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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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nun nur noch vor Erregung, nicht mehr aus Furcht. Leise flüsterte er an meinem Ohr, so dass ich seinen heißen Atem auf meiner Haut prickeln spürte. Kleine Härchen stellten sich dabei genussvoll auf, als wollten sie jeden Hauch einfangen. „Dir kann nichts passieren.“
    Ich sagte nichts, genoss nur die Berührung seines Körpers an dem meinen. Ich fühlte seine feste Haut unter mir, die Muskeln die sich hart dagegen pressten…
    Es war so wundervoll, dass ich mir wünschte, die Zeit möge still stehen.
    Sanft streichelte er mein Haar, denn noch immer zitterte mein Körper. Inzwischen lag es allerdings an ganz anderen Gefühlen.
    „Es tut mir so leid, ich hätte dir sagen müssen, dass Filme in Necare von Effekten im Zuschauerraum unterstützt werden. Ich hatte einfach nur angenommen, du wüsstest Bescheid. Tut mir wirklich leid.“
    Ich schüttelte nur leicht den Kopf an seiner Brust. „Das macht nichts“, gab ich flüsternd zurück.
    „Willst du lieber gehen? Wir können auch einen anderen Film ansehen.“
    Ich brauchte nicht zu überlegen. „Nein. Es geht schon.“
    Schweren Herzens setzte ich mich auf. Ich wagte es nicht ihm in die Augen zu sehen, viel zu groß war die Gefahr, dass er die Erregung darin lesen konnte. So widmete ich mich erneut der Leinwand. Dort war gerade wieder dieses seltsame Wesen zu sehen. Es gab gurgelnde kehlige Geräusche von sich, die grauenerregender nicht hätten sein können. Ängstlich zuckte ich zusammen. Es war mir aber auch unmöglich wegzusehen, als das Ding in einer Ecke aus der Wand herauslugte. Erst die langen schwarzen Haare, dann das weiße unnatürliche Gesicht… Schließlich die grauenvollen Augen. Die Frau im Film wandte sich der Gestalt zu und urplötzlich sprang es auf die Zuschauer herab. Ich versuchte den Schrei zu unterdrücken, als Blut aus der Leinwand spritzte. Ich drehte mich erschrocken weg, zum Glück waren daraufhin sofort die schützenden Arme zur Stelle, die mich umschlossen. 
    „Alles ok?“, fragte er mit zärtlicher Stimme.
    Ich nickte nur und verbarg mein Gesicht an seiner Brust.
    „Sicher, dass du bleiben möchtest?“
    Erneut nickte ich.
    Ich sog noch einmal seinen betörenden Duft ein, fühlte die starken Muskeln seiner Arme um mich, seine Wärme, die mir so viel Sicherheit gab… Gerade wollte ich mich wieder von ihm lösen, als er mir sanft zuraunte: „Du kannst gerne so bleiben, wenn du dich dann sicherer fühlst.“
    Mein Puls raste… Mir schwindelte und mein Körper war ein einziges Kribbeln. Ich konnte nicht anders, als mich noch fester an ihn zu schmiegen und seine Nähe zu genießen. Leise flüsterte ich: „Danke.“
     
    Der Film war viel zu schnell zu Ende. In seinen Armen hatte ich ihn doch noch genießen können. Es war unbeschreiblich, sich so sicher zu fühlen und ihn so nah bei mir zu spüren. Wir waren eines der letzten Pärchen gewesen, das aus dem Saal gegangen war.
    Zunächst fühlte ich mich sehr beklommen. Hatte ich gerade noch in seinen Armen gelegen, kamen nun die Gewissensbisse. Ich glaubte zu aufdringlich gewesen zu sein. Er hatte sich mir gegenüber nur freundlich verhalten, weil ich mich wie ein verängstigtes Huhn benommen hatte.
    Er ließ von seinen Gedanken nichts erkennen. Er schlug nun mit mir den Weg zu einem Restaurant ein. Erneut wurde er von Passanten ausgiebig beäugt, doch er schenkte auch ihnen keine Beachtung. 
     
    Das Restaurant sah sehr einladend aus. Kaum hatten wir den großen Raum betreten, kam auch schon eine Kellnerin herbeigeeilt und glotzte Night ungläubig an.
    „Einen Tisch für zwei, bitte“, erklärte er mit samtweicher Stimme.
    Sie nickte und führte uns zu einem hübschen Tisch in einer ruhigen Ecke. Wir setzten uns einander gegenüber, während die Kellnerin uns die Speisekarte reichte. Night schlug sie auf, ohne die Frau eines weiteren Blickes zu würdigen. Diese starrte ihn jedoch noch immer unverblümt an. Ihre Augen glühten förmlich und eine leichte Röte zog sich über ihr Gesicht. Erst, als sie von einer Kollegin gerufen wurde, setzte sie sich in Bewegung.
    „Ich wollte mich noch bei dir bedanken“, erklärte ich leise. Ich spürte seinen unvergleichlichen Blick auf mir ruhen.
    Er lächelte, als er fragte: „Für was denn?“
    „Na, weil du bei dieser dämlichen Schnitzeljagd mitgemacht hast. Nur wegen dir konnte unsere Klasse gewinnen. Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, Herr Gnat los zu sein.“
    „Du musst dich nicht bedanken. Immerhin hatte ich

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