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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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Sie, dass auch vorbildliches Benehmen zu einer unserer Tugenden gehört.“ In diesem Moment läutete es zum Ende der Stunde. Nur langsam erhoben sich die anderen. Sie gingen erst, als ihnen klar wurde, dass keine weiteren Informationen, seitens der Lehrerin, folgen würden.
    Später unterhielt auch ich mich mit meinen Freundinnen darüber, die natürlich ebenfalls informiert worden waren.
    „Ich werde sie gar nicht beachten. Die verschwinden ohnehin bald wieder“, erklärte Thunder.
    „Also ich finde es toll. Sonst lernt man nur selten Leute von anderen Eliteschulen kennen. Es wird bestimmt interessant, sich miteinander auszutauschen“, war Célestes Meinung dazu.
    „Na ja, wir werden sehen, was das gibt“, sagte Shadow trocken. Sie ging die Sache, wie immer gelassen an. Ganz nach dem Motto: Hinterher kann ich noch genug fluchen.
     
    Automatisch nahm ich denselben Weg, den ich in letzter Zeit so oft in den Pausen gegangen war. Zu dem Fensterplatz, wo Night sich des Öfteren aufgehalten hatte. Bislang war ich ihm dort aber kein weiteres Mal begegnet. Umso erstaunter war ich, als ich eine Gestalt auf dem Fensterbrett sitzen sah. Um sie herum lagen Bücher, Blätter und Stifte. Ich blieb stehen, während mein Herz schon längst zu rasen begonnen hatte. Night war offensichtlich damit beschäftigt Hausaufgaben zu machen. Er sah selbst dabei so unvergleichlich schön aus, dass mir die Beine schwankten. Als ich ein paar Schritte näher gekommen war, nahm ich allerdings auch Zeichen der Erschöpfung wahr. Er wirkte übermüdet und abgespannt.
    Ich trat auf ihn zu und grüßte in möglichst heiterem Ton: „Wie geht es dir?“
    Er legte seinen Kopf schief und betrachtete mich mit einem verführerischen Lächeln. „Gut, ich bin zwar ab und zu etwas müde, weil es momentan recht spät bei mir wird, aber sonst ist alles bestens.“
    Ich glaubte ihm kein Wort. Endlich legte er den Stift beiseite und betrachtete mich eingehend. „Tut mir im Übrigen leid. Ich wollte selbst zu dir kommen, damit du dir keine Sorgen machst, ich komm nur zu nichts.“
    Sein Blick jagte Schauer durch meinen Körper. Warum genügte so etwas bereits, um mich dermaßen verrückt zu machen?
    „Das ist schon ok. Ich kann mir vorstellen, wie anstrengend es für dich sein muss.“
    „Ist ja bald überstanden. Ich wollte mich außerdem bei dir bedanken. Immerhin warst du die ganze Zeit im Krankenhaus bei mir und ohne dich wäre das alles nicht so gut ausgegangen.“
„Ohne mich wärst du erst gar nicht dort gelandet.“
    „Denk so was erst gar nicht. Nimm das Dankeschön einfach an.“ Er zwinkerte mir verschwörerisch zu, so dass ich den Blick verlegen auf den Boden senkte. Ich konnte ganz genau fühlen, dass mein Gesicht bereits in Flammen stand. Außerdem lag da ein ziemlich dämliches Grinsen auf meinen Lippen… Konnte ich mich nicht einfach zusammen reißen?! War ich nicht längst über diese Schüchternheit hinweg gewesen?!
    Dennoch drang meine Sorge schnell wieder an die Oberfläche zurück und ließ mich fragen: „Ist es sehr schlimm?“ Er wusste sehr genau, von was ich sprach.
    Sein Blick strich über mein Gesicht, als würde er damit versuchen meine Ängste zu vertreiben. „Nein, es geht schon. Mach dir darüber keine Gedanken.“
    Auch das nahm ich ihm nicht einfach so ab.
    „Gibt es denn keinen Zauber oder ein Mittel, das es erträglicher macht.“
    Seine Augen ruhten still auf mir. Ein Blick, der meine Seele liebkoste. „Zauber gibt es keine und an Salben komme ich nicht ran. Ich bekäme sie auch nur aus der Krankenstation und die dürfen mir nichts geben. Aber so schlimm ist es nicht. Wirklich“, fügte er noch auf meinen misstrauischen Blick hinzu.
    Da fiel mir etwas ein. Ich rannte sofort los, wandte mich noch einmal um und rief: „Warte hier. Ich bin gleich wieder da!“
    Ich hetzte so schnell ich konnte die Flure und Treppen hinauf. In meinem Zimmer angekommen, fand ich Thunder auf ihrem Bett liegend vor. Ohne zu grüßen, fragte ich sofort nach dem, was ich wissen wollte.
    Völlig verdattert erklärte sie: „Ähm… Klar kannst du sie haben. Sie ist im Schrank, aber wozu brauchst du sie denn?“
    Ich antwortete nicht darauf, sondern wühlte mich bereits durch ihre Sachen, bis ich in den Händen hielt, wonach ich gesucht hatte.
    „Danke“, rief ich, dann war ich auch schon wieder verschwunden. Nun rannte ich den kompletten Weg zurück, bis ich keuchend vor Night ankam.
    „Hier, das müsste helfen.“
    Ich reichte ihm

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