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Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Titel: Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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Streifen für Streifen fiel zu Boden, bis nichts mehr durch die Luft wirbelte. Stattdessen kroch die Fin s ter nis Würmern gleich auf sie zu, v ereinigte sich zu m hoch aufgerichteten Leib einer Schlange . Einst wäre es ein Ungeheuer gewesen, e ine H ydra, deren Köpfe nachwuchsen, g leichgültig wie oft sie ab geschlagen wurden , doch jetzt erreichte die drohende Angriffsstellung der Schlange kaum Hüfthöhe. Es entsprach dem Wunsch ihres Nêr, dass sie um seine Malais bettelte, aber als die Schlange ihr die Finsternis vor die Füße spie, sank sie nicht auf di e Knie .
    „Nie wieder will ich davon kosten.“ Die Dolche in ihren Händen verl o ren di e Form, wurden zu Fäden, die sich neu zu einem Gewebe verwoben. Sie wa rf das Tuch über die Schlange, s chnürte es zu einem Sack und schleuderte ihn samt des zischenden und sich windenden Inhalts über die Grenze zum Niemand s land. Die Anhysbys würden ihrer Verführung so wenig erliegen, wie sie das Haupt vor i h rem Nêr beugten.
    Lange wollte Teagan das nicht glauben , hatte in ihnen Komplizen ihres Gebi e ters gesehen , die sie ermunterten sich dem tröstlichen Vergessen hinzugeben, das die Malais ihr versprach. Die Wahrheit hatte sie erst erfahren , als ihr Nêr sie mit Kla r heit gemaßregelt hatte , sie verzweifelt jedes noch so winzige Gran verbliebener Malais von der nackten Erde ihres Domhain aufgelesen hatte und mehr zufällig zur Grenze Unmanthirs vorgestoßen war , dem Reich der Anhysbys, deren g e sichtslose Blicke sich voller Verachtung auf sie gerichtet hatten . Als hätte sie nicht selbst um ihre Erbärmlichkeit gewusst , doch wer waren sie , auf sie herabzusehen? Sie hatte ihre eigenen Vorwürfe in das verwaschene Grau ihrer Gesichter gespien , sie verdammt und schließlich an gebettelt , ihr Vergessen zu schenken . Sie hatten ihr das genaue Gegenteil gegeben , Erinnerungsfetzen aus Unmanthir geschmu g gelt , u nz u sammenhängende Bilder , Gefühle, alles hatte eine Geschichte erzählt , die mehr Rätsel als Einsichten bot , da wesentliche Teile gefehlt hatten . Aber sie hatte dennoch etwas aus dieser Bege g nung gelernt : dass die Anhysbys nicht ihre Feinde waren und sie allein ihrem Nêr das falsche Spiel erleichterte. U nglückl i cherweise war das verzerrte Flüstern der Anhysbys bald vom verführerischen Ruf der Malais übertönt worden .
     
    *
     
    „Byth eto.“ Niemals wieder würde sie auf die trügerischen Versprechungen h ö ren . Der dichte Träne n schleier vor ihren Augen lichtete sich, l ieß ein helles Leuc h ten ein. Te agan glaubte das Licht des Soilsiú blendete sie , d och sie war nicht mehr in ihrem Domhain. Das silbern e Schimmern hatte sie hervor gelockt , e s drang durch ihre Finger auf der Brust ihres Gebieters, e rsta rb, sobald sie sie for t zog und k roch zurück zu einer Narbe , direkt über seinem Herzen. E i gentlich war es ein ganzes Gefl echt von Narben, f ein und kunstvoll, zeugten sie nicht von der Absicht, Schmerz zuzufügen . Sie verbanden sich zu einem komplizierten Muster, das wi e de rum einen Kreis bildete – e in Schild zum Schutz seines Trägers – bis der Hieb einer mächtigen Waffe ihn zerteilt hatt e. T rauer rann durch seine Haut, a n gelockt von ihrer Berührung, e in tiefer Gram, der bitter schmec k te und sich mit dem Salz nie vergossener Tränen misc h te. Beides brannte in i h rer Kehle, aber das schreckte sie nicht. Ihr Gebieter half ihr gegen das Verla n gen, i m Gegenzug würde sie ihn von Gram und Trauer be freien . Sein Mund verzog s ich, d och nicht Zorn verhärt e te seine Lippen, s eine Mundwi n kel hoben sich zu einem Lächeln. War das ihr Werk? Fasziniert zeichnete sie es mit den Fingerspitzen nach und s trich von se i nem L ä cheln zu sei nem Kinn . Ein Seufzen schlich sich über seine Lippen. Er schluckte hart, sobald sie die seichte Verti e fung unterhalb seiner Kehle erreichte, angelockt durch das verführerische Pochen in unmittelbarer N ä he. Er hatte es ihr verboten , a ber jetzt, da er schlief …
    Sie ließ ihn nicht aus de n Augen, während sic h ihre Finger zu dem Pochen sta h len. Er bewegte sich unruhig. Sie wagte mehr, b eugte sich über ihn. Schneller Atem spielte mit ihrem Haar. Sein Körper span n te sich an. Ein Prickeln tanzte über ihre Zunge. War es Zorn? Das Gefühl war intensiv, brannte auf ihren Wa n gen , wie es seinen ganzen Körper in Flammen setzte , dem Zorn so ähnlich und do ch so anders. Teagan l eckte das Prickeln von seiner Haut , erlaubte sich

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