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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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hat er nun den Bogen endgültig überspannt. Ich verlange, dass er für das, was er meinem Sohn angetan hat, von der Schule entfernt wird!“
    „Das können Sie nicht tun“, schrie ich. Nichts hielt mich mehr auf meinem Platz. Wie konnte dieser Kerl nur dermaßen über Night herziehen und auch noch so etwas verlangen?! Was war hier nur los?
    „Ich weiß nicht, wie Sie auf die Idee kommen, so über ihn zu sprechen…“ Weiter kam ich nicht. Herr Seafar unterbrach mich. „Ich denke so kommen wir nicht weiter. Es wird das Beste sein, wir hören uns nochmals an, was der junge Graf uns erzählt hat. Danach können Sie dazu Stellung nehmen.“
Ich war alles andere als einverstanden, doch was sollte ich dagegen tun? Es wäre unklug gewesen, sich schon jetzt quer zu stellen. Immerhin war es an mir, die hier Anwesenden von der Wahrheit zu überzeugen. Sie schon vorher vor den Kopf zu stoßen, war da gewiss nicht von Vorteil.
    Duke grinste überheblich, schlug seine Beine übereinander und begann zu erzählen: „Meine Freunde und ich“, dabei deutete mit einer Kopfbewegung auf Red und Spike. „wollten die freie Zeit nutzen und ausreiten. Als wir zu den Ställen kamen, sahen wir Night und Gabriela. Nun ja, es war offensichtlich, was der Kerl vorhatte. Allerdings zierte sie sich noch ein wenig. Wir kennen ja alle seinen Ruf und wissen, dass viele der Mädchen zu blauäugig sind. Ich wollte mich im Grunde gar nicht einmischen, aber ich fühlte mich für Gabrielas Sicherheit verantwortlich. Immerhin gehört ihr Vater zu den Venari. Er würde es sicher nicht gutheißen, wenn seine Tochter auf solch einen Casanova hereinfiele.“
    Schon bei den ersten Worten hatte ich geglaubt nicht richtig zu hören. Zunächst war ich so erschüttert, dass ich wie erstarrt war. Nun fuhr ich ihm rüde über den Mund: „Das ist eine Lüge! So war das überhaupt nicht. Night hat nie versucht sich an mich ranzumachen und…“
    „Bitte, Frau Franken. Warten Sie, bis er zum Ende gekommen ist, dann dürfen Sie sich gerne dazu äußern“, unterbrach mich der Direktor erneut. Es kostete mich meine gesamte Willenskraft, die Zähne zusammenzubeißen und die Worte hinunterzuschlucken, die mir auf der Zunge lagen.
    „Wie dem auch sei“, fuhr er unbeirrt fort. „Ich forderte Night auf, sie in Ruhe zu lassen und ermahnte auch sie, an den Ruf ihres Vaters zu denken. Night beschimpfte mich währenddessen in seiner unbeherrschten Art, aber was soll man auch von so einem erwarten… Als er bemerkte, dass Gabriela wohl ins Überlegen geriet, überredete er sie die Pferde zu nehmen und sich, wie er es nannte, ein ruhigeres Plätzchen zu suchen. Ich benötigte nur wenige Blicke, um zu erkennen, dass sie überhaupt nicht reiten konnte. Ihn schien dies allerdings nicht zu stören. Er preschte los, dicht gefolgt von ihr. Red und Spike waren der Ansicht wir sollten uns nicht weiter einmischen und einen anderen Weg nehmen. Ich konnte sie aber einfach nicht in ihr Unglück rennen lassen. Ich bat die beiden, ohne mich weiter zu reiten und folgte Night und Gabriela. Es dauerte nicht lange, da fand ich sie. Er war gerade damit beschäftigt vor ihr zu prahlen, was leider Eindruck auf sie machte. Er zog wirklich alle Register, um endlich an sie heranzukommen. Die zwei bemerkten mich jedenfalls. Es kam zum Streit in dem er mich wieder mal aufs übelste beleidigte. Er wollte, dass ich ginge und sie nicht weiter störte. Als ich mich weigerte, sagte er nur, er wisse schon wo er mit ihr alleine sein könne. Die beiden ritten los, wobei ich mir immer mehr Sorgen um Gabriela machte. Ich ließ mich nicht abwimmeln. Nach einer Weile konnte ich sehen, wie sie den Zaun übersprangen. Hilfe zu holen, hätte zu lange gedauert. Ich wollte einfach nur schnell Gabriela einholen und auf jeden Fall zum Umkehren bewegen. Es kam jedoch alles anders.“ Er machte eine kurze Pause und sah mich mit einem überheblichen Lächeln an. Ich hatte die Fäuste fest in meinem Schoß geballt. Es war kaum zu ertragen, sich diese Lügen still und leise anhören zu müssen.
    „Sie rasten auf einen Abgrund zu, was man nicht sofort erkennen konnte, da ziemlich viel Gestrüpp im Weg war. Die Pferde schreckten kurz davor hoch und beide stürzten. Ich war zum Glück nahe genug dran und konnte ihren Fall mit dem Toreg Zauber auffangen. Ich sah kurz über die Kante zu ihnen hinunter, um festzustellen, ob sie verletzt waren. Bis auf ein paar kleinere Blessuren ging es ihnen jedoch gut. Ich wollte sofort

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