kraft, und die glühende blaue Schneide durchbrach den Schild des Dämons mit beruhigender Mühelosigkeit. Aus dem Augenwinkel sah Brian, dass der sich wütend schlängelnde Schwanz in seine Richtung schlug, doch seine Aufmerksamkeit blieb auf das Ziel gerichtet – den Halsansatz, wo eine fette Drosselvene vor untotem Leben pulsierte.
    Die Schneide des Schwertes biss tief in das Fleisch des Dämons und durchtrennte Haut, Sehnen und Nerven gleichermaßen. Dickes, rotes Blut spritzte überallhin. Sieg! Mehr oder weniger. Der Schwanz des Dämons wand sich immer enger um Brians Torso. Bis hinauf zu seiner Schulter glitt er, um dann … zuzudrücken. Rippen, Schlüsselbein, Schulterblatt – ein Dutzend Knochen knackten unter der erbarmungslosen Fessel. Es gab ein widerlich knirschendes Geräusch. Erst als der Schauer des Todeskampfes vom Scheitel bis zur Sohle durch den Dämon fuhr, lockerte sich der Druck. Der Schwanz zuckte wie wild und warf Brian in die Luft.
    Der Dämon taumelte, fiel auf die Knie und kippte mit dem Gesicht voraus in die Trümmer.
    Brian registrierte den Sturz nur verschwommen. Er litt Höllenqualen. Nach seinem Flug war er dreißig Kirchenbänke weiter links gelandet, auf seiner geschundenen Schulter. In dem Bewusstsein, dass der Kampf vorüber war, drohte sein unsterblicher Leib, in Ohnmacht zu versinken, um seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren, doch er wehrte sich gegen den Blackout. Die Arbeit war noch nicht getan. Er musste zu dem Mädchen.
    Gallegeschmack im Mund, vor den Augen einen roten Film, zwang er sich taumelnd auf die Beine.
    Jeder Zoll seines zerschmetterten Körpers beschwerte sich. Sein Blut hämmerte laut protestierend und erfüllte seine Ohren mit zornigem Rauschen. Er gebot dem Schmerz nachzulassen, zog sich von Kirchenbank zu Kirchenbank bis zu jener in der Nähe des Portals, unter der sie noch immer kauerte. Bleich und blutleer. Ihre Augen waren geschlossen, die Gebete verstummt. Lange bevor er ihre schmale Hand ergriff, wusste er, dass sie tot war – er wollte es nur nicht glauben.
    Sanft zog er sie aus ihrer Höhle in die Arme. Die Bewegung fuhr in seine übel zugerichtete Schulter und schickte einen qualvollen Stich Richtung Lungen, doch der Schmerz fühlte sich richtig und gerecht an. Er ließ das Kinn auf die Brust sinken. Er hatte sie im Stich gelassen.
    Das plötzliche elektrische Knistern rüttelte ihn nicht auf. Ebenso wenig das Ploppen in seinen Ohren oder der leichte Duft von Zitronen. Sein Körper schrie nach Schlaf, und er hätte ihm beinahe nachgegeben.
    »Ich habe mich auf den Weg gemacht, sobald ich das Gebet hörte«, sagte eine ruhige Männerstimme. »Doch ich sehe, dass ich zu spät komme.«
    In einem Schwall bitterer Enttäuschung hob Brian den Kopf und funkelte den Engel wütend an – einen schlanken, lässig gekleideten jungen Mann mit einer hellbraunen Lockenmähne, die ihm bis auf die Schultern fiel. Für jemanden, der so schön war, strahlte er eine kernige Eindringlichkeit aus. »Ihr Jungs kommt doch sowieso immer zu spät.«
    Der Engel ging neben ihm in die Hocke. »Das stimmt nicht. Ich habe schon gegen jede Menge Dämonen gekämpft.«
    »Seit wann das denn? Ich dachte, Engel aus dem Fußvolk holen nur Seelen?«
    Ein angedeutetes Lächeln umspielte die Lippen des Engels. »Ich bin nicht aus dem Fußvolk. Mein Name ist Uriel.«
    Brian runzelte die Stirn. »›Uriel‹ wie der ›Erzengel Uriel‹?«
    So als würden Erzengel jeden Tag bei Seelenwächtern vorbeischauen, nickte der Besucher beiläufig. Es passte gut zu seinen Baggyjeans und den Sneakers. Sein Blick wanderte zu dem gefallenen Dämon. »Herzlichen Glückwunsch zu deinem Sieg. War wohl nicht ganz einfach.«
    Richtig, Brian wurde bei jedem Atemzug daran erinnert, wie wenig einfach es gewesen war. Sein Körper würde mit unsterblicher Geschwindigkeit heilen, doch ihm standen noch einige Stunden böser Schmerzen bevor. »Was ist das für ein Biest? Der Bastard hat meinen Schild einfach weggehustet.«
    Uriel stand auf. »Ein Kriegsdämon. Du hast Glück, dass du noch da bist. Nur eine Handvoll Wächter haben bisher eine Begegnung mit einem Kriegsdämon überlebt.«
    Brian blinzelte. Gerüchten zufolge hatte sein Kumpel MacGregor einmal im Alleingang zwei Kriegsdämonen erledigt. Sein Respekt vor dem Burschen schoss um zwanzig Punkte in die

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