Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
Gedanken an sie aus dem Kopf zu schlagen, besser er tat das mehr als einmal … Lorcan kämpfte um sein Gleichg e wicht, wäre rückwärts auf seinem Hintern gelandet, wenn sich die Tür in seinem Rücken mehr als nur einen Spalt geöffnet hä t te.
„ Wirklich? ”
„ Wirklich , was? ” Dämliche Frage, schalt er sich. S ie hatte seinen Liebe s schwur gehört und hielt ihn für das, was er war, ein hohles Versprechen, nicht mehr wert als das Dwi'n dy garu di ihres Nêr, wah r scheinlich war sein Ich liebe di ch sogar noch viel weni ger wert … u nd doch, verdammt noch mal, stand er dazu !
„ Ja, Teagan, ich liebe dich, obwohl du dir in einer sehr nahen Zukunft wü n schen wirst , es wäre nicht so . ” Das war seine Art zu sagen, sie soll te ihre allerletzte Chance zur Flucht ergreifen und ein Teil von ihm hoffte, sie würde sie nut zen. D er andere , egoistischere, streckte seine Hand nach ihr aus und war einfach nur glüc k lich, dass sie den Spalt in der Tür vergrößerte und die Einladung annahm .
Kapitel 7
„ Mist, verdammter ” , schimpfte Morrighan und rieb sich den Ellenbogen. Noch halb im Schlaf hatte sie versucht, ihren Sturz abzufangen und war unsanft auf dem Boden neben der Couch in Quinns Büro gelandet . Ihre Beine hatten sich hof f nungslos in ein er Wolldecke verfangen . In ihrem Befre i ungskampf stieß sie den Stapel Bücher um, der bedrohlich hoch neben ihr aufra g te . Seufzend sank sie auf ihren Rücken und wartete ab , bis das letzte Buch polternd zu B o den fiel.
„ Ich bin unverletzt, keine Sorge, Quinn ” , murmelte sie. „ Ein Hämatom mehr oder weniger … pah ” , schnaubte sie, „ verheilt ja schnell . ” Sie lauschte in sich h i n ein, erwartete einen Kommentar über die Bhannah , aber Quinn war mit anderen Di n gen beschäftigt. Sie kämpfte sich aus der Decke , setzte sich auf ihre Fersen und stapelte die B ü cher zu zwei we niger absturzgefährdeten T ürmen auf.
„ Ich könnte eine Nackenmassage vertragen ” , heischte sie erneut um Quinn s Aufmerksamkeit . Sie sprach absichtlich lauter, denn sie hörte ihn vor der Tür seines Büros im Gespräch mit Cináed. D ie beiden unterhielten sich leise, sodass sie selbst mit dem scharfen Gehör einer Fiannah nur Bruchstücke ve r stand, die , aus dem Zusammenhang gerissen , wenig Sinn ergaben.
„ Die Flitterwochen sind wohl offiziell vorbei ” , grummelte sie und übernahm e i genhändig die Massage ihres von der ungesunden Position auf der Armlehne ste i fen Nackens. „ Blödes Ding ” , bekam jetzt auch die Lede r couch eine P rise ihrer schlechten Laune ab. „ I ch hätte dich entsorgen sollen, als ich Gelegenheit dazu hatte. ” Morrighan rieb sich den Schlaf aus den Augen und erhob sich . G limmende Holzscheite knackten und vereinzelt erkämpfte sich das Feuer ausreichend Saue r stoff , um in einem letzten Aufbege h ren aufzuflackern . Der gespenstische Tanz der Flammenreflexion über Wände und Mobiliar warf s ie zurück in ihre Traum vis i on , in die von Fackeln erhellte Höhle – das Kingsize Bett mit Seidenlaken – ihre V i s i onen nahmen nicht allein an Zahl und Intensität zu, sie wurden nun obendrein grotesk. Sie überlegte, ob sie Quinn die frohe Botschaft nicht besser vorenthielt , da quetschten s tarke Hände ihre Handgelenke. S ie sah in die wasse r blauen Iriden über ihrem Gesicht, ein scharfer schwarzer Rand grenzte sie gegen das Weiß des Augapfels ab , ihr Instinkt befahl ihr, ihn nicht anzusehen … „Lu g haidh“, presste sie unter dem Schmerz hervor, der sich wie eine Messerklinge in ihren Schädel boh r te.
Die Tür flog auf und Quinn war an ihrer Seite, Cináed im Schlepptau . Sie u m fassten synchron ihre Taille und kamen sich dabei ins Gehege, schließlich lag Quinns Arm um ihrer Taille und Cináed s Hand auf ihrem Rücken. Trotz des Schmerzes rang ihr das ein Lächeln ab. „Meine Helden“, seufzte sie, blickte von einem zum anderen. „Wieder nur eine Vis i on.“
„Von Lughaidh?“ Cináed rieb kleine Kreise in ihren Rücken, das vertrieb die Kälte, aber sorgte bei ihrem Leathéan für einen Blutrausch, wenn er nicht damit aufhörte. Sie schüttelte den Lykaner nicht allzu unsanft ab und lehnte sich a n Quinns Brust. Sein Herz schlug in beruhigender Langsamkeit. Verwirrt schielte sie zu ihm auf, ihr Gefährte war ein Musterbild an S elbstbeherrschung , nicht die Spur des übl i chen testost erongesteuerten Reviergehabes – j etzt sorg te sie sich wirklich um
Weitere Kostenlose Bücher