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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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gemacht“, wisperte Céleste neben mir. Sie sah mich lächelnd an. „Das war der Tempestas Zauber, er ist einer von Thunders Spezialitäten.“
    In diesem Moment wirkte sie einen weiteren Zauber, woraufhin Licht aus ihrer Hand jagte und den Dämon traf; der Rauch begann sich zu verfestigen. Sie ließ Stricke aus Licht erscheinen, die sich um den Leib des Terocks wanden. Sie war gerade dabei einen Weiteren zu wirken, als er sich befreite. Wieder schleuderte er sie gegen eine Wand. Beim Aufprall drückte es ihr, mit einem zischenden Geräusch, die Luft aus den Lungen; sie lag auf dem Boden und konnte sich offenbar nicht mehr rühren. Ihr Körper zitterte vor Anstrengung, als sie versuchte sich zu bewegen, doch der Dämon war längst bei ihr. Ein grauenhafter Schrei entriss sich ihrer Kehle. Ihr Leib stand in Flammen; man konnte sie knistern hören und wie sie an ihr fraßen. Was aber noch viel schlimmer war, war das leise, fast tonlose Kichern, das aus der Ecke von Herr Gnat kam.
    Mich hielt es inzwischen nicht mehr länger auf meinem Sitz; ich wollte zu ihr rennen, als eine riesige Feuerwelle auf sie zu raste. Das konnte sie nicht überleben! In diesem Moment hob der Lehrer die Hand. Die Flammen lösten sich auf der Stelle auf. Herr Gnat tat eine weitere Bewegung, worauf der Dämon zurück in seine Kiste verbannt wurde. Ohne auch nur eine Spur von Mitleid wandte er sich ihr zu: „Tja, so wie es aussieht, haben sie versagt. Sie sollten ihre Studien an der Schule hier wirklich ernster nehmen. Eine Schande ist das“, erklärte er in freundlichem, fast fürsorglichem Ton. Damit schoss erneut Licht aus seiner Hand und Thunder war verschwunden.
    „So, und nun werden wir die Fehler dieser jungen Dame analysieren“, freute er sich. Dies war das Demütigenste am ganzen Unterricht. Zum Glück musste sie das nicht mit ansehen.
     
    Am Ende der Stunde machten wir uns auf den Weg zu Pflanzenkunde. Natürlich waren wir in Sorge, doch Shadow und Céleste hatten die Hoffnung, dass Thunder bereits im Klassenzimmer auf uns warten würde.
    „So schlimm waren ihre Verletzungen nicht. Es hat zwar verflucht übel ausgesehen, aber das bekommt man alles mit ein paar Tränken wieder hin“, erklärte Shadow.
    Für mich war es noch immer unvorstellbar, dass man nach solch einem Kampf wieder schnell auf den Beinen war. Dank der tollen magischen Tränke und Behandlungen, überstand man jedoch erstaunlich viel.
    Als wir in den nächsten Korridor bogen, hörten wir laute Stimmen. Wir blieben abrupt stehen, als wir die vielen Mädchen sahen.
    Da erkannte ich, dass Night in der Mitte ihrer Aufmerksamkeit stand. Er hatte sichtlich Mühe die vielen Mädchen im Zaum zu halten. Sie alle plapperten schrill auf ihn ein und versuchten sein Interesse zu erregen. Ganz in der Nähe befanden sich Sky und Saphir. Sie betrachteten das Geschehen, nicht ohne sich köstlich darüber zu amüsieren. Als Sky Shadow, Céleste und mich erblickte, kam er zu uns.
    „Seid ihr auch zum Gratulieren da?“ Es brauchte nur einen Blick, dann schoss auch schon die nächste Frage aus ihm heraus. „Wo ist denn Thunder?“
„Wir hatten gerade Unterricht beim verdammten Gnat“, antwortete Shadow, mehr musste sie offensichtlich nicht sagen.
    Er nickte wissend. „Ist es schlimm?“
    Céleste schüttelte den Kopf. „Sie dürfte in der nächsten Stunde wieder da sein.“
„Dann ist ja gut, aber auch ein bisschen schade. Ich hätte gerne Krankenpfleger gespielt.“ Sky fand zu seinem schelmischen Grinsen zurück. „Na, wollt ihr nicht auch?“, fragte er und deutete auf den Pulk von Mädchen.
    „Nein, danke“, antwortete Shadow steif.
    „Was ist denn los?“, hakte ich nach.
    Er lachte. „Das spricht nur für dich, dass du keine Ahnung hast. Heute ist der 20. September, Nights Geburtstag. An diesem Tag kann er kaum aus dem Zimmer gehen. Ständig will ihm jemand gratulieren und Geschenke geben. Allen voran die Mädchen, wie ihr seht.“
    Ich betrachtete die aufgebrachte Menge näher. Tatsächlich waren sie alle erpicht darauf ihm irgendwelche Päckchen, Briefe, Karten und Süßigkeiten zu überreichen. Hätte ich nur davon gewusst, vielleicht hätte ich ihm auch etwas geschenkt. Beim Anblick der vielen Gratulanten, verwarf ich den Gedanken jedoch schnell wieder.
    „Jedes verdammte Jahr dasselbe“, seufzte Shadow. „Ertrinkt ihr in eurem Zimmer nicht langsam in all dem Zeug, das er bekommt?“
Sky lächelte „Er wirft eigentlich immer alles weg.“
    Céleste und ich

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