Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
e trachte er ein kurioses Schau stück . Sie w andte sich ab, sah , wa s sich in der Wir k lichkeit abspie l te. Dort hielt sich d ie Hexe selbs t den Miodóg an die Keh le , blutige Tränen ra n nen über die entstellte Fratze ihr es Gesichts . Thadgans Mitleid verflog im selben A u genblick, da sie nicht mehr das kleine Mädchen, sondern die Hexe erblickte , in deren Augen sich die Boshaftigkeit des Knaben spiegelte. We l ches Schicksal die Kinder auch in Hass und Furcht aneinander schmiedet e , letz t endlich waren sie beide zu der bösen Brut geworden , die besser nicht auf E r de n wan delte.
Zu ihrem Entset zen schlug Cathaòir Cailleach den Dolch aus der Hand, stieß Thadgan k raft ihrer gemeinsamen Gabe über die Schwelle des Domhain und hi n ein in die Wirklichkeit der Hexe. Wäre sie nicht von Kerkerhaft, Folter und Dru i denmagie g e schwächt, wäre es ihm un möglich , ihre Féirín als Waffe gegen sie einzusetzen . Wä re sie nur nicht so verzweifelt in ihn verliebt , t rotz seines Ve r rats.
„ Wehr dich nicht dagegen. “ Zärtlich streichelte Cathaòir ihre Wange. S e in G e sicht war dicht über i h rem, s ein wunderschönes goldenes Haar hüllte sie ein und s eine Lippen waren nur einen Kuss entfernt . Er zog sie über die Grenze seines Domhain, wo er sie nur ungern duldete und sie sich fr emd fühlte . Es war kein fin s terer Ort, nicht die Welt eines Verräters, es war ein trauriges Do mhain voller ze r platzter Träume und unerfüllter Wünsche .
„Ich wollte ein Paradies schaffen, für dich .“ E r lächelte traurig . „Für uns. A ber ich habe lediglich e i ne sterbende Welt zustande gebracht. “ Er sah über ihren Kopf auf die blattlosen Bäume , die verwelkten Blumen, das verdorrte Gras und hinauf in die grauen Wolken, die sich zu einer dunklen Vorahnung z u sammenballten. „Ich habe mir so sehr gewünscht, dich zu lieben und der Mann zu sein, zu dem du au f schaust.“ Er nahm ihre Hand und presste sie auf sein Herz .
„Aber das … “ Er legte einen Finger auf ihre Lippen.
„Ich bin nur das armselige Abbild eines Leathéan.“ Er zog das Leinenhemd am Kragen zur Seite , en t hüllte eine Narbe auf seiner Brust , die weder ihr Blut noch ihre Liebe zu heilen vermocht hatte . „Ich wollte dich aus meinem Her zen schne i den, denn obwohl ich es nicht Liebe nennen kann , was ich für dich empfinde, bist du die E i n zige, die ich mit mir herumtrage.“
„Wie eine Last.“ Cathaòir verschwamm hinter einem Tränenschleier.
„ Das warst du nie für mich.“ E r umfing ihr G esicht und wischte die Tränen fort. „Deine Liebe … “
„Nahm dir die Luft zum Atmen.“ Ihre Schwestern hatten sie gewarnt , seine Liebe nicht zu erzwingen .
„Nein … ich weiß es nicht … es fühlte sich nicht richtig an, als würden wir e i nen Fehler begehen.“
„Wir?“ Es war kein Fehler, den Mann zu lieben , de n Asarlaír für sie bestimmt hatte .
„Der Weiße Zauberer ist nicht allw issend“, las er ihre Gedanken. E s war stets das E inzige, was zwischen ihnen funktionierte, solange Cathaòir sie nicht willen t lich ausgeschlossen hatte . „Er handelte im guten Glauben, aber das Schicksal trifft eigene En t scheidungen. “
„Das Schic ksal ist kein lebendiges Wesen. W ir treffen die Entscheidu n gen.“
„Das denkt ihr alle … a ber wie erklärst du dir dieses Gefühl, das ich mir selbst nicht erklären kann?“
„Cailleach hat dich mit einem Zauber geblendet.“
„Das auch.“ Er führte sie einige Schritte tiefer in sein Domhain . „Der Schleier hebt sich langsam und ich erkenne die Maschen des eng gesponnenen Intrige n netzes.“ Er bog einen schlaff herabhä n genden Ast beiseite und zeigte Teagan das Netz, das den Horizont umspannte.
„Wir können es zerreißen.“ Sie zog ihn mit sich, beschleunigte ihre Schritte, ließ seine Hand los und rannte auf den Horizont zu, doch er wich vor ihr z u rück. Sie verlangsamte ihren Lauf, blieb schließlich stehen und Cathaòir schloss zu ihr auf. Sie lehnte sich mit dem Rücken an seine Brust , sein Kinn ruhte auf ihre m Kopf.
„Es ist zwecklos, i ch habe es in meinen wachen Momen ten unzählige Male ve r sucht .“
„Das darf nicht sein“, wisperte sie. „E s kann nicht so enden.“ Sie genoss seine Nähe, e s gab nur wen i ge solch innige Augenbli cke zwischen ihnen. S elbst wenn er sie liebte, fühlte sie sich einsam in ih rem L a ger und in seinen Armen.
„Es wird enden … für uns, aber sieh . “ E r wies mit
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