Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
metallene Fußende des Bettes, in dessen La ken ihr Duft gefangen war. „ Ist sie … ” Ein eiserner Griff legte sich um seine Brust, quetschte sie z u sammen und machte ihm das Atmen beinahe u n möglich. „ Sie erholte sich ” , stieß er mit der wenigen Luft hervor , die ihm noch zur Verf ü gung stand . „ M ein Blut half ihr … sie darf nicht tot sein. ” Es sche r te ihn nicht, dass Gaven die Verzweiflung aus seinen Worten hörte. Er war zu spät gekommen, Teagan war allein auf der verfluchten Krankenstation gesto r ben .
„ Sie hat sich sehr gut erholt. ”
„ Was? ” W i eso war sie dann nicht in ihrem Bett? „ Wurde sie in den Kerker g e worfen? ” Hatte Réamanns Rückkehr nicht nur das Ende seiner Allei n gänge zur Folge ?
„ Nein, Lorcan , warte . Einige Tests laufen noch , bis dahin … ” Gavens Zögern war kein gutes Zeichen.
Ich sagte dir doch, jemand kümmert sich um das Parasitenproblem , erinnerte ihn Cian.
„ Wer ist es? ” Ihm war egal, ob Gaven oder Cian seine Frage beantwortete. „ Es ist Cathal ” , gab er sich selbst die Antwort. „ Er hat in meiner Abwesenheit seine Chance ergriffen . ”
„ Der Großmeister erteilte ihm die Erlaubnis . ”
„ Réamann besitzt nicht das Recht . ” Lorcan wollte nicht den Bot en der unhei l vollen Nachricht tö ten, e in Mörder war Teagans nicht würdig .
Aber das bist du , flüsterte Cian voller Häme.
Nein! Das war er nicht – nicht mehr. Seine Hände schmerzten , so fest ballte er sie. Er drängte seinen Zorn gemeinsam mit Cian zurück, e r war kein verdammter Mörde r und Gaven nicht der jenige , der den Tod verdiente.
Dann töte Cathal , wisperte Cian leichthin . Egal wer, einer sollte noch heute sterben.
Lorcan nahm einen tiefen Atemzug und entließ langsam die Luft . Sein Zwilling besaß keine Macht über ihn. Cathal würde für sein Handeln bluten , aber nicht sterben. Nicht, wenn es Teagan gut ging.
Ihr geht es unter Cathal ganz hervorragend .
„ Sie ist freiwillig mit Cathal gegangen ” , beendete Ga ven seine Gedankengänge abrupt.
Du bedeutest ihr nicht das G eringste, Bruder, sie ist ein Parasit, wen sie aussaugt ist ihr gleich .
Cathal beugte sich zitternd vor Wut über sie und suchte nach etwas in ihren A u gen, d as ihn in seinem Tun bestätigte und die Gewalt rechtfertigte, mit der er sie unterwarf. E r würde es nicht finden, Teagan wollte ihn nicht noch mehr ve r letzen, die Provokation hatte ihn weit genug getrieben , um den letzten T eil ihres Plans ve r trauensvoll in seine Hände zu legen. Doch Cathal stieg von ihr herunter und sank erschöpft auf den Rand der Bettstatt , betrachtete etwas, das zu seinen Füßen lag . Sie wollte sich vor seinem Kummer verschließen, nicht über die Säume der Welten blicken, doch als er ein Blatt Papier vom Boden aufhob, wehte die G e schichte wie von selbst über die Grenze seines Domhain und erzählte ihr, we s halb Cathal die Abge schieden heit innerhalb der Festung schätzte . Hier unten hö r te niemand sein Spiel, störte sich daran o der spottete. Sein Domhain wartete mit sehr lebha f ten Bildern auf, die ihn im Kreis seiner Waffenbrüder zeigte n , wie sie ihn als kli m pernden Weichling verhöhnten. Cathal malte sich das nur aus, aber er lieferte Teagan eine scharfe Klinge, die seiner Zuneigung zu ihr den Todesstoß versetzte, eine Klinge, die er ihr entreißen und ins Herz stoßen würde, ganz so wie sie es sich von ihm erhoffte.
„ Ich habe es für dich geschrieben . ” Er reichte ihr das Blatt Papier, auf dem er, wie sie nun wusste, die wunderschöne Melodie nieder ge schrieb en hatte , die sie in ihren Bann zog . Sie kostete in all der Verzweiflung den Mut , den er au f ge bracht hatt e, dazu gesellte sich die Hoffnung , sie zu überzeugen, dass er es wert war , von ihr mehr als nur wahrgenommen zu werden. Sie nahm ihn wahr , er würde seiner Gefährtin sehr viel mehr bieten als die Stär ke eines Krie ger s, er durfte seine Beg a bung und seine Sehnsucht nicht an sie verschwenden. Cathals Hand sank mit samt de s Blattes auf da s Lager , resig niert und k raftlos. Teagan wollte ihm s a gen, wie schön sein Werk war , obwohl es nicht an ihr war, das zu b e urteilen.
„ Ich hasse es ” , flüsterte sie und k ämpfte g egen die aufsteigenden Tränen . Sie wandte sich ab , tat als e r trug sie den Anblick nicht. Das entsprach der Wahrheit, aber nicht so wie sie Cathal glauben ma ch te. Sein Werk bedeutete ihm mehr als ein Krieger wie er
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