Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
jemals zugeben w ürde , e s schmerzte, ihn zu verletzen , i n dem sie es beleidigte. „ Es ist unvollkommen . ” Die Lüge brannte in ihrer Kehle. „ Ich bin unvollkommen … ” Die Wahrheit kam ihr über die Lippen , sobald sie den Dolch auf dem kleinen Tisch neben Cathals Lager entdeckte. Das war er, das war der Weg, den sie beschreiten konnte, ohne den Krieger für ihre Zwecke zu missbra u chen. Erleichtert schluchzte sie auf, griff nach dem Dolch und zog ihn aus der Schei de. Cathal bewegte sich blitzschnell, erwischte ihr Handgelenk in dem M o ment, da die Spitze des Dolch s über ihrem He r zen in die Haut stieß.
„ Ni! ” , fauchte sie. Cathal drückte sie an der Schulter auf das Lager, ahnte ihre Absicht voraus, sich die Klinge, die unbeweglich , aber einladend dicht über ihr schwebte , in ihre Brust zu rammen, indem sie sich unter ihm aufbäumte. „ Lass mich! ” Sie schlug ihn, erst mit der fl a chen Hand , dann mit der Faust und als sie sich nicht anders zu helfen wusste, hieb sie mit ihren scharfen Klauen nach ihm. Er fluchte über die blutige n Spuren auf seiner Wange , aber er gab ihr Handgelenk nicht frei. Verzweiflung verlieh ihr Kräfte, die selbst einen kampferfahrenen Kri e ger wie Cathal in Bedrängnis brachte n. B ald rangen sie um den Dolch. Ihr gela n gen nur kleine Siege, eine Schnittwunde hier , ein Stich dort, alles nur oberflächl i ch e Ve r letzungen, die sie ihrem Ziel nur Trippelschritte näher brachte n .
„ Komm zur Vernunft , Teagan! ” Cathal keuchte wie sie unter der Anstrengung des Kampfes. Er ahnte nichts davon, aber selbst während ihres Ringens um die Waffe, schlug sie gegen die Pforte in seinem I n ner e n. W ollte sie aufbrechen, um eine Schwachstelle zu finden, an der sie ihn packen und zwingen konnte, den Kampf aufzugeben. Mehr nicht, er sollt e ihr nur den Dolch überlassen. I hr Blut sollte nicht an seinen Händen kleben, Lorcans Blut, das ihr Kraft verlieh, nicht genug, um Cathal im Zweikampf zu b e siegen, aber um wieder und wieder gegen seine inneren Barrieren zu rennen. Lorcans Blut nährte auch ihre Ve r zweiflung und ih re Trauer über seinen Verlust. S ie ertrank in diesem salzigen Meer in ihrem Inneren und schaffte es nicht , die Pforte zu Cathals Domhain weit genug zu öf f nen, um hindurch zu schlüpfen. Cathal selbst drückte sie ins Schloss, nicht b e wusst, er war nicht in der Lage auf dieser Ebene gegen sie anz u treten , aber er begann alles zu durchschauen, ahnte, dass nicht er derjenige war, der sich ihren Tod wünschte. Und weil er ihr auf keiner anderen als der körperl i chen Ebene die Stirn zu bieten vermochte, ohrfeigte er sie, um sie zur Besinnung zu bringen . Sie war bei Besinnung und hatte ihr Ziel klar vor Au gen. S ie würde den Weg zu E nde gehen , o h ne Cathals Hände mit ihrem Blut zu beschmutzen .
Sie stürzten zu Boden. Sein schwerer Körper über ihr. Die Luft wurde ihr mit Wucht aus dem Körper getrieben. Cathal kämpfte sich auf alle v iere, kniete über ihr und sah entsetzt auf sie herab. Teagan hob ihre Hand an seine Wange und schenkte ihm ein Lächeln.
„ Diolch ” , bedankte sie sich in ihrer ihm fremden Sprache, zu der sie zurüc k kehrte , je weite r sie sich von Lorcan entfernte und je mehr seines Blutes sie verlor. S ie entschied , Cathal etwas zu schenken , das ihm ihre Dankbarkeit zeigte. Sie öf f nete die Pforte zu seinem Domhain , gegen die er sich in seinem En t setzen nicht mehr stemmte, und gewährte ihm einen Blick auf die Gefährtin , die wahrhaft für ihn b e stimmt war .
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Der Trost des Kommenden
Die Berührung wisc hte alles beiseite, ihr Lächeln, den Dolch in ihrer Bru st und ersetzte es durch eine Landschaft, die in sanftes Mondlicht getaucht war . Cathal kannte den Ort nicht, an dem er sich wiede r fand , die Klippe, die sich über dem Meer erhob.
„ Teagan … ” Er brachte nur ein kraftloses Krächzen heraus, doch obwohl sie weit entfernt von ihm am Rand der Klippe stand und in die Tiefe blickte, hörte sie ihn und wandte sich zu ihm um. Cathal traute seinen Augen nicht, es war nicht Te a gan , es war die Frau, die seiner unerfüllten Sehnsucht entsprang . Diejenige , die er in Teagan sehen wollte – seine Gefährtin . Das lange Haar war von solch tief er Schwärze, dass es das Mondli cht aufsog , die Lippen vollendet geschwun gen und die Augen von einem dunklen Si l ber .
Teagan und das Bild , das er sich von ihr machte , ähnelten einander wie Schwe s tern. Beide waren
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