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Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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Stimme erklärte lapidar: »Darf ich wohl ein paar Minuten Eurer Zeit beanspruchen, Mylord?«
    Es war Cecily, und dieser Umstand überraschte ihn vollends. Obwohl er gerade eben noch über sie nachgedacht hatte. An diesem Abend war sie mehr als betörend in einem orangefarbenen Kleid aus Lyoneser Seide. Inzwischen wusste er ja zu seinem Leidwesen eine Menge über Stoffe, Bänder, Knöpfe und dergleichen mehr, nachdem er Carole und Betsy zur Modistin begleitet hatte. Das blonde Haar trug Lady Cecily aufgesteckt, aber ihre lohfarbenen Augen, die er so sehr verehrte, schimmerten gequält.
    Er sollte Nein sagen.
    »Allein«, hauchte sie. »Es ist wirklich dringend.«

Kapitel 7
    Sie hatte tatsächlich nach seinem Ärmel gegriffen, und in dem Moment, als Cecily sich bewusst wurde, was sie vor den Augen der besseren Gesellschaft Londons getan hatte, ließ sie betreten die Hand sinken. Hätte sie nicht ziemlich verzweifelt nach Jonathan Ausschau gehalten, hätte sie vielleicht kein so impulsives Verhalten an den Tag gelegt. Doch sein plötzliches Auftauchen, als er aus einem der Spielzimmer trat, war für sie so eine Erleichterung, dass sie einfach spontan hatte reagieren müssen.
    Wenigstens wurde sie für ihre Dreistigkeit belohnt, denn seine Miene zeigte ehrliche Überraschung. Ebenso erging es wohl seinem Cousin James, der ihm trotz der sehr verschiedenen Hautfarbe und dem hellen Haar ziemlich ähnlich sah. Es lag vielleicht an der Form seines Munds oder dem eleganten Schwung der Augenbrauen. Zudem trugen beide einen schwarzen Abendanzug … Oh, verflixt, es interessierte sie doch gar nicht, wer wem ähnlich sah. Sie musste mit Jonathan für ein paar Minuten unter vier Augen sprechen.
    »Natürlich«, sagte er und blickte mit diesen hypnotisierend dunklen Augen auf sie hinab. Seine anfängliche Erheiterung wurde schon bald von Verwunderung ersetzt. »Das Blutvergießen soll verflucht sein.«
    Was bedeutet das nun wieder? Er hätte eigentlich nicht vor ihr fluchen dürfen, da dies höchst unbotmäßig war. Aber sie war zu verzweifelt, um ihn daran zu erinnern.
    James Bourne sagte warnend: »Jon.«
    »Was ist los?« Jonathan ignorierte ihn bewusst. Sein Blick war bohrend und fragend, die dunklen Brauen hatte er zusammengezogen, während er sie musterte, als versuchte er, das Maß ihrer Aufregung zu ermessen.
    »Ich erkläre es Euch, jedoch … Es wäre am besten, wenn das unter vier Augen ginge.«
    Dass er ihren inneren Aufruhr erkannte, beruhigte sie. Ganz sachlich fragte er: »Wollen wir nach draußen auf die Terrasse gehen? Oder würdet Ihr lieber draußen auf dem Korridor sprechen?«
    »Was in Euren Augen am diskretesten ist.«
    »Nichts von beidem«, murmelte Lord Augustines Cousin. »Und obendrein ist es auch total unoriginell, wenn ihr mich fragt. Heute ist ein angenehm warmer Abend. Wenn ihr einen Moment lang ungestört sein wollt, würde ich jedenfalls nicht den Garten empfehlen, da andere Paare auf dieselbe Idee gekommen sind. Die Korridore sind immer voller Diener und Gäste, die sich dort ebenso drängen wie hier drin im Ballsaal. Ob es wohl möglich wäre, euch beide davon zu überzeugen, dieses Gespräch gar nicht erst zu führen?«
    Cecily hörte ihn zwar, aber sein Vorschlag war für sie keine Option.
    Nicht nachdem sie Eleanors rotgeweinte Augen gesehen hatte. Nicht nachdem sie in der Kutsche auf dem Weg zum Ball mit der einstudierten Fröhlichkeit ihrer Schwester konfrontiert wurde. Offensichtlich war die Nachricht ihrer bevorstehenden Verlobung nun auch an Eleanors Ohr gedrungen. Dies hatte Cecily nur noch mehr davon überzeugt, dass ihre Schwester Gefühle für Lord Drury hegte, und es wäre ihr unmöglich, sich morgens noch im Spiegel anzuschauen, wenn sie nicht schleunigst irgendetwas unternahm. Ihr Vater hatte ihr drei Tage Bedenkzeit zugestanden, aber wenn der Ehevertrag bereits seinen Anwälten vorlag und sie zudem ihr Gespräch mit Roderick bedachte, musste sie schnellstens etwas unternehmen, bevor Viscount Drury die Chance bekam, tatsächlich um ihre Hand anzuhalten.
    Es stand außer Frage. Sie war wirklich verzweifelt.
    Würde Jonathan Bourne, der berüchtigte, wilde Earl, ihr helfen, nachdem sie das Risiko eingegangen war, sich ihm so schamlos zu nähern?
    Jonathan blickte auf die wogende Menge schick gekleideter Menschen um sie herum. »James, würdest du mir einen Gefallen tun und während meiner Abwesenheit ein Auge auf Carole und Betsy haben?«
    Erleichterung durchflutete sie.
    James

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