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Verlockende Angst

Verlockende Angst

Titel: Verlockende Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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verlegen.
    » Dafür brauchst du dich doch nicht zu schämen! Du fühlst dich zu einem Ort hingezogen, der dich an geliebte Menschen erinnert– das ist völlig in Ordnung. «
    » Ich habe ihn ja nicht mal gekannt, Aiden. «
    » Trotzdem « , sagte er. » Er war dein Vater. «
    Ich beobachtete wieder den Rotluchs. Er schlich am Rand seines Geheges entlang und kümmerte sich nicht mehr um uns. Unter dem getüpfelten Fell spielten seine mächtigen Muskeln. Seine Bewegungen hatten etwas herrlich Elegantes.
    » So ungern ich das sage, aber wir müssen zurück, Alex. «
    » Ich weiß. «
    Wir machten uns auf den Rückweg durch den Park. Dieses Mal war Aiden viel ruhiger, gedankenverloren. Viel zu bald standen wir wieder am Eingang, wo die dicken Bäume eine fast surrealistische Stimmung hervorriefen. Wir schlenderten zurück zu dem Geländewagen.
    Bevor ich wusste, wie mir geschah, saß ich auf dem Beifahrersitz, und Aiden hatte gerade den Zündschlüssel eingesteckt, ihn aber noch nicht gedreht. Er musterte mich intensiv. Als ich seinen Gesichtsausdruck sah, geriet mein Herz ins Stolpern.
    » Ich weiß, wie tapfer du bist, Alex. Aber du brauchst es nicht immer zu sein. Es ist okay, wenn ab und zu ein anderer an deiner Stelle tapfer ist. Dadurch verlierst du deine Würde nicht. Ganz gewiss nicht. Du hast bereits bewiesen, dass du mehr Würde besitzt, als ein Reinblut aufbringen könnte. «
    Ich fragte mich, warum er das mit der Würde ausgerechnet jetzt sagte. » Du hast bestimmt einen Zuckerrausch von den Krapfen. «
    Aiden lachte. » Du siehst einfach nicht, was ich sehe, Alex. Es ist unübersehbar, selbst wenn du dich total albern anstellst oder einfach nur herumstehst und gar nichts tust. Und als Reinblut bin ich in dieser Hinsicht eher blind. « Zuckend schlossen sich seine Lider und seine langen Wimpern reichten fast bis auf die Wangen. Dann öffneten sich die Augen wieder und hatten nun einen leuchtenden Silberton angenommen. » Ich glaube, du hast keine Ahnung. «
    Die Welt außerhalb des Wagens hörte auf zu existieren. » Wovon habe ich keine Ahnung? «
    » Seit ich dir begegnet bin, möchte ich am liebsten jede Regel brechen. « Aiden wandte sich ab und seine Nackenmuskeln waren angespannt. » Eines Tages wirst du für einen Mann der Mittelpunkt der Welt sein. Und der ist dann der glücklichste Kerl auf dieser Erde. «
    Seine Worte lösten einen wilden Ansturm starker Gefühle in mir aus. Mir wurde heiß– unglaublich heiß. Ich hatte wirklich das Gefühl, in diesem Moment gehe die Welt unter. Aiden sah zu mir herüber, und seine Lippen öffneten sich. Sein tiefer Blick und der Hunger in seinen Augen machten mich schwindelig. Sein Brustkorb hob und senkte sich sichtbar.
    » Danke. « Meine Stimme klang belegt. » Danke, dass du das alles für mich tust. «
    » Dank mir jetzt nicht! «
    » Aber wann soll ich dir dann danken? «
    » Wenn ich etwas wirklich Dankenswertes tue. «
    Diese Worte schlugen tief in mir eine Saite an. Ich weiß nicht, wer sich zuerst bewegte, wer sich zuerst über die Mittelkonsole beugte– wer als Erster die unsichtbare Grenze zwischen uns überschritt. Wer brach die Regeln als Erster? Aiden oder ich? Ich weiß nur noch, dass wir uns beide bewegten. Aidens Hände lagen um mein Gesicht, und ich sank an seine Brust, wo sein Herz genauso schnell schlug wie das meine. Einen Sekundenbruchteil später trafen sich unsere Lippen.
    Dieser Kuss war völlig anders als unser erster, so ungezügelt, dass es uns beiden den Atem verschlug. Kein Moment des Zögerns oder der Unentschlossenheit, nur Begehren und Verlangen und tausend andere starke, verrückte Empfindungen. Seine Lippen versengten meinen Mund, seine Hände glitten zu meinen Schultern und Armen. Unter dem Pullover brannte meine Haut, aber ach, es war so viel mehr als nur ein Kuss. Es lag daran, dass er mein Herz und meine Seele berührte. Die starke Empfindung raubte mir den Atem. Ein Gefühl von Dringlichkeit überwältigte mich und trieb mich ins Unbekannte voran.
    Aiden zog sich zurück und lehnte den Kopf an meine Stirn. Er atmete schwer. Meine nächsten drei Worte kamen völlig ungeplant. Sie stiegen in meinem Hals auf und waren kaum hörbar.
    » Ich liebe dich. «
    Mit weit aufgerissenen Augen fuhr Aiden zurück. » Nein, Alex, sag das nicht! Du… du kannst mich nicht lieben. «
    Ich streckte die Hände nach ihm aus und zog sie gleich wieder zurück an die Brust. » Aber so ist es. «
    Sein Gesicht war verzerrt, als litte er

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