Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
zu dem geworden war , der sie in eine Höhle gesperrt und Opfer zu Füßen gelegt hatte , als wären sie teures Geschmeide oder Spielzeuge zu ihrer U n terhaltung . Sie sann nicht einmal mehr auf Rache und wenn er sich jetzt zurüc k ziehen, diesen Ort hin ter sich lassen würde , dann hielt e sie ihn nicht auf . Ging es allein um sie, hatte sie gefunden , wonach sie ihr Le ben lang trachtete – zwei Leben lang – aber es ging nicht um sie. D as hatte sie Asarlaír gelehrt und in diesem Punkt hielt selbst Teagan ihn für unfeh l bar – sie war eine Fiannah, sie bekämpfte das Böse und schützte die Unschuldi gen. S ie hatte so v i eles an so v ielen gutzum a chen: ihre n Opfer n , deren Klage die Felsen zu ihr tr u gen, Cathaòir, von dem sie Unmögliches verlangt hatte und allen voran Lorcan, der um ihretwillen litt . Sie wandte sich dem leblosen Bündel zu – auch der Mischling verdiente, dass sie wie eine Kriegerin ha n delte .
„Ich habe dich niemals verraten “ , wiederholte ihr Nêr. Die in seinen Worten enthaltene Drohung ging beinahe im ohrenbetäubenden Krachen herabstürzender Steine unter. Eine Staubwolke schoss in die Kammer. Teagan fuhr zu dem Hö h lengang herum, durch den Cináed und Quinn sich vorangekämpft und der sie möglicherweise unter sich begraben hatten . Die Sorge um die Männer wurde z u sammen mit ihrer gegen ihren Nêr erhobenen Hand beiseite geschlagen. Sie ha n delte in s tinktiv, doch er tauchte unter den Pfei l spitzen des Armúrlann hindurch und warf sich gegen sie. Vom physischen Angriff überrumpelt , ging sie kamp f los zu Boden. Ihr Kopf schlug hart auf . S ie stritt erfolgreich gegen die Besinnungsl o sigkeit, doch die Klaue, mit der er sie wie eine Marionette kontrollierte , erstickte jede Gegen wehr im Keim. S ein Körper presste sie nahezu bewegungslos zu B o den, aber die Klaue hielt sie handlungsunfä hig. Sie zerfetzte das zu ihrem Schutz aufrückende Armúrlann in ihrem Inner e n, schloss sich um ihr Domhain und drohte es zu ze r quet schen. Es bedeutete die Auslöschung aller Erinnerungen, ihrer Wün sche , Zukunft, Gegenwart und Vergangen heit. Unmanthir würde unte r gehe n und die Anhysbys mit sich reißen, die niemals ein G e sicht erhie l ten. Das Soi l siú …
Die Miene ihres Nêr verzog s ich zu einem verzückten Lächeln. E r kostete von ihrer Angst und Ve r zweiflung, blutete sie bald regelrecht aus und bediente sich auch am Armúrlann, s og es aus ihr her aus. Nie zuvor hatte er es an gerührt , re s pektierte aus einem ihr unverständlichen Grund, dass sie es nur aus freien St ü cken schenkte … Teagan schrie un ter dem Schmerz des Ausblutens, kämpfte g e gen die Plünde rung und die Klaue , selbst gegen das Gewicht ihres Nêr – sie unterlag – ihr blieb nur , dem Armúrlann zu befehlen , ihm nicht zu g e horchen .
„ E s dient mir auf andere Weise.“ Er hielt ihr den Mund zu, um ihre Schreie zu dämpfen, flüsterte dicht an ihrem Ohr . „Es nährt mich schon so lange, wie die Malais dich.“ Sein e Hand wanderte zu ihrer Kehle. E in Laut der Verzückung kam über ihre Lippen, obwohl sie schreien wollte, ihm ihre Verachtung ins G e sicht speien wollte, doc h sei n e Bosheit überflutete sie und ersetzte, w as er ihr nahm. „Wir sind durch mehr als unser Blut verbunden .“ S ein Daumen l ie b koste die Seite ihres Halses. „W ir sind abhängig voneina n der.“
„Das is t eine Lüge!“ D as Knirschen der Kette zeugte von Lorcans neu en t flammtem Aufbegehren. „Du bist kein verdammter Junkie und durch nichts an ihn gebunden!“
„Wir w issen es besser.“ Er erhob sich und zog sie mit sich auf die Füße. B e nommen suchte sie H alt bei ihm, gefangen im wilden Tosen der Malais, drehte sich d ie Höhle vor ihren Augen. Das Auftauchen von Cináed und Quinn ließ sie vor Erleichterung kichern, ihre Beine sackten weg und ihr Nêr verhinderte ihren Sturz , setzte sie sanft auf dem Höhlenboden ab. Teagan fühlte sich schläfrig, rollte sich zu sei nen F ü ßen zusammen, lauschte dem Schlaflied, das die Malais für sie sang und ver folgte das Geschehen unter halb geschlossenen Lidern. Ihr Nêr ve r schwendete keine Zeit, stoppte Cináeds Angriff – eigen t lich Cionaodhs, da er die Kontrolle übernommen hatte . S eine physische Überlegenheit nutzte ihm wenig, er erstarrte mitten im Lauf und warf sich in einer irrwitzigen Bew e gung rückwärts ge gen die Fe l sen. S elbst unter ihren schweren Lidern wusste sie, dass ihr Nêr ihn durch
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