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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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sahen uns irritiert an.
    „Das meiste von den Sachen ist mit irgendwelchen Zaubern versehen. Ihr glaubt gar nicht, was die sich alles einfallen lassen. Es ist viel zu gefährlich das Zeug zu behalten. Glaubt mir, wir hatten da schon einige tolle Erlebnisse.“
    „Ach ja?“, fragte Shadow, wobei ihre Augen interessiert aufblitzten.
    „Jep, ich habe es am eigenen Leib erfahren. Er hatte Pralinen geschenkt bekommen, richtig tolle; selbstgemacht und alles. Ich esse also ein paar davon und schon hüpfe ich drei Tage lang durch die Gegend und spiele den Minnesänger für jede, die an mir vorbeiläuft.“
„Klingt übel“, meinte Shadow und ihre Mundwinkel zuckten leicht.
    „Jaja, lacht ihr nur. Als Saphir mal ein Geschenk von ihm geöffnet hat, ist darin irgendwas explodiert. Er hatte ein ganzes Jahr lang keine Augenbrauen mehr.“
    „Oh, Mann“, keuchte Shadow. „Verflucht, das ist einfach zu komisch. Wenn ich mir das vorstelle.“ Sie konnte nicht mehr und lachte, bis ihr die Tränen kamen. Es war das erste Mal, dass ich sie lachen sah. Zuvor hatte sie noch nicht einmal gegrinst.
    „Aus diesem Grund öffnet er keine Geschenke. Er nimmt sie alle mit auf unser Zimmer, um keine zu enttäuschen, aber dann werden sie vernichtet. Es wäre einfach zu riskant sie zu behalten. Viele der Zauber, die sie anwenden funktionieren nicht richtig, sind selbst erfunden oder tatsächlich gefährlich. Na ja, alles hat seinen Preis. Ich werde ihm mal helfen die Beute in die Höhle zu schleppen“, erklärte er und schloss sich den beiden an, um sie beim Tragen zu unterstützen. Noch immer rannten Night die Mädchen hinterher, doch er vertröstete sie wohl auf später; immerhin hatte es zur nächsten Stunde geläutet. Auch Shadow, Céleste und ich beeilten uns nun.
     
    Gerade noch vor der Lehrerin schafften wir es auf unsere Plätze. Zu unserer großen Freude trafen wir Thunder dort, die bereits auf uns gewartet hatte.
    „Na, wie geht’s?“, fragte Shadow.
    „Alles bestens“, lächelte sie. „Nur mein Bein ist noch nicht wieder ok, aber das wird auch nicht lange dauern.“ Sie strahlte zwar, doch sobald sie sich unbeobachtet fühlte, wich ihr Lächeln einem Ausdruck von Enttäuschung. Es machte ihr offensichtlich schwer zu schaffen, dass sie gegen den Dämonen verloren hatte. Schnell zog jedoch die Ankunft der Lehrerin ihre Aufmerksamkeit auf sich. Frau Martinez war eine nette Frau. Ein wenig pummelig, aber eine sehr gute und vor allem einfühlsame Lehrerin. Sie wirkte stets ein wenig konfus, vergas ständig irgendwelche Dinge, aber gerade das machte sie sympathisch. Kaum hatte sie ihre Unterlagen auf das Pult gelegt, suchte sie nach ihrer Brille. Nach ein paar Minuten verzweifelter Suche, fand sie das grobe Metallgestell schließlich unter einem Stapel Papiere, die sie auf dem Tisch ausgebreitet hatte. Erleichtert wandte sie sich an die Klasse: „Wir wollen heute eine Betagoa allegensis näher betrachten. Wir werden ein wenig über ihre ganz besonderen Eigenschaften erfahren. Hierfür tun Sie sich bitte in zweier Gruppen zusammen. Versuchen Sie so viel wie möglich über die Pflanze herauszufinden und nehmen Sie ihre Bücher zur Hilfe. Holen Sie sich jetzt bitte je eine Pflanze und ein Mikroskop.“
    Ich arbeitete mit Shadow zusammen, diese stand schnell auf und brachte alles Notwendige mit.
    „Hast du schon mal von der Pflanze gehört?“, fragte sie.
    Ich musste verneinen.
    „Tja, dann sind wir schon zu zweit“, fügte sie trocken hinzu.
    Die Pflanze war recht lang und stark verästelt; ihre fast schwarze Farbe schimmerte leicht. Zwischen den runden Blättern wuchsen kleine lilafarbene Beeren, die etwa maiskorngroß waren.
    Ich schnitt einen Teil der Pflanze vorsichtig auf. Danach legte ich ihn, zusammen mit einem Tropfen Wasser, auf den Objektträger. Als ich durch das Mikroskop blickte, konnte ich große rote Vakuolen erkennen.
    Nun pflückte Shadow eine der tiefvioletten Beeren von der Pflanze. Sie zerstampfte diese und vermischte sie anschließend mit Wasser, um sie danach ebenfalls auf einen Objektträger zu legen. Man konnte zahlreiche unterschiedlich geformte Zellen erkennen. In diesen befanden sich die Chloroplasten, allerdings waren sie nicht wie üblich grün, sondern violett. Wir fertigten von unseren Beobachtungen Zeichnungen an und beschrifteten diese. Anschließend nahmen wir uns die Wurzel vor. Shadow zerschnitt auch diese und legte sie unter das Mikroskop. Beim Hindurchsehen, wirkte auf den ersten

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