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Verlockende Angst

Verlockende Angst

Titel: Verlockende Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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auch ein Abzeichen. «
    Lachend neigte Aiden den Kopf. » War ja klar, dass du ein Abzeichen willst. He… sieh mal, was ich sehe! «
    » Katzen. «
    Seine Finger umklammerten meine Hand, als hätte ein unbewusster Teil von ihm auf mich reagiert.
    Mehrere Meter freier Raum und Zaun trennten das Löwengehege von den Besuchern. Zuerst sah ich den Löwen nicht, doch dann kam er hinter einem Felsen hervor und warf seine Mähne von einer Seite auf die andere. Sein orangegelbes Fell erinnerte mich an Seths Augenfarbe. Sogar die Art, wie der Löwe vor der Menschenmenge stehen blieb und gähnte– wobei er rasiermesserscharfe Zahnreihen zeigte–, erinnerte mich an Seth.
    » Er ist wunderschön « , flüsterte ich und wäre gern näher auf ihn zugegangen. Ich gehörte nicht zu jenen Verrückten, die in einen Löwenkäfig kletterten, hätte aber trotzdem gern einen Löwen angefasst– ein von Menschen aufgezogenes, völlig zahmes Tier, das mir nicht gleich die Hand abgebissen hätte.
    » Er sieht zu Tode gelangweilt aus. «
    Wir blieben eine Weile stehen und beobachteten, wie die Großkatze um den Grashügel herumstrich. Sie kletterte auf einen großen Felsblock, legte sich hin und ließ den Schwanz hängen. Schließlich beschlossen einige der Löwinnen, sich zu zeigen. Ich erklärte Aiden, dass sie als die wahren Königinnen galten. Auf Animal Planet hatte ich gehört, dass die Weibchen in Wirklichkeit taffer waren als die Männchen. Innerhalb weniger Minuten legten sich zwei von ihnen zu dem Löwen auf dem Felsen.
    Bei diesem Anblick stöhnte ich auf. » Los, macht schon! Stoßt ihn hinunter! «
    Aiden lachte leise. » Ich glaube, er hat zwei Freundinnen. «
    » Neidhammel « , murmelte ich.
    Wir verließen die Savanne und spazierten in die nordamerikanische Prärie. Dieser Teil des Zoos wirkte im Vergleich zu dem anderen praktisch leer. Vermutlich fanden die Sterblichen Bären und andere vertraute Tiere nicht so attraktiv. Aiden schienen sie zu faszinieren, und ich entdeckte einen Rotluchs. Ich ließ Aidens Hand los und trat an den äußeren Zaun. Eine leichte Brise kam auf. Wir waren dem Tier näher als den anderen zuvor. So nahe, dass der Rotluchs unseren Geruch wahrzunehmen schien.
    Bis zu diesem Moment hatte der Luchs, ein Weibchen, sich an eine unsichtbare Beute herangepirscht. Doch nun blieb er stehen und neigte den Kopf in unsere Richtung. Einige Sekunden vergingen, und ich hätte schwören können, dass unsere Blicke sich trafen. Lange dünne Schnurrhaare zuckten, als die Raubkatze die Luft einsog.
    » Glaubst du, sie weiß, wer wir sind? « , fragte ich.
    Aiden lehnte sich an das Schutzgeländer. » Keine Ahnung. «
    Auf der Insel durften wir keine Haustiere halten. Einige Reinblüter waren in der Lage, Hunde und Katzen durch geistigen Zwang zu beherrschen, was hieß, dass ein Daimon dies ebenfalls vermochte. Die Fähigkeit war selten, und das Reinblut musste extrem stark sein, doch es war ein Risiko, das niemand einging. Als Kind hatte ich mir immer ein Haustier gewünscht– eine Katze.
    » Mom war überzeugt davon « , meinte ich. » Ihrer Meinung nach spüren die Tiere, dass wir anders sind als Sterbliche, besonders Katzen haben einen Sinn dafür. «
    Er schwieg eine ganze Weile, und ich vermutete, dass sich in seinem Kopf die Rädchen drehten und sich ein Puzzle zusammensetzte. » Mochte deine Mutter Katzen? «
    » Ich glaube, es hatte etwas mit meinem Vater zu tun. Jedes Mal, bevor wir wieder fuhren, kamen wir hierher. « Ich wies mit einer Kopfbewegung auf die verwitterten Bänke. » Wir saßen dort drüben und haben die Katzen beobachtet. «
    Aiden rückte näher an mich heran, sagte aber nichts.
    Nachdenklich wandte ich mich wieder dem Gehege zu. » Das waren die einzigen Gelegenheiten, bei denen Mom von meinem Vater sprach. Sie erzählte nie viel über ihn. Nur dass er warme braune Augen hatte. Ich frage mich, ob er etwas mit Tieren zu tun hatte, verstehst du? « Ich hakte die Finger in den Maschendraht des Zauns. » Beim letzten Besuch im Zoo erzählte sie mir, er sei tot, und verriet mir seinen Namen. Wusstest du, dass sie mich nach ihm benannt hat? Wahrscheinlich konnte Lucian es deshalb nicht ausstehen, wenn Mom mich Alex rief. Nach einer Weile sagte sie stattdessen Lexie zu mir. Mein Vater hieß Alexander. «
    Mehrere Augenblicke vergingen, ohne dass einer von uns etwas sagte. Aiden sprach als Erster wieder. » Deswegen magst du den Zoo so gern. «
    » Ja, da hast du mich erwischt! « Ich lachte

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