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Verlockende Angst

Verlockende Angst

Titel: Verlockende Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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Welt und lächelte mir zu. Ich erwiderte ihr Lächeln.
    » Ich mag Tiere gern « , erklärte ich schließlich.
    Aiden sah mit einem… ja, sehnsuchtsvollen Blick auf mich herab. » Und deswegen bist du im Wagen fast erstickt, weil du nicht weinen wolltest. «
    Ich zuckte zusammen. » Das hast du gemerkt? Meine Mutter mochte auch Tiere. Einmal sagte sie, wir seien den Tieren im Käfig sehr ähnlich. Gut gefüttert und gepflegt, aber trotzdem eingesperrt. Aber das fand ich noch nie. «
    » Nicht? «
    » Nein. Hier sind die Tiere in Sicherheit. Draußen in der Wildnis würden sie sich gegenseitig töten oder von Wilderern abgeschossen werden. Ich weiß, dass sie ihre Freiheit verloren haben, aber manchmal muss man eben Opfer bringen. «
    » Das ist ein merkwürdiger Standpunkt für jemanden wie dich. «
    » Du meinst, dass es ein eigenartiger Standpunkt für ein Halbblut ist. Ich weiß. Aber wir müssen alle etwas opfern, um etwas anderes zu gewinnen. «
    Aiden fasste meine Hand und rettete mich vor einer Frau, die verbissen einen Kinderwagen vor sich her schob. Ich war so in seinen Anblick versunken gewesen, dass ich weder die Frau gesehen noch ihr schreiendes Baby gehört hatte. Ich sah nach unten. Seine Hand lag immer noch um die meine. Diese einfache, unerwartete Berührung schickte eine unglaubliche Hitzewelle durch meinen Körper.
    Aiden führte mich durch die immer dichter werdenden Besucherscharen. Er teilte die Menge wie das Rote Meer– die Menschen wichen ihm einfach aus. Wir verließen den Kiterawald und betraten den Bereich, der Forest Edge genannt wurde.
    » Kann ich dich etwas fragen? « , sagte ich.
    » Klar. «
    » Wenn du kein Reinblut wärst, was hättest du vor? Ich meine, was würdest du mit deinem Leben anfangen? «
    Aiden hob den Blick von unseren Händen und sah mir unverwandt in die Augen. » In diesem Moment? Da wäre mir nach etwas verdammt anderem zumute, als mir erlaubt ist. «
    Hitze breitete sich in meinem ganzen Körper aus, und meine Gedanken drehten sich wie in einem Rausch. Fast hätte ich mir eingeredet, dass ich mir seine Antwort ausgedacht und der Schlafmangel mich schließlich in den Wahnsinn getrieben hatte. Akustische Halluzinationen waren totaler Mist.
    Seine Finger legten sich fester um meine Hand. » Aber ich glaube, du wolltest etwas anderes wissen. Wie sähe mein Leben als einfacher Sterblicher aus? Ich weiß es wirklich nicht. Darüber habe ich nie ernsthaft nachgedacht. «
    Ich musste mich innerlich treten, damit ich meine Stimme wiederfand. » Du hast nie darüber nachgedacht? Echt nicht? «
    Aiden wich einem fotografierenden Pärchen aus. » Das war nie nötig. Als ich jünger war, wusste ich, dass ich in die Fußstapfen meiner Eltern treten würde. Im Covenant wurde ich dazu erzogen. Ich belegte das Richtige: Politik, Sitten und Gebräuche, Verhandlungsführung. Im Grunde die langweiligsten Fächer, die man sich nur vorstellen kann. Nach dem Daimonenüberfall veränderte sich alles. Ich wollte nicht mehr die Nachfolge meiner Eltern antreten, sondern dafür sorgen, dass den anderen Familien das Schicksal von Deacon erspart blieb. «
    » Und dein eigenes Schicksal « , setzte ich leise hinzu.
    Er nickte. » Wenn ich morgen aufwachen würde und die Wahl hätte– keine Ahnung, was ich dann täte. Also, das eine oder andere fällt mir schon ein, aber ein Beruf? «
    » Du hast doch die Wahl. Reinblüter können sich alles aussuchen. «
    Stirnrunzelnd sah er auf mich herab. » Nein, stimmt nicht. Das ist das größte Missverständnis zwischen unseren Völkern. Halbblüter glauben, dass wir immer die Wahl haben. Dabei sind wir genauso eingeschränkt wie ihr, nur in anderer Hinsicht. «
    Das nahm ich ihm nicht wirklich ab, aber ich wollte nicht streiten und den magischen Augenblick zerstören. » Dann… dann weißt du wirklich nicht, wie du dich entscheiden würdest? « Er schüttelte den Kopf. » Polizist « , schlug ich daher vor.
    Aiden hob die Brauen. » Du meinst, ich könnte Polizist werden? «
    Ich nickte. » Du willst den Leuten helfen. Ich glaube nicht, dass du bestechlich wärst. Wächter und Polizist ähneln sich irgendwie. Sie kämpfen gegen das Böse, bewahren den Frieden und begehen lauter edle Taten. «
    » Wahrscheinlich hast du recht. « Er lächelte. Ein sterbliches Mädchen, ungefähr in meinem Alter, stolperte auf dem Weg vor uns. Aiden schien es gar nicht zu bemerken. » Und ich würde ein Abzeichen kriegen! Bisher habe ich noch keins. «
    » Ich möchte

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