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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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mir verschlug es die Sprache. Für einen Moment überschlugen sich meine Gedanken, alles was sie tun konnte, war die Kugel über Duke anzustarren. Das konnte doch nicht sein?! Es durfte einfach nicht sein! Hilfesuchend wandte ich mich um, doch wer hätte mir beistehen können und vor allem, wie? 
    Stella betrachtete mich voller Genugtuung. Hatte ich es bereits geahnt, war ich mir nun sicher: Sie hatte das alles so geplant. Irgendwie konnte sie das Spiel manipulieren. Über einen Kuss würde man natürlich reden, damit wäre ich Gesprächsthema Nummer eins. Zumal dieser zwischen dem reichen und rüden Duke und mir, der Außenseiterin, die nicht einmal zaubern konnte, stattfinden sollte. Keiner würde mehr an ihr Malheur denken.
    Duke stand ohne Widerworte auf und stellte sich ein paar Meter entfernt vor mir hin. In seinem Rücken, an der Wand, befand sich der Tisch, auf dem Night saß. Noch einmal schaute ich mich um. Was sollte ich nur tun? Wieder huschten meine Augen zu Night. In seinem Blick lag etwas, dass mich beruhigte. Etwas, an dem ich mich festhalten konnte. Ich atmete noch einmal tief durch und schritt langsam los, während ich mich an seinen Augen festhielt. Schließlich stand ich Duke gegenüber. Er schien ein wenig nervös, doch etwas an ihm verriet seine Vorfreude. Langsam beugte er sich zu mir nach vorne; sein Gesicht kam näher und näher. Ich wagte es nicht mehr zu atmen. Ich wollte das nicht! Das einzige, was mich daran hinderte wegzurennen, war Nights Blick. Plötzlich nahm ich eine schnelle Bewegung, aus dessen Richtung, wahr. In diesem Moment senkte Duke die Lippen, doch da erklang ein schriller Alarm und Wasser schoss von der Decke. Zuerst dachte ich, ich hätte die Aufgabe nicht erfüllt, doch dann wurde mir klar, dass der Feueralarm ausgelöst worden war. Die Sprinkleranlage war angesprungen und schüttete nun das Wasser über die Gäste. Es brach augenblicklich ein Tumult los, woraufhin alle aus der Aula stürmten. Duke machte ein Gesicht, als wäre er tatsächlich enttäuscht, doch da es sich nicht mehr ändern ließ und er ebenfalls durchnässt wurde, machte auch er sich auf den Weg. Thunder und Shadow nahmen mich an der Hand, um mich mit sich zu ziehen.
    „Mann, was für eine Sauerei“, fluchte Thunder.
    „Da muss irgendwer was drangemacht haben“, zischte Shadow. „Die gehen verflucht nochmal nicht einfach so los.“
    Ich sah meine Freundinnen überrascht an. Sofort schoss mir die Bewegung in den Sinn. Hatte Night einen Zauber gesprochen? Hatte er mich darum so angesehen? Weil er vorgehabt hatte mir zu helfen? Ich konnte es nicht glauben und dennoch machte mein Herz einige Sprünge. Ich sah noch einmal hinter mich. Er lächelte mir zu.

Des einen Freud, des anderen Leid
    Inzwischen war bereits Anfang November. Ab und zu hatte es geschneit, doch bisher war wenig Schnee liegen geblieben.
    Für mich war die Zeit bisher schnell vergangen und allmählich hatte ich mich eingelebt.
    Zusammen mit meinen Freundinnen war ich auf dem Weg zum Frühstück. Thunder gähnte beherzt neben mir. Sie war noch immer nicht richtig wach und ein echter Morgenmuffel. Doch als wir auf der Treppe angekommen waren, zog das Gemurmel vor uns, auch ihre Aufmerksamkeit auf sich. Überall standen Leute, die sich miteinander unterhielten. Viele Mädchen kicherten und waren vollkommen aufgebracht.
    „Was ist denn hier los?“, wollte Shadow wissen. Ihre Frage blieb nicht ungehört.
    „Wisst ihr es denn noch nicht?!“, wandte sich ein blondes Mädchen an sie.
    „Night ist dazu verdonnert worden Nachhilfe zu geben!“ Die Blonde war vollkommen außer sich. „Bisher hat er es immer abgelehnt welche zu geben, ganz egal wer ihn gefragt hat. Auf jeden Fall sollte er, wegen zu häufigem Zuspätkommens, bestraft werden. Einer der Lehrer hat sich dafür stark gemacht, dass er etwas Nützliches, als Strafe tun soll. Da er ja so gut in der Schule ist, ist es dann zu dieser Idee gekommen“, sie kicherte ungehalten. „Ich hoffe so, dass ich mit ihm lernen darf. Ich werde mich extra dumm stellen, damit er mir richtig lange helfen muss.“
    „Da wird sie sich aber nicht viel Mühe geben müssen“, gab Thunder trocken zurück, während wir zu Grundlagen der Magie weitergingen.
    „Er kann einem echt leidtun“, stimmte Céleste zu. „Er wird alle Mühe haben sich diese Mädchen vom Leib zu halten. Ich will mir gar nicht vorstellen, was da erst los sein wird, wenn er mit einer von ihnen bei der Nachhilfe alleine

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