Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
ihm die unaufhal t sam aus den Ketten sickernde Druidenmagie nicht gab. Aber eines ve r hinderte die verfluchte Magie nicht, er war we i terhin in der Lage , sich zu nähren, nicht mehr von dem Misch ling, e r zapfte eine andere Quelle an. Hua r wor selbst sollte ihm die Macht verleihen, ihn zu vernic h ten.
Teagans Worte hatten den Grundstein für seinen ambitionierten Plan g e legt , sie warnte ihn auch eindringlich davor und er ahnte, dass er ohne ihre Anle i tung und Nähe mö g licherweise zum Scheitern verurteilt war. Das Armúrlann in seinem Herzen, Teagans Abschiedsgeschenk , wi e derholte die eindringliche Ma h nung, schien d urch seinen Körper zu spiralen und sich zu Netzen zu verflechten, um einzufangen, was Lorcan Huarwor gestohlen hatte . Die Netze zerri ssen, weil er es ihnen befahl. D as Armúrlann diente ihm, wie Teagan es wünschte, alle r dings gab er ihr allen Grund, dies zu ve rfluchen – ihn zu verfluchen und als wor t brüchigen Bastard aus ihrem Herzen zu verbannen.
Sein Kopf wurde allmählich klarer und er hörte Huarwor s Anweisung , den Leichnam des Caochladh zu entsorgen. Kaum waren sie weg, zerrte der Seele n fresser den verängstigten Mischling auf die Füße , v erbiss sich in den noch blute n den Hals und t rank in gierigen Zügen, ohne sich an dem Wimmer n zu stören. Lorcan warf sich in die Ketten , nahm das schmerzhafte Knistern der Druidenm a gie in Kauf und trug mit dem frucht losen Kampf seinen Teil zum barbarischen Schauspiel bei. Ohne d en Blick von Lo r can zu nehmen , fuhr Huarwor nach einer grausamen Ewigkeit mit d er Zunge über die Bissw unde . E ine perverse Imitation dessen, was ein Rugadh tun würde , denn er heilte die Wunde nicht , sondern ve r ätz t e sie . Die dauerhaft entzündete Narbe zeichnete den Mischling als sein Eige n tum und Huarwor erneuerte dieses Kennzeichen in der Vergangenheit mehr als ein mal und würde es auch in Zukunft, bis er des Misch lings überdrü s sig wurde, bis er Teagan …
Sie musste ihn verfluchen! I hn für seinen Wortbruch aus ihrem Leben stoßen, nur dann würde sie ihn nicht suchen und k einen Weg finden, in die Höhle z u rückzukehren, um ihre Kräfte mit seinen zu vere i nen. Sie würde niemals wieder in die Gewalt ihres Nêr gelangen, denn Lorcan würde all seine durch die Höhle schwirr ende Bosheit in sich aufnehmen und den ve r dammten Bas tard mit sich in die Tiefe der schwarzen Fluten ziehen.
Lorcan schluckte hart an seinem Plan, sobald Huarwor den Reißverschluss der so unpassend fröhlich leuchtend en roten Lederjacke auf zog und über zitternde Schultern strich . Ein Shirt kam zum Vo r schein , das einmal weiß gewesen war und nun schmutzig grau ; gleich an mehreren Stellen tränkte dunkles Blut den Stoff . Hua r wor zer riss das Shirt vom Hals abwärts und w o es an heilenden Wunden klebte, brachen sie durch d en Ruck auf. Der v erlockende Geruch frischen Blut s erfüllte die Luft und Lorcan kämpfte gege n seine n a türliche Reaktion . Sein Körper wollte sich heilen, dazu benötigte er Blut, doch ein ku rzer Blick in die Miene des um Stärke ringenden Mischlings erstickte jedes Ve r langen im Keim.
„ Lass ihn in Ruhe, du Bastard ! ” , brüllte Lorcan .
„ Ihn ? ” , fragte Huarwor spöttisch. „ Oder wäre dir es lieber? Ein geschlechtsl o ses Ding ohne Namen, nur um nicht Teagan in ihr zu sehen . ”
„ Sie ist kein namenloses Ding . ” Er warf sich mit seinem g esamten Körperg e wicht in die Ketten , s oweit das seine durch trennten Kniesehnen zuließen, erwa r tung s gemäß hielten sie.
„Wie heißt sie?“, warf ihm Huarwor einen Ball zu, den Lorcan nic ht hätte au f fangen können, wären seine Hände frei . Der Name d es Mischlings war in seinem Unterbewusstsein versickert . Ein Selbstschutz, dessen er erst bedurfte seit Teagan ihn gelehrt hatte , welche Macht Namen bargen. Sein letzter Widerstand war z u sammengebrochen , als sie ihn beim Namen rief und würde er den des Mischlings laut aussprechen, ve r wandelte sich das in einen verfluchten Bumerang.
„Anwen“, krächzte er mit den Überres ten seiner malträtierten Stimme und w i der alle Vernunft.
„ Walisisch für d ie Schöne “, fing Huarwor den metaphorischen B umerang auf und warf ihn zurück. I n Lorcans Brust verwandelte er sich in eine äußerst phys i sche Erfahrung, die ihm die Luft zum Atmen nahm. Wie schnell nach Teagans Flucht war dieser widerliche Plan in Huarwor herangereift ? Wie viel Zeit hatte es ihn gekostet
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