Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
diese Bezeichnung allein schon für seine Ign o ranz allem und jedem gege n über .
„ Dann verstehst du, dass ich es nicht mehr sein will? Nicht für dich. ” Teagan drehte sich in seinem Arm um , k niete zwischen seinen gespreizten Obersche n keln und betrachtete ihn nachdenklich. „ Du hast die gleichen Augen . ” S ie lächelte z ö gerlich. „ D as gleiche Haar. ” E ine Strähne lief durch ihre Finger . „ W ir gleichen uns hier . ” I hre Fingerspitze teilte vorsich tig seine Lippen und strich über einen seiner Fänge . Die Spitze bohrte sich in die Fingerkuppe . Nachdenklich betrachtete sie die kleine Wunde , wie das dunkle Rot an ihrem Finger hinab lief. „ Dein Blut … ”
„ Unser Blut . ” Sie wäre ihm nur näher, wenn er von ihrem Blut kostete .
„ Ni! Das darfst du nicht. ” Es war ein halbherziger Protest. „ Mein Blut ist vo l ler Malais . ”
„ Ich schmecke keine Bosheit . ” Er las mit seiner Zunge das Blut auf, küsste die Fingerspitze und verschloss die Wunde . Er verwandelte sich nicht in ein Mon s t rum, aber ihr Blut blieb auch nicht ohne Wi r kung auf ihn. Sein Herz legte einige Schläge zu , sein Atem beschleunigte sich , seine Fänge scho ben sich weiter heraus und seine Erektion drängte sich gegen den Reißverschluss seiner Hose. Lorcan umklamme r te ihre Hand , fürchtete, sie zu zerquetschen . Sein ganzer Körper gierte nach mehr und für einen unb e herrschten Herzschlag schnellte sein Blick zu ih rem Hals, ihren leicht geöffneten Lippen und seine Obe r schenkel schlossen sich um ihre. Er setzte sie gefangen, würde sie mit dem nächsten Atemzug unter sich zwingen …
D er letzte Gedanke entschied den in seinem Inner e n tobenden Kampf. Teagan betrachtete ihn eine Weile schweigend, nickte dann unmerklich. War sein V erha l ten die Bestätigung ihre r Befürchtungen ?
„ I ch wurde geschaffen, andere unter meinen Willen zu zwingen, ihnen Schme r zen zuzufügen und sie zu töten. ” Das waren nicht ihre Worte.
„ Dein Nêr unterwarf dich und w ozu er dich zwang, stellt allein seine Bosheit unter Beweis. ” Lorcan zog sie an sich . S ie sträubte sich, presste ihr e Handflächen gegen seine Brust und schmiegte sich dann aber doch mit einem erstickten Laut an ihn. Ihr Körper krampfte sich in seinen Armen zusammen, sie kämp f te gegen ihre Tränen . „ Es lag nicht in deiner Macht, dich ihm zu widersetzen. ” S ie schüt te l te den Kopf an seiner Brust.
„ Er nannte es Féirín . ” Wieder dieser erstickte Laut, ein Schluchzen, das sie sich verbot. Lorcan strich beruhigend über ihren Rücken . In welchem Zusammenhang war ihm dieses Wort zu Ohren gekommen ? Es war Rugalainn, nicht das gälische Pendant, das bei gleicher Schreibweise anders ausg e sprochen wurde.
„ Kennst du die Bedeutung dieses Begriffs ? ” Unter den Fingerspitzen breitete sich ein Kribbeln aus, die dunkle Flut ihres Haares teilte sich, als er ihm über ihre Wi r belsä ule nachsetzte. Eine dunkle Rötung blitzte hervor – blutrote Bahnen, Schleifen und sich windende Schnörkel – das sich abzeichnende Muster war ve r schwunden , ehe mehr als eine Sinnestäuschung daraus wurde.
„ Mein Nêr erklärte mir, es hieße dasselbe wie d awn oder a nrheg , aber es ist weder Gabe noch Geschenk, es ist ein Fluch.“ Teagans Antwort machte ihn die Able n kung vergessen. „ Melltith . ”
„ In seinen Händen wurde deine Gabe zu einem Fluch . ”
„ Versprichst du mir, dass er mich niemals findet? ” Sie hob den Kopf .
„ Ich gebe dir mein Wort , du bist sicher in der Festung.“ Bei allem Misstrauen gegenüber der Magie, Lorcan vertraute dem machtvollen Blendzauber, der Dorcha Daingean seit Jahrhunderten vor der Entd e ckung schützte. An den für Freund und Feind unsichtbaren Mauern der s chwarzen Trutzburg würde Teagans Nêr scheitern. Aber welches Gewicht besaß das Wort eines Fihonaíl innerhalb der Mauern? Kornel hatte nichts darauf gegeben , Cathal setzte sich darüber hi n weg und Ré a mann … Ihre Hand auf seiner Brust beendete das Grübeln, die abweise n de Kälte, mit der Eihwaz auf ihre zär t liche Berührung reagierte .
„ Nicht, Teagan. ” Wollte sie mit purer Willenskraft die allgegenwärtige Wa r nung seines Vaters zum Verstummen bringen?
„ Cariad . ” Ihr Flüstern hallte wie ein Sch lachtruf in seinem Inner e n wider , b e kundete ihren Willen, sich der Kälte zu widersetzen und Eihwaz ’ Warnung zu ignorieren. Lorcan hoffte, sie unterschrieb dadurch
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