Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
Umarmung aufl ö sen.
„ Danke ” , flüsterte die Däm onin .
„ Wie lautet dein Name? ” Sie sollte nich t als namenlose Kreatur ste r ben .
„ K ee l ea- … “ Sie schüttelte matt den Kopf. „K y la “ , antwortete sie . Lorcan schloss die Augen, i hr Name bedeutete Schö nheit, der allein Poesie gerecht zu werden vermag . Ein zutreffender Name, obwohl Kylas Schönheit nicht an Teagan s hera n reichte, i n einem glichen sie sich allerdings, sie vertrauten ihm. Teagans Ve r trauen hatte er mit Füßen getreten , das sollte sich nicht wiederholen . Ehe er zustieß, schlossen sich Kylas Finger um eine feine silberne Kette.
„Warte.“ Er legte den Dolch beiseite und öffnete den Verschluss der Kette und legte sie in ihre zitternde Hand. Es war ein kle i n er Diamant in Form einer Träne .
„Es war ein Geschenk“, erklärte sie ungefragt. „Sag mein en Eltern, dass ich sie li e be.“
„ Das werde ich ” , versprach er. „ S chließ deine Augen. ” Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. „ Ve r zeih mir, Kyla . ” Mit einer schnellen Bewegung stieß er ihr den Dolch ins Herz . Das Leben wich mit einem Seufzen aus ihr. Er war auf gr ö ßeren Widerstand gefasst, aber Kyla war des Kämpfens müde und schied aus e i genem Entschluss aus dem Leben, niemand machte einer Akasha diese En t sche i dung streitig.
E s war ein Trost , dass sie sich in seinen Armen nicht in Fäulnisflüssigkeit und zerfließende Gewebsstücke auflöste , er lag also richtig, dass bislang nur zwei D ä monen in ihrem Körper um die Vor macht stritten, um das Terrain für die bösart i ge Saat der Untoten vorzu bere i ten – wie immer sie sie einzubringen gedachten . Das war nun hinfällig, jetzt, da der Tod seine n Schatten über sie warf . Zentim e ter für Zentimeter kroch er über ihren Körper und tauch t e das Leben in Dunke l heit . Der Schatten besaß zunächst noch die Konsistenz eines lebenden, atmenden Körpers, ehe er Stück für Stück ver schwand. Mö glicherweise tauchte er in das Schatten reich ein , das nur die Scá t hán kan n ten.
Lorcan hielt Kyla im Arm, sprach ein Gebet, an das er sich kaum erinnerte, so wenig wi e Asarlaír sich an ihn entsann . Als das letzte Wort des uralten Toteng e bets über seine Lippen floss , war ihr Körper ve r schwunden. Nichts blieb von ihr, nur die zerrissene, graue Anstaltskluft und das war nichts, das er tra u ernden Eltern überbrachte . Er hob die silberne Kette vom rohe n Zementboden, sie war währen d des Toten gebets Kylas Schattenhand entglitten. Die facettenreiche Träne strahlte im Dämmerlicht der Glü h birne in einer Reinheit, die nur dämonische Diamanten erreichten. Niemals hatten ihn die Hinterbliebenen gekümmert , niemals hatte er Trost gespendet , doch für Kyla würde er die Caomhnóir bitten, sie in d en Ve r misstenanzeigen zu suchen, damit ihre Eltern Gewissheit über ihren Ve r bleib erhielten .
„ Wie zur Hölle hat die Schlampe die verdammten Strahler aus geschaltet ? ”
Der wütende Fluch, das Durchla den zweier Waffe n und Donnern schwerer Stiefel auf Beton brachte Lorcan in das Hier und Jetzt zurück. E r steckte die Halskette ein und bezog Position neben der Tür. Die Tiontaigh erwartete n eine verängstigte junge Frau , sie verschwendeten keinen Gedanken an eine Absich e rung, es sei denn …
Er musste den Gedanken nicht zu Ende führen, die Angreifer draußen waren Soldaten, die se beiden Wachen nur feige Vergewaltiger. Schon polterte der E rste durch die Tür, Lorcan entwaffnete ihn, hob das Leichtgewicht in einer Ausholb e wegung über seinen Kopf und brach die Wirbelsäule über m Knie . Zum kröne n den Abschluss riss er dem Tiontaigh den Schädel ab . All das nahm nicht genug Zeit ein, um mehr als ein en überraschten Aufschrei von seinem Gegner zu hören. Er rammte dem zu Boden geglittenen Kö r per den Dolch in die Brust, trat ihn in eine Ecke und warf de n Kopf de r zweiten Wache wie einen Ball zu .
Die Wucht und das Entsetzen warfen den perplexen Untoten taumelnd z u rück , bis ihn die Wand in seinem Rücken stoppte. Sekundenlang star r te er einfach nur in da s Gesicht sein es Kump an s , die SPAS-12 mit gesenktem Lauf in der Rec h ten . Der Kerl wandelte noch nicht lange als Untoter auf Erden, sonst würde er einem Orden s krieger nie mals derart viel Zeit geben . Wäre er ein wenig schlauer und schneller, hätte Lorcan ihn laufen lassen, ein paar Meter den Gang hinu n ter, um e s interessanter zu ge stalten. A ber
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