Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
, hatten sich als G waed T aenion … Blutwirte verdingt ” , übersetzte sie die für Lorcan leicht zu durc h schauende Lüge der Kerle – die Wahrheit stammte nicht aus dem Walisischen. Rugadh tranken nicht freiwillig von Männern und ganz sicher zahlten sie nicht dafür. Verwitwete Roghnai gh wurden von der Gesellschaft aufgefangen und fa n den Zuflucht in Familien, deren Oberhäupter sich bereit erklärten, für sie zu so r gen .
„ Fuil A bhlann . ” So hießen die Frauen, die auf diese Weise wirtschaftlicher Not entflohen oder einem prügelnden Gatten, der es dem Rugadh durch die Auslief e rung an die Inquisition vergalt . Erst allmählich banden sich ganze Familien an einen Rugadhclan, der ihnen zu Reichtum verhalf, wenn schon nicht zu ewigem Leben. Eines änderte sich nicht: die ungebundenen männlichen Mitglieder des Clans nährten sich ausschließlich von weiblichen Blutwirten. „ Hast du ihnen Glauben geschenkt? ” Sie nickte stumm und ü ber die Bhannah sah er, wie einer d er Kerle sich in die Handfläche schnitt und empfand das Entsetzen , das es bei Teagan auslö s te .
„ Das erklärte, warum nichts meinen Hu n ger still te, aber ich bekam Angst. I ch besaß nichts von Wert, um es ihnen als Lohn anzubieten . ” Sie zöge r te. „ Nichts, das ich ihnen zu geben bereit war . ” Keine Frage, worum es sich handelte . E in heranwachse n des Mädchen, schöner als jede Bauernma gd, das allein, ohne den Schutz ihres Vaters im Wald lebte, ließ keinen Raum für Spekulationen. Eine menschliche Sie d lung war ihre einzige Option.
„ Was haben sie getan, als sie es herausfanden? ” Sie schluckte und es sah nicht aus, als wollte sie es ihm erzählen. „ Schließ mich nicht aus . ” Seine Bitte war kaum verklu ngen, da verschwand das Zimmer.
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Dem Leben l auschen
Er roch feuchte Erde, Ungeziefer krabbelte über seine Haut und sobald sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatt en, glaubte er sich in einem Grab. Se i ne Schultern rieben an den Wänden , sobald er sich bewegte, seine Knie waren i m Weg und als er seinen eingezogenen Kopf hob, stieß er gegen grob gehobelte Holzdi e len. Ein blaues Knistern, das über ihn hinweghuschte, und die nicht zur künstlerischen Erba u ung ins rohe Holz getriebenen Schnitzarbeiten, zeigte n ihm, dass es kein Entkommen gab. Teagan saß so dicht bei ihm, dass ihre Körper sich berüh r ten, aber sie war sich seiner Gegenwart nicht bewusst , lauschte dem Leben an der Oberfläche – bis es in einer einzigen Nacht ausg e löscht wurde.
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„ Du trägst keine Schuld an ihrem Tod. ” Lorcan wischte eine Träne von ihrer Wange.
„ Aber … ” Er legte den Finger auf ihre Lippen.
„ Er redete dir ein, er hätte es deinetwegen getan, aber das war eine Lüge und wenn du dich an den Moment zurückerinnerst , wirst du dich des fauligen G e schmack s entsinnen . ” Er küsste sie. „ Aber jetzt will ich, dass du dich dar an eri n nerst. ” Er nahm das Stück Käse , sie zögerte und um es ihr einfacher zu machen, steckte er sich das Stück in den Mund. Der Geschmack überraschte ihn und Te a gan schloss die Augen , als schmeck t e auch sie den gar nicht mal so üblen K ä se. I n Wahrheit war es seine Überraschung, die sie genießerisch die Augen schli e ßen ließ, ihre Lippen zu einem Lä cheln teilte und den G e nuss d es banalen Stück Käses zu einer sinnlichen Erfahrung machte. Wer hätte gedacht, dass er menschl i che Na h rung und Sinnlichkeit jemals in einem Atemzug nennen würde ? Vor ein i ger Zeit hätte er nicht einmal die Art , wie Rugadh sich nährten , als sinnl i ches E r lebnis bezeichnet . Blutkonserven besaßen keine Sinnlichkeit , selbst das Nähren von Fuil A bh l ann war in erster Linie eine Notwen digkeit.
„ Jetzt du . ” Sie biss eine winzige Ecke ab und kaute gewissenhaft . Lorcan ve r suchte über die Bhannah zu erfahren, ob es dunkle Erinnerungen weckt e, aber zu seiner Erleichterung war sie nur u n schlüssig, ob er ihr nun schmeckte oder nicht. Er hal f ihr auf die Sprünge und strich mit einer Weintraube über ihre Lippen, a ls sie in ihrem Mund zerplatzte, kicherte Teagan . Wenn ihr die Trau ben gefielen, dann würde sie Er d beeren lieben. Er schwang seine Beine über den Rand, fütterte d en aufkommenden Protest mit einer Traube und tauschte de n Teller gegen die mit Erdbeeren gefüllte Silberschale aus. Teagans Augen leucht e ten beim Anblick der roten Früchte.
„Noch nicht“, verwehrte er
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