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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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auch etwas davon.“
    In diesem Moment tauchte die Bedienung neben uns auf, um die Bestellung aufzunehmen.
    Sie wandte sich zuerst an Night, der Cola und Pizza bestellte. Ich entschied mich ebenfalls für eine Cola, aber für Spaghetti Carbonara.
    „Es freut mich jedenfalls, dass ich dir helfen konnte“, erklärte er. „Weißt du denn wann Herr Gnat abgelöst wird?“
    Ich nickte. „Schon nächste Woche. Ich bin gespannt welcher der Venari zu uns kommt.“
    Er musterte mich prüfend. „Hast du Angst, dass es dein Vater sein könnte?“
    Ich zögerte. Der Gedanke war mir ebenfalls gekommen. Außerdem hatte ich das Gefühl ihn nicht einschätzen zu können, weshalb es mir unmöglich war zu sagen, ob er so etwas hinter meinem Rücken beschließen würde.
    Ich wollte gerade antworten, als die Kellnerin unsere Bestellung brachte. Sie stellte die dampfenden Teller vor uns hin und sah Night erwartungsvoll an. Sie strahlte über das ganze Gesicht und wirkte seltsam unruhig. Es war offensichtlich, dass sie nur darauf wartete, dass er sich ihr zuwandte. Ich sandte ihr wütende Blicke zu. Wie konnte man so dreist sein und versuchen jemanden anzubaggern, der in weiblicher Begleitung war?! Was, wenn ich seine Freundin gewesen wäre? Na ja, es war wohl offensichtlich, dass das vollkommen unwahrscheinlich war.
    Als ich in seine Richtung sah, bemerkte ich seinen Blick. Sofort verrauchte meine Wut. Wie konnte es sein, dass er nur solch eine Wirkung auf mich hatte? Er lächelte und sah mich voller Wärme und Zuneigung an. Offenbar hatte er sie nicht einmal richtig wahrgenommen. Stattdessen streckte er seine Hand nach der meinen aus. Als er meine Finger in den seinen hielt, zog sich sofort die altbekannte Röte über mein Gesicht. Mein Herz schlug heftig und ein unbändiges Verlangen nach ihm erwachte in mir.
    „Mach dir darüber keine Sorgen. Du magst dich zwar im Moment nicht allzu gut mit ihm verstehen, aber ich bin mir sicher, dass er dir das nicht antun würde.“
    Zuerst wusste ich gar nicht worüber er sprach. Schließlich wurde mir jedoch klar, dass er mein sorgenvolles Gesicht falsch gedeutet hatte. Es war allerdings besser, wenn er das als Auslöser betrachtete…
    „Ich hoffe, dass du Recht hast“, antwortete ich.
    Langsam zog er seine Hand wieder zurück. Für mich war es, als hätte man mir etwas genommen, dass ich zum Existieren brauchte.
    Das Essen schmeckte ausgesprochen; wir unterhielten uns angeregt und viel zu schnell verging der Abend. Night bestand darauf auch das Essen zu bezahlen. Die Kellnerin sah ihre Chancen wohl schwinden und versuchte nun noch eifriger seine Aufmerksamkeit durch frivole Blicke zu erlangen. Ihm gelang es jedoch verführerisch charmant zu sein und ihren Annäherungen aus dem Weg zu gehen. Gemeinsam verließen wir das Restaurant und kamen pünktlich um dreiundzwanzig Uhr an der Schule an, in der sich nichts regte.
    Er begleitete mich in den Mädchentrakt, wo ebenfalls alles still war. Es herrschte eine fast greifbare Spannung zwischen uns. Erwartungsvoll schlug mein Herz bis zum Hals und ließ meinen Puls rasen. Ich wollte zu gerne noch ein letztes Mal in seine Arme sinken und überlegte krampfhaft, ob ich etwas tun oder sagen sollte. Ich war jedoch zu sehr von seinen wundervollen Augen gefesselt, von seiner greifbaren Nähe, als dass ich ernsthaft darüber nachdenken hätte können. Seine Augen lösten in mir ein unstillbares Verlangen aus, seine Lippen riefen mich verheißungsvoll zu sich. Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als sie endlich zu spüren.
    „Danke für den schönen Abend“, sagte er schließlich mit verlockender Stimme.
    Ich lehnte mich an die Wand, denn meine Knie wurden bei seinem Anblick immer weicher.
    „Ich habe zu danken“, flüsterte ich mit kratziger Stimme.
    Er kam noch näher und lehnte seinen Arm dicht neben meinen Kopf.
    „Also, dann“, raunte er und kam ganz langsam näher. Ich glaubte, ich müsse in Ohnmacht fallen. Ein schauderndes Kribbeln erfasste meinen gesamten Körper. Ich wollte ihn so sehr. Sanft strich er mir eine Haarsträhne hinters Ohr. Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut brennen, der einen elektrisierenden Schauer durch meinen Körper jagte. Er beugte sich vor, während ich stetig wackeliger auf den Beinen wurde. Noch nie hatte ich so ein intensives Verlangen gespürt. Es raubte mir den Verstand… Er raubte mir den Verstand.
    Meine Augen weiteten sich, während mein Atem stockte und mein Herz stehen zu bleiben schien. Ich spürte

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