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Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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leugnen. Aber trotz all unserer Fehler sind manche von uns nicht dumm. Vielleicht begegnest du einem Mann, der über diesen kleinen Vorfall hinwegzusehen und dich als die Persönlichkeit zu schätzen vermag, die du bist.« Er schwieg einen Moment. »Es sei denn, du erklärst mir jetzt, dass du absolut kein Interesse daran hast, irgendwann zu heiraten. In dem Fall würde ich dich nicht zwingen, in die Gesellschaft zurückzukehren.«
    Sie war verdattert. Nicht einmal ihr Vater, der ein freundlicher und gerechter Mann gewesen war, hatte so viel Güte gezeigt.
    Sie wollte Jonathan anlügen und ihm überzeugend erklären, dass sie nicht irgendwann eine Ehefrau und Mutter werden wollte. Dass sie nicht nach ihrem eigenen Leben und ihrer eigenen Familie strebte. Glück. Ja, sie sehnte sich nach Glück. Steif erwiderte sie: »Ich bezweifle, dass irgendjemand allen Ernstes wünscht, sein Leben allein verbringen zu müssen.«
    Seine Zähne blitzten sehr weiß auf, als er triumphierend grinste. »Ich habe gehofft, dass du das sagst.« Jonathan stand mit einer fließenden Bewegung auf. »Ich freue mich schon, meine drei Schwestern zur nächsten Gesellschaft zu begleiten. Vielleicht kannst du Carole und Betsy bei ihren zahlreichen Verehrern helfen. James gibt sich Mühe, aber wenn ich ehrlich bin, habe ich selbst nicht genug Erfahrung, um abschätzen können, welche Männer nur Glücksjäger sind und welche vielleicht als respektable Ehemänner taugen.«
    Er wollte ihr das Gefühl vermitteln, nützlich zu sein. Lily empfand plötzlich tiefe Dankbarkeit. Alles an ihm war fremd. Von seinem erbärmlichen Akzent bis zu seiner extrem dunklen Hautfarbe. Himmel, dieser Mann trank ja nicht einmal Tee! Aber vielleicht war er erträglicher, als sie zunächst gedacht hatte.
    Zum Beispiel erinnerte sein Lächeln sie an ihren Vater.
    Und, ach … Sie vermisste ihren Vater so sehr.
    Ihren gemeinsamen Vater.
    Ihr Bruder verließ ihr Zimmer, und sie blieb noch ein wenig sitzen und dachte nach. Sie fragte sich, ob sie nicht soeben einen gravierenden Fehler begangen hatte. Nicht für einen Augenblick hatte sie gedacht, dass Jonathans Motive uneigennützig sein konnten. Er hatte kein Geheimnis daraus gemacht, dass er wünschte, so schnell wie möglich nach Amerika zurückzukehren. Sobald seine Angelegenheiten in England erledigt waren, ging er fort. Sie gehörte zu den Dingen, die in Ordnung gebracht werden mussten. Sie war nichts anderes als ein Treffen mit seinen Anwälten oder ein unzufriedener Pächter. Wenn sie heiratete, konnte er die Verantwortung für ihre Zukunft an einen anderen Mann übergeben und als freier Mann von dannen gehen.
    Andererseits hatte er sich als überraschend rücksichtsvoll erwiesen, und ihr war nun klar, dass er ihre Ehre auf die primitivste Art zu verteidigen wüsste, wenn das nötig sein sollte. Vielleicht … Ja, vielleicht konnten sie zumindest fürs Erste Waffenstillstand schließen.
    Plötzlich musste sie gähnen. Sie war schrecklich müde.
    Vielleicht fand sie heute Nacht endlich wieder Schlaf.

Kapitel 11
    »Mein Kutscher hat mir versichert, dass das Rad absolut in Ordnung war, als wir uns auf den Weg zum Ball machten. Aber es wurde offensichtlich irgendwie beschädigt. Ich vermute, es ist beim Fahren durch ein Schlagloch passiert, wobei ich mich beim besten Willen nicht daran erinnern kann. Und er glaubt stattdessen eher, dass jemand es absichtlich beschädigt hat …«
    »Ich werde sie vielleicht heiraten.«
    Das Spiel, das er mit James trieb, war zweifellos unfair. Aber es befriedigte Jonathan ungemein, dass er James dermaßen überraschen konnte, dass dieser seine Gabel mit Rührei sprachlos sinken ließ. »Wie? Wen heiraten?«
    »Die wunderschöne Tochter des Dukes.«
    Diese überraschende Eröffnung ließ James heftig husten. Als er sich vom Hustenanfall erholt hatte, fragte er: »Hast du den Verstand verloren? Oder träume ich? Ich frage nur, weil die Antwort mich aus eigennützigen Gründen interessiert. Wenn es Ersteres ist, werde ich einfach Schritte in die Wege leiten, um dich für unzurechnungsfähig erklären zu lassen und dein Vermögen an mich zu reißen. Wenn Letzteres der Fall sein sollte, dürfte ich ordentlich was zu lachen haben, wenn ich aufwache.«
    Darauf musste Jonathan seinerseits lachen. Er rührte seinen Kaffee um und überlegte, was er darauf erwidern sollte. Letztlich war es das Einfachste, bei der Wahrheit zu bleiben. »Es ist ein bisschen kompliziert, aber bereite dich schon einmal

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