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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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dasselbe.“ An Thunder gewandt sagte sie in einem mütterlichen Tonfall. „Ja, das hast du ganz toll gemacht. Wir sind alle unglaublich stolz auf dich.“
    Thunder streckte ihr nur die Zunge raus und machte sich daran die nächste Falle zu finden.
    „So geht das jetzt den ganzen Tag. Du kannst dich also schon mal auf was freuen.“
    Während Thunder emsig vorauslief, zog ich es vor, vorsichtig hinter ihr herzugehen. Überall dort, wo sie keine Falle ausgelöst hatte, tat ich meinen nächsten Schritt.
    „Sag mal, was feiert man hiermit überhaupt?“, fragte ich.
    „Oh, es geht dabei vor allem um die Dämonen“, begann Céleste. „Wir feiern unseren Triumph über sie. Wir sollen uns an diesem Tag ins Gedächtnis rufen, dass sie uns immer wieder angreifen werden und wir auf alles gefasst sein müssen. Letztendlich aber dann als Sieger hervorgehen werden. Darum diese ganzen Fallen. Es gibt auch einige Wesen, die an diesem Tag umherirren und angreifen. Wir drücken auf diese Art aus, dass wir uns nicht fürchten und jederzeit zum Kampf bereit sind.“
    Ich war mir nicht so sicher, ob das auch auf mich zutraf. Ich würde mich jedenfalls sehr in Acht nehmen müssen. Auf Fallen oder gar irgendwelche Wesen hatte ich nämlich wirklich keine Lust.
    Der Unterricht war heute recht eintönig. Wir sahen in fast jedem Fach einen Film, wobei es in allen irgendwie um dasselbe ging: Die unglaubliche Stärke der Hexen und die bestialische Grausamkeit der Dämonen. Irgendwann war ich nur noch müde und froh, als der Unterricht zu Ende war.
    „Ihr macht doch heute Nachmittag auch mit beim Waldlauf?“, fragte Thunder.
    „Ich weiß nicht“, ächzte Shadow. „Die Preise sind immer so verflucht dämlich.“
    „Das liegt nur daran, dass du so langsam bist. Wärst du schneller, hättest du auch mal was Besseres bekommen.“
Sie stemmte die Hände in die Hüften und konterte: „Ach, als ob du schon jemals schneller gewesen wärst.“
    „Jaja, aber dieses Jahr klappt es sicher. Ich will eins von den Büchern mit den schweren Zaubersprüchen oder einen der tollen magischen Gegenständen.“
    Shadow verdrehte die Augen. „Schlag dir das mal lieber gleich aus dem Kopf.“
    „Ich finde die Trostpreise eigentlich immer ganz nett“, wandte Céleste ein. „Außerdem“, fuhr sie fort und blickte dabei zu mir „bin ich der Meinung, dass wir  dieses Jahr alle zusammen daran teilnehmen sollten. So kann Gabriela auch mitmachen.“
    Ich winkte sofort ab. „Nein, wegen mir braucht ihr euch keine Umstände zu machen.“
    „Das wäre wenigstens ein Grund bei dem verdammten Blödsinn teilzunehmen. Sonst würde ich sowieso nicht mitmachen“, erklärte Shadow.
    „Ich weiß ja nicht mal, um was es geht“, versuchte ich es noch einmal.
    „Es ist eine Art Waldlauf. Du musst eine bestimmte Strecke möglichst schnell absolvieren. Natürlich lauern auf dem Weg einige Hindernisse, aber es macht echt Spaß“, erklärte Thunder euphorisch.
    Irgendwie hatte ich kein gutes Gefühl bei der Sache, aber ich wollte gerne mit den anderen etwas zusammen unternehmen. Außerdem waren die drei bei mir, da konnte ja nicht wirklich etwas passieren.
     
    Einige Stunden später bereute ich meine Entscheidung zu tiefst. Immer wieder fragte ich mich, wie ich mich darauf nur hatte einlassen können. Zunächst war ich tatsächlich noch davon ausgegangen, dass mir dieser Wettkampf Spaß machen würde, doch kaum hatte ich den dunklen Wald hinter der Schule betreten, wäre ich am liebsten umgekehrt. Normalerweise gehörte lediglich ein kleines Waldstück zur Parkanlange, doch speziell für diesen Tag, war mittels Magie, ein richtiger Wald angelegt worden.
    Es gab verschiedene Startpunkte, das Ziel war jedoch bei allen gleich.
    Wir hatten einen gewählt, der nicht weit von der Schule entfernt lag. Thunder freute sich diebisch, dass sich diesen Startpunkt kein anderer ausgesucht hatte. Sie erhoffte sich so einen Vorteil. Ich hatte da so meine Zweifel.
    Ein Lehrer stand zusammen mit uns am Startpunkt. Er war in eine schwarze Kutte gehüllt, so dass man sein Gesicht nicht sehen konnte. Dieser Umstand trug nicht gerade zu einer besseren Stimmung bei. Er reichte jedem von uns eine Laterne. Die würden wir mit Sicherheit auch brauchen, denn es war stockfinster. Zwar war die Sonne noch nicht ganz untergangen, doch durch die dichten Bäume drang kein Lichtstrahl.
    „Der Weg ist ausgeschildert. Es finden sich überall ein paar Lampen und Laternen, so wisst ihr immer, dass

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