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Verlockende Versuchung

Verlockende Versuchung

Titel: Verlockende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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nur eine Minute zu spät.
    Außerdem war er ein Gewohnheitstier.
    Als Devon an diesem Morgen an Sebastians Schlafgemach vorbeischlenderte, kam ihr plötzlich ein Gedanke in den Sinn - auch wenn gleichzeitig Schuldgefühle in ihr aufstiegen. Ihre Halskette!
    Gerade hatte das Hausmädchen Sebastians Zimmer mit einer Hand voll Leinentüchern verlassen, und da Devon bereits mit den Abläufen des Hauses vertraut war, wusste sie, dass die Frau erst Minuten später zurückkehren würde. Auch Sebastian würde Devon nicht überraschen, noch vor wenigen Augenblicken hatte sie seine tiefe Baritonstimme im Erdgeschoss vernommen.
    Devon holte tief Luft, dann trat sie in das Schlafgemach des Hausherren.
    Der Raum glich seinem Bewohner - überwältigend und dunkel. Auch die Einrichtung war äußerst maskulin. Devon schlich an dem riesigen Himmelbett und dem Rasiertisch vorbei. Einen Herzschlag später öffnete sie die Tür eines großen Mahagonischranks. Der Geruch frisch gestärkten Leinens schlug ihr entgegen - ein Geruch, der sie an Sebastian erinnerte. Ohne etwas in Unordnung zu bringen, glitten ihre Finger hinter einen Stapel ordentlich gefaltete r Hemden. Ein seltsames Gefühl überkam sie, als sie Sebastians Kleidung streifte. Es fühlte sich beinahe so an, als würde sie ihn berühren. Doch sie schob die beunruhigenden Eindrücke beiseite und erneuerte ihre fieberhafte Suche.
    Verflixt ! Dort war nichts versteckt.
    Leichtfüßig drehte Devon sich um,- und ihr Blick blieb an einer schweren Kommode hängen. Mit wild schlagendem Herzen riss sie die oberste Schublade auf. Gerade noch rechtzeitig konnte sie die kostbare kleine Schale auffangen, die beinahe von der Kommode gefallen wäre. Sie scholt ihre Unachtsamkeit und öffnete ungeduldig die nächste Schublade. Doch erst in der dritten traf das strahlende Sonnenlicht auf etwas Glänzendes. War es ihre Halskette? Aufgeregt fischte sie nach dem Schmuckstück.
    Unvermittelt streifte etwas ihren Rock. Von panischem Schrecken ergriffen wirbelte Devon herum. Mit einem nervösen Lächeln bückte sie sich, um Dickerchen den Kopf zu streicheln, und griff dann wiederum in die Kommode.
    Eine grollende Stimme ließ Devon erstarren. Sie zog die Hand sofort zurück, wusste sie doch, noch bevor sie über die Schulter sah, dass sie auf frischer Tat ertappt worden war. Wie zum Teufel konnte ein so großer Mann sich derart leise bewegen?
    Mit glühenden Wangen drehte sie sich um und erblickte Sebastian, der nur wenige Meter von ihr entfernt stand. Seine Haltung zeugte von Selbstsicherheit, lässig lehnte er mit einer Schulter an der Wand, die Arme vor der Brust verschränkt. Enge Reithosen aus Hirschleder betonten j eden Muskelstrang seiner Beine, und auch sein schwarzes Jackett lag am Oberkörper an. Seine schwarzen Schuhe sahen bequem und gleichzeitig elegant aus.
    Sebastian betrachtete Devon entspannt, fast schon gelassen. Gab es denn überhaupt etwas, das ihn aus der Fassung brachte? Doch gerade diese vollkommene Ruhe war beängstigend. Seine grauen Augen loderten Unheil verkündend, und in seinen dunklen Gesichtszügen war ein missbilligender Ausdruck nicht zu übersehen.
    Obgleich Devon vor Scham am liebsten im Boden versunken wäre, ließ sie sich nicht von Sebastian einschüchtern.
    »Nun ,Devon.« Der Marquess sprach mit äußerster Höflichkeit. »Habt Ihr etwas zu Eurer Verteidigung zu sagen?«
    »Ja«, entgegnete sie. »Müsst Ihr Euch immerfort an mich heranschleichen? «
    Seine Gesichtszüge wurden noch bedrohlicher. »Ich nehme an, dass Ihr mir auch diesmal weismachen wollt, Ihr hättet nichts gestohlen! «
    »Das habe ich auch nicht. Ich suche lediglich meine Halskette ! «
    »Warum habt Ihr mich nicht darum gebeten? «
    »Hättet Ihr sie mir denn gegeben?«, gab sie ärgerlich zurück.
    »Das weiß ich nicht.«
    Devons Augen blitzten vorwurfsvoll auf. »Dann wisst Ihr j a auch, warum ich nicht danach fragte. Wenn hier jemand gestohlen hat, dann wohl Ihr! Ihr habt sie mir weggenommen, Sebastian! «
    »Nur weil Ihr sie bei Euch hattet, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass sie Euch gehört. Und ich darf Euch daran erinnern, dass sie beschädigt ist.«
    »Ich habe sie kaputt gemacht! «
    »Wenigstens gebt Ihr das zu. Ich vermute, dass es kei nen Sinn hat, sich zu erkundigen, wie es passierte? Überheblich zog er eine Augenbraue in die Höhe.
    Selbst wenn er höflich gefragt hätte, wäre Devon ihm die Antwort schuldig geblieben. Sie war viel zu erbost über seine selbstgerechte

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