Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
die Luft schleuderte. Unter Aufbietung ihrer verbli e benen Kraft, hob sie den Kopf, um zu sehen, wie Cionaod h gegen die Felswand neben dem G ang krachte, aus dem er eben mit Quinn ge stürmt war . D ie Eingeweide des Berges waren von den Jahr tausenden zerfressen – ze r mürbt vom Wehklagen – und gaben mit einem d eutlich hörbaren Seufzen nach. T onnenschwere Steine stürzten herab, versiegelten den Zugang und drohten den Lykaner zu begr a ben.
„Nein!“ Die Verzweif lung setzte weitere Kräfte frei. S ie stemmte sich auf die Knie , sammelte , w as ihr vom Armúrlann geblieben war , hob die Hand und sandte es aus. Das Silber schoss von ihren Fingerspitzen, formte Platten, die sich zu e i nem Schild zusammenfügten, der das herabstür zende Gestein ab wehrte . Quinn erledi g te den Rest und schaffte den Lykaner aus der Gefahrenzone , ehe der Schild unter der Last ze r brach . Ersc höpft sank Teagan gegen einen Felsblock , es war derselbe hinter dem Lorcan sie in Sicherheit gebracht hatte .
„Lorcan“, versuchte sie sich flüsternd an den Träger dieses Namens zu eri n nern. Etwas W armes, F euc h tes tropfte auf ihre Hand, die kraftlos in ihrem Schoß lag . Sie hob sie an ihr Gesicht , las di e selbe war me Feuchtigkeit von ihrer Wange und starrte auf das dunkle Rot an ihren Fingerspitzen – Tränen. S ie weinte blutige Tränen, wehrte sich auf die einzige W eise gegen die Invasion ihres Gebi e ters , die ihr während der Knechtschaft zur Verfü gung gestanden hatte . Ein Stöhnen e r reichte sie. Quinn sank mit gegen seine Schläfen g e pressten Handflächen auf die Knie . Neben ihm lag Cináed, Schweiß klebte die zerrissene Kleidung an seinen Kör per und sein Brustkorb hob und senkte sich unter angestrengten Atemzü gen. E r war nicht freiwillig in diese Gestalt zu rück gekehrt und hatte die Bestie auch gegen seinen Willen ein gesperrt . Sie hielt es für u n möglich, dass ihr Nêr dazu fähig war, sie selbst würde es nur im Vollbesitz ihrer Kräfte schaffen, die Rückverwan d lung eines Gestaltwandlers zu erzwingen, und doch lag Cináed am Boden, besiegt durch das Armúrlann, das ihr entrissen wurde und die Macht ihres Gebieters ve r größerte. Sie musste den steten Fluss auf halten und Dämme erric h ten, gegen die das Armúrlann brandete, ihre Gefühle, alles, wovon ihr Nêr prof i tierte . W är e nur der Sog nicht so stark, würde die Malais die entstehende Le ere nicht augenblic k lich fül len und die Erinnerung an denjenigen auswaschen, der ihr einst die Kraft gegeben hatte , ihrem Gebi e ter die Stirn zu bieten.
„ Ich werde dich ausblute n , bis nichts mehr von dir übrig bleibt . ” Er war plöt z lich über ihr. Die Hand an ihrem Kinn schlug er ihren Hinterkopf gegen den Fels und verwehrte ihr, den Blickkontakt zu br e chen. Als er sich ihrer sicher fühlte, glitt en seine Finger zu ihrer Kehle. Er zog sie höher und hielt sie halb aufg e richtet an den Fels gepresst. Er würde sich alles nehmen, selbst das, von dem sie nicht glaubte, dass sie es besaß – eine Seele, an die alle , die sie in seinem Namen tötete, vergeblich appe l liert hatt en.
In seinem Namen , dachte sie träg e und verlor sich in wasserblauen Augen . N a men wohnt Macht i n ne , fing sie eine Erinnerung ein, ehe er sie ihr nahm . Sie öffnete si ch in ihrer Hand wie eine Blüte und entließ E r kenntnis wie Blütenstaub. I hr Nêr hatte ihr verboten , den seinen in den Mund zu nehmen . Sie durfte zu Lorcan z u rückkehren, nachdem sie seinen Namen ausgesprochen hatte – Lorcan – endlich tauchte aus den dunklen Fluten der Malais ein Gesicht auf und ein we i terer Name …
„Huarwor“, krächzte sie. Er erstarrte beim Klang seines Namens, alle Kraft schwand aus seinem Griff und er erlaubte ihr , sich aufzurichten, während se ine Finger sanft hinab zu ihrem Schlüsselbein glitten . Teagan spürte d en eigenen Herzschlag unter seiner Berührung , langsam, regelmäßig, die Furcht, die sie zuvor empfunden hatte , wich in demselben Maß wie Huarwors Zorn. Er hielt die Ve r bindung, über die er ihr das Armúrlann stahl, aber er unterbrach seinen Beutezug – wie ein e r schöpfter Krieger, der des Mor dens und P lünderns müde geworden war .
„ Es ist meine wahre Natur … meine einzige “ , flüsterte er dicht vor ihrem G e sicht, lehnte seine Stirn gegen ihre. Teagan verwehrte ihm die Vertrautheit nicht, blieb jedoch wachsam. D ie Stimmungen ihres Nêr wechsel ten rasch – in einem Moment wo llte er
Weitere Kostenlose Bücher