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Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Titel: Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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sie schön – atemberaubend – aber jede auf ihre Weise. Dem Ebenmaß Teagans setzte das von ihm geschaffene A b bild die Anmutung einer Kriegerin entgegen. E s war mehr als eine Attitüde , sie war eine Kriegerin, die die Narben ihrer Kämpfe mit Stolz t rug. Das galt im B esonderen für die eine, die ihre Wange zierte. S ie war kaum mehr als eine dünne , feine Linie, vor langer Zeit ve r heilt, ohne das schöne Gesicht ihrer Trägerin zu entstellen . Die Kriegerin l ä chelte und glich dadurch Teagan zum Verwechseln.
    Cathal schloss die Augen, um der Täuschung nicht weiter zu erli e gen . Das war nicht Teagan, wer immer diese Frau war, sie teilte seine Seh n sucht und sie zeigte es ihm deutlich , sobald er die Lider hob . Sie hielt ihm einlad end ihre Hand entg e gen und ihre Lippen formten lächelnd seinen Namen, für ihn unhö r bar, weil sie so weit en t fernt von ihm stand. Aber er war si ch sicher, sie rief ihn zu sich und e r wollte zu ihr , in ihre Arme, die sie ausbreitete, ihn zu empfangen , doch dann … Cathal stutzt e. D ie Kriegerin breitete nicht nur ihre Arme aus, sie breitete Schwi n gen aus , einer Dämonin gleich , umgab sie die lebendige, schimmernde Seide, d e ren Schwärze über wältigend war – überwältigend schön. Er glaubte , sie woll t e ihn in diese seidige Dunkelheit einhüllen , die nichts B edrohliches für ih n besaß , doch sie schenkte ihm ein letztes Lächeln, lehn te sich zurück, als woll t e sie auf der D unkelheit in ihrem Rücken ruhen. S ie fiel, stürzte rückwärts in die Ti e fe, die sich jenseits der Klippe e rstreckte.
    „ Nein! ” Cathal warf sich nach vorne, streckte die Hände aus, wollte sie festha l ten und stürzte beinahe selbst über die Klippe. Sie war fort, so sehr er sich auch mühte , in der Tiefe etwas zu erkennen, er erblic k te nur die sanften Wellen des Meeres, auf dem sich das Licht des Mondes spiegelte. D ann war auch das Meer ve r schwunden, di e Klippe und der Sternenhimmel.
     
    *
     
    Er kniete wieder über Teagan , deren Hand von seiner Wange glitt und auf i h ren Körper fiel, dicht n e ben den Griff des Dolches in ihrem Herzen. Das Licht in ihren Augen verlosch gemeinsam mit der Vis i on seines Wunschbildes von ihr. Das Leben entwich mit einem Seufzer über ihre halb geöffneten und l ä chelnden Lippen. Dem letzten Schlag ihres Herzens folgte Stille, die so friedlich war wie der Au s druck auf ihrem Gesicht.
    „ Warum nur, Teagan? ” Cathal strich mit den Fingerrücken über ihre unverseh r te Wange, die feucht von Tränen war – Tränen der Erlösung. War Teagan nicht doch die Frau, die er in seiner Vision gesehen hatte ? War sie nicht eine ebe n solche Kriegerin wie die, die er sich erträumte? Hatte er einen Blick in die Zukunft g e worfen und gesehen , was aus ihr werden sollte, nachdem er ihr die Narbe in ihrem G e sicht zufügt hatt e? Sein Blick glitt über die Platzwunde und er zwang sich nicht der Täuschung zu erliegen, dass die Bruchenden des Joch beins mit einander ve r schmolzen …
    Er sah genauer hin, seine verzweifelte Hoffnung narrte ihn nicht – Teagan hei l te. Das auf ihren Lippen eingefrorene Lächeln war die Bestätigung, nach der er suc h te. Ihre Züge entspannten sich nicht im Tode, sie erstarrten zu einer Maske, wie er sie schon oft bei Kriegern seiner Art gesehen hatte .
    „ Bitte, Asarlaír ” , fl ehte Cathal seinen Schöpfer an. „ I ch darf mich nicht irren. ” Er zog den Dolch aus der Wunde , doch ehe die Gewissheit ihres Todes ihn e r reichte , oder Asarlaír ihn erhörte, barst die Tür sei n es Quartier s . Lorcans Brüllen hallte von den Wänden wider, erfüllte den Raum mit seinem Zorn und seinem Schmerz. Er riss ihn von Teagan fort. Stieß ihn gegen die Wand. Steine explodie r ten in Cathals Rü cken. Putz br ö ckelte von Wand und Decke .
    „ Wehr dich, du verfluchter Bastard ” , brüllte Lorcan, schlug ihm mit der Faust ins Gesicht, immer und immer wieder. Weshal b sollte er sich wehren? E r war schu l dig. Lorcan besaß jedes R echt, ihn zu töten. Cathal wollte, dass er es tat. Wie sollte er mit di e ser Schuld leben?
    „ Wehr dich !“ Lorcans Verzweiflung traf ihn härter als seine Schläge, die Hilfl o sigkeit seines Waffenbruder s drängte ihn beiseite. Er stand neben dem Gesch e hen und hörte Knochen brechen unter der Wucht der Fausthiebe. Er sah das Blut von Lorcans Faust tropfen, er schmeckte es, aber es war ihm fremd, nicht sein eigenes. Nicht seine Haut riss unter Lorcans

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