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Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Titel: Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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welchen G e schenken er sie tatsächlich bedachte .
    Lorcan schob sich an Teagan vorbei, stellte sich dem Kerl in den Weg, um zum zweiten Mal in den Genuss eines anderen Körpers in seinem zu kommen. Dieses Mal spürte er Kälte, roch die unter Weihrauch verborgene Andeutung des Ve r fall s, sah eine Flut von Bildern, die für mehr als ein Leb en ausreichten und em p fing eine Fülle von Emotionen, die unmöglich von einer einzigen Person stamm en konn ten. Sie schlangen sich um seine Arme und Beine, hielten ihn fest und zogen ihn gleichzeitig in die Tiefe. Er fühlte sich wie in einem Meer aus Kö r pern, die sich um ihn wanden und an ihn klammerten, als würde er sie vor dem Ertrinken retten. Er weh r te sich , trat und schlug um sich, kämpfte sich aus den Fluten der Körper frei und taumelte aus dem einen he r aus, d er die vielen in sich hortete. Er stürzte auf die Knie, fing sich mit den Händen ab und rang um Atem. Schweiß brach ih m aus jeder Pore und er würgte bittere Galle heraus. Es waren die Gefü h le, die er nicht bei sich behalten konnte, ihre ungeheure Fülle, die er bis auf die letzte Emotion zu benennen wusste – Trauer, Hoffnung, Angst, Schuld, Verzwei f lung, Hass, Liebe – an der Liebe würgte er am heftigsten. Es war nicht allein schwer zu verkraften, dass der Anamchaith sie in sich trug, es war ihm unerträ g lich, dass sie Teagan galt. Auf seine – kranke – Art liebte der Seelenfresse r sie, vielleicht für ihre Gabe und die Macht, die er durch sie erlangte, wie Teagan ve r mutete, aber vie l leicht auch aus einem völlig egoistischen Grund. War Macht nicht eg o istisch?
    „Meine Schöne“, begrüßte der Anamchaith Teagan, unbeeindruckt davon, was sich hinter seinem R ü cken abspielte. Lorcan kämpfte sich auf die Füße, wollte den Kerl beiseitestoßen und Teagan aus der Gefahrenzone schaffen . W as er auch v e r suchte, alles lief ins Leere, e r war für die beiden nicht mehr als der Fels , der sie umgab . Sein einziger Trost blieb , das s Teagan dem Anamchaith so wenig Beac h tung schenkte wie ihm. Lag e s an der ihr fremden Sprache oder der befremdlichen Inszenierung, deren Sinn sich ihr entzog?
    „Bist du verärgert?“, bestritt der Seelenfresser weiter allein die Unterhaltung und zog seine Krawatte aus dem Kragen . „ Du hast allen Grund dazu .“ Er schwang die Krawatte über Teagans Kopf, eine spielerische Geste, doch sie ve r steifte sich, als d ie Seide in ihrem Nacken landete und er sie an sich heranzog. Sie presste ihre Hände gegen seine Brust. „ Das habe ich wohl verdient.“ Er schlang die Krawatte zwe i mal um seine Finger, hielt sie trotz ihrer Gegenwehr in seiner Nähe. „ Ich sollte dich nicht vernachläs sigen .“ Er strich mit seinen Lippen über ihre. „G e schäfte , sie nehmen mich zu sehr in Anspruch. “ Ein Seufzen t ropfte von seinem Mund in ihren. Teagans Finger gruben sich in den Stoff seines Hemdes und gierig erwiderte sie seinen Kuss. Lorcan wollte sich abwenden, nicht auf diese Weise herausf inden, dass alles eine Lüge war, da sah er, was über die Lippen des Ana m chaith quoll. Er sprang vor , wollte den Seelenfre s ser von ihr wegrei ß en, doch er segelte durch beide hindurch und auch das Knurren, mit dem er auf den Füßen landete , änderte nichts an der Tatsache, dass er zum Zuschauen verdammt war und hilflos mit ansehen musste, wie der Kerl Teagan mit seiner Bosheit ve r giftete.
    „Ni.“ Der Protest war ein schwacher Hauch, aber sie drückte ihren Nêr mit u m so mehr Entschlosse n heit auf Abstand.
    „ Du musst dich nicht verstellen – nicht vor mir .“ War das ein Wink in Lorcans Richtung, war er mehr als ein Phantom für den Anamchaith? Es mutete wie eine Ewigkeit an, da er sich gegen die Leiber zur W ehr ge set z t hatt e, reichte die Zeit für den Seelenfresser , den Eindringling zu entdecken?
    Lorcan schrie ihn an, sie in Ruhe zu lassen, doch d er Anamchaith hörte ihn s o wenig wie er sich selbst , er krallte sei ne Finger in Teagans Haar, drängte ihr ein en Kuss auf und schob sie auf s Bett zu. Teagan wehrte sich energischer, bis schlie ß lich er es war, der sie wegstieß. Sie landete vor dem Bett und ihr Kopf knallte gegen den Rah men.
    „Miststück“, zischte ihr Nêr , wischte sich das Blut von den Lippen. Er riss sie an den Haaren auf die Knie. Lorcan wollte dazwischengehen, einen weiteren klä g lichen Versuch sta r ten, ihr zu helfen, da hielt ihn die Warnung im von der Droge verfinsterten Silber ihrer Augen

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