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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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altes Schulzimmer gegeben, damit wir dort in Ruhe lernen konnten. Ich war vollkommen fassungslos, aber freute mich auch darauf.
     
    Vom restlichen Tag bekam ich kaum etwas mit. Ich war dermaßen glücklich, dass ich nicht einmal die vielen hasserfüllten Blicke und Beleidigungen bemerkte.
    Erst als der Abend nahte, spürte ich die aufkeimende Nervosität. Ich wusste weder, was ich anziehen, noch worüber ich mich gleich mit ihm unterhalten sollte.  Schließlich beschloss ich mich nicht besonders herauszuputzen, immerhin war das kein Date, sondern Nachhilfe. Sich mehr einzureden war vollkommen abwegig.
    Zitternd machte ich mich auf den Weg. Das Zimmer war weit abgelegen, so dass ich unterwegs niemandem begegnete. Minuten später stand ich vor der Türe und klopfte zögernd. Ich hörte ein „Komm rein“ und folgte der Aufforderung.
    „Hallo“, sagte Night und wandte sich um. Er lächelte und schien sogar froh zu sein, mich zu sehen.
    „Du bist die Nachhilfeschülerin?!“
    Ich nickte.
    „Da bin ich aber erleichtert“, sagte er strahlend und offenbarte dabei seine perfekten weißen Zähne.
    Ich stand noch immer da; völlig reglos starrte ich ihn an. Ich konnte es einfach nicht glauben und sog dieses wundervolle Bild tief in mich ein: Sein dunkles Haar, das ihm irgendwie einen verwegenen Ausdruck verlieh; seine Gesichtszüge, die weich, männlich und von solcher Schönheit waren, dass es beinahe weh tat. Natürlich war ich mir bewusst, dass ich ihn gerade anstarrte, doch ich konnte nicht anders. Sein Blick war von solch starker Intensität, dass ich mich seinen Augen nicht entziehen konnte. Als ich es dennoch versuchte, fiel mir sein Körper ins Auge und ich begann zu zittern. Wie konnte jemand nur so vollkommen sein?!
    „Alles in Ordnung?“, fragte er und zog dabei eine Braue verführerisch nach oben.
    Ich nickte und hätte mich am liebsten selbst getreten. Wie konnte man nur so doof sein?!
    „Na dann, komm.“ Er deutete auf einen Stuhl neben sich, der vor einem Schreibtisch stand. Die meisten Gegenstände in dem Raum waren mit weißen Tüchern abgedeckt, um sie vor Staub zu schützen. Darum konnte ich nur den schweren dunklen Tisch und die beiden Stühle erkennen.
    Langsam ging ich zu ihm und setzte mich mit klopfendem Herzen.
    „Ok, wobei soll ich dir helfen?“
    „Ähm...“ Ich sah verlegen zu Boden. „Herr Smith meinte das Ziel wäre, dass du mir hilfst meine Zauberkräfte zu entwickeln.“ Ich sah ihn kurz an und musste den Blick schlagartig wieder senken. Mir war es plötzlich äußerst unangenehm, dass ausgerechnet er mir beistehen sollte. Es würde mit Sicherheit eine Ewigkeit dauern, bis sich auch nur ansatzwiese ein Fortschritt sehen ließ, falls überhaupt… Zudem wäre es mir bei keinem unangenehmer gewesen, beim Scheitern beobachtet zu werden. Darum stammelte ich schnell: „Keine Sorge ich werde nochmal mit dem Lehrer sprechen und ihm sagen, dass es besser ist, wenn ich es weiter alleine versuche.“
    „Du willst also keine Nachhilfe oder nur nicht bei mir?“
    Erschrocken zuckte ich zusammen. So hatte ich das nicht gemeint! Schnell sah ich in sein Gesicht, um etwas zu erwidern, doch das war ein schwerer Fehler. Mit einem Mal war mein Kopf wie leergefegt. Was ich eigentlich hatte tun wollen, wusste ich nicht mehr. Ich war einfach nur gebannt von den Tiefen seiner blauen Augen und  dem, wie von Meisterhand geschaffenem Gesicht, das unmöglich einfach vor mir sein konnte.
    „Du bist wirklich leicht aus der Fassung zu bringen.“ Er lachte amüsiert, während seine Augen verschmitzt funkelten. „Hast du denn inzwischen schon mal die Magie gespürt?“
    Ich hatte keine Ahnung, was er genau damit meinte. Aber es spielte auch keine Rolle, denn im Grunde war es mir unmöglich mich auf irgendetwas zu konzentrieren. Seine Anwesenheit vernebelte mir die Sinne. Alles was ich hörte, war mein Blut durch den Körper rasen, unterbrochen von seiner Stimme, die wie ein verführerisches Locken klang. Hinzu kam, dass mir das Bild einfach nicht aus dem Kopf gehen wollte, das ich von Thunder zum Geburtstag bekommen hatte. Sein muskulöser Oberkörper, um den ihn wohl jeder Filmstar beneiden würde… Mein Gott, er war wirklich perfekt und wunderschön.
    Ein Blick in seine Richtung genügte, um mich mit meiner Fantasie durchgehen zu lassen. Was war nur mit mir los? Seine Nähe ließ mich allmählich den Verstand verlieren und machte mich zu einem zitternden Bündel, das sich vor lauter Verlangen kaum mehr

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