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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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Sterben“, rief er, dann war er weg. Ich krümmte mich vor Qual und Entsetzen; ich konnte es einfach nicht glauben…Ich wollte so schnell wie möglich auf die Beine kommen, doch da war das Wesen auch schon neben mir.
    „ Mein Fleisch “, zischte das Wesen und schnüffelte erneut. Plötzlich packte es mich an den Haaren und begann daran zu ziehen.
    „ Lecker “, hauchte es. Speichel troff aus seinem Mund und kam direkt neben meiner Hand auf. Ich vergas zu atmen, war wie gelähmt vor Angst. Mein Herz raste, doch all das spürte ich kaum. Ich musste mich wehren… Endlich wieder Herr meiner Sinne werden und wenigstens versuchen zu entkommen...
    Ich umklammerte mit den Händen die Eiskalte des Wesens, die sich in meine Haare krallte. Es war ein grauenhaftes Gefühl. Diese Hand, beinahe pergamentartig und so unglaublich kalt. Es lachte nur über meine Bemühungen. Doch plötzlich wurde es fortgerissen. Erstaunt sah ich auf. Night hatte sich auf das Ding gestürzt. Er versuchte es auf den Boden zu drücken, doch es wehrte sich aus Leibeskräften.
    „Los, hau ab“, rief er. Sein Blick ließ keine Widerworte zu, dennoch blieb ich zunächst stehen. Ich musste ihm helfen. Ohne ihn würde ich nicht von hier verschwinden. Nur was sollte ich tun? Ich blickte mich nach etwas um, das ich als Waffe benutzen konnte, doch noch ehe ich etwas Brauchbares gefunden hatte, gelang es der Kreatur sich Nights Griff zu entwinden. Sie packte ihn und warf ihn mit voller Kraft durch die Luft. Er krachte gegen einen Baum und kam an dessen Fuß zum Liegen. Sofort eilte ich zu ihm; er keuchte heftig und dennoch fand er Kraft genug sich langsam wieder aufzusetzen. Ich ließ mich neben ihm nieder und erschrak, als ich sah, dass er aus einer Wunde am Kopf blutete.
    „Alles ok?“, fragte ich ängstlich.
    „Ja, geht schon“, ächzte er. „Wir müssen hier irgendwie wegkommen.“
    „ Es spricht so viel “, erklang die kalte Stimme. „ Werd es schon still machen. Geht ganz schnell. “
    Ich blickte kurz zu dem Wesen hinüber und schauderte. Es hatte einen blutverkrusten Dolch in der Hand. Schnell griff ich Night am Arm und half ihm auf. Dabei kehrte ich der Kreatur für einen Moment den Rücken zu. Alles ging so schnell... Ich konnte aus den Augenwinkeln sehen, wie sich etwas auf mich stürzte, dann ein Stoß… Ich fiel zur Seite. Im Fallen entglitt mir ein Schrei des Entsetzens. Das Wesen hatte sich mit erhobenem Dolch auf mich geworfen. Night hatte mich in letzter Sekunde beiseite gestoßen, denn sonst wäre die Schneide unweigerlich in meinen Rücken gedrungen. Stattdessen versank sie nun in seinem Bauch. Blut quoll hervor. Das Ding lachte nur und stach ein weiteres Mal auf ihn ein. Alles in mir schrie vor Schmerz und Verzweiflung. Ich stürzte mich auf die Kreatur und hieb mit den Fäusten auf die Gestalt ein. Es musste von ihm ablassen. Ich sah, dass es noch immer den Dolch in seinen Bauch drückte. Er verlor so viel Blut! Eine Lache breitete sich aus und tränkte alles in dunkles Rot.
    Immer weiter schlug ich auf das Wesen ein. Allmählich schien es ihm wirklich zu viel zu werden, denn es zog den Dolch aus Nights Bauch, wobei man ein schmatzendes Geräusch vernehmen konnte, das mir durch Mark und Bein fuhr. Nun hieb es mit der Waffe nach mir; immer wieder gelang es mir den Stichen zu entgehen. Meine Schläge verursachten keinen großen Schaden und dennoch ließ ich nicht nach. Ich war wie von Sinnen und alles, was für mich zählte, war Night zu retten.
    Ich musste dieses Ding irgendwie von ihm weg bekommen. Ich wich einem weiteren Stich aus, verlor den Halt und fiel zu Boden. In diesem Moment wurde alles in helles Licht getaucht. Es traf die Kreatur, hob sie von den Füßen und schleuderte sie einige Meter weiter an einen Baum, wo sie reglos liegen blieb. Der Kopf war leicht verdreht, man erkannte auf einen Blick, dass das Genick gebrochen war. Ich verschwendete keinen weiteren Gedanken an die tote Gestalt und hastete zu Night. Ich konnte gerade noch sehen, wie das Licht in seiner Hand erlosch und sie langsam zu Boden sank. Er lag vollkommen erschöpft auf der Erde. Sein Pullover hing nur noch in Fetzen an ihm und war blutgetränkt; das Gesicht von Erde, Schweiß und Blut verschmiert…Es war ein grauenhafter Anblick.
    „Oh Gott. Bitte nicht“, wimmerte ich, als ich mich neben ihm nieder ließ. Meine Hände zitterten.
    „Wir müssen hier weg“, keuchte er. „Durch das Blut werden weitere Wesen angelockt.“ Seine Atmung ging

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