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Verlogene Schoenheit - Vom falschen Glanz und eitlen Wahn

Titel: Verlogene Schoenheit - Vom falschen Glanz und eitlen Wahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Mang
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weiter: 2006 begannen die Verhandlungen zur Fusion mit der Medical-One-Klinikgruppe. Meine Vision war und ist, die »Mang-Schule« bundesweit qualitätsorientiert und zu vernünftigen Preisen anzubieten. Mein alter Schulfreund Dr. Thomas Fischer ist nicht nur mein Leibarzt und Freund, sondern auch einer der besten Anästhesisten. Er hat mich die letzten 25 Jahren im OP-Saal fachlich und menschlich ausgezeichnet begleitet. Als wirtschaftlichen Partner gewann ich Dr. Erwin Conradi, der bis 2004 als Aufsichtsratschef einer der maßgeblichen Manager des Metro-Konzerns gewesen war. Conradi, genannt »Mister Metro«, gründete die Medical-One-Klinikgruppe, die flächendeckend in Deutschland Schönheitschirurgie anbietet. Das funktioniert aber nur, wenn die Patienten eine erstklassige medizinische Qualität und die entsprechende Sicherheit bekommen, außerdem eine Vertrauensperson im Vorstand wissen. Ein Jahr habe ich mit Erwin Conradi verhandelt, übrigens ein sehr interessanter Mensch, der mit über siebzig vital wirkt wie ein Fünfzigjähriger.
    Im April 2007 wurde der Deal besiegelt: eine Fusion mit der Bodenseeklinik und der Medical-One-Klinikgruppe, mit Kliniken in Berlin, Hamburg, Dortmund, Hannover, Düsseldorf, Wiesbaden, Stuttgart, München und Nürnberg. Ich wurde Vorstandsvorsitzender
der Mang-Medical-One-Klinikgruppe und blieb Ärztlicher Direktor der Bodenseeklinik in Lindau. Erwin Conradi wurde Geschäftsführer der Medical One-Holding GmbH und Aufsichtsratvorsitzender der Klinikgruppe Mang Medical One AG mit Sitz in Essen. Als Hauptaktionäre fungieren Dr. Conradi und ich. Viele haben mich vor diesem Projekt gewarnt und gesagt, dass ich doch schon viel erreicht hätte, und was ich noch mehr wolle. Wahrscheinlich die europaweite Expansion der Mang-Medical-One-Klinikgruppe. 2006 begann ich mit der Planung der Mang-Klinik Swiss (auf der gegenüberliegenden Bodenseeseite).
    Diese Bilanz ist doch nicht schlecht. Und dabei habe ich nie Anzeigen geschaltet, wie es jetzt bei vielen plastischen Chirurgen üblich ist. Ich profitierte von meinem seriösen medizinischen Ruf, von der Mundpropaganda, was eigentlich das Beste ist, und von den vielen redaktionellen Beiträgen, die in der gesamten deutschen Presselandschaft erschienen sind – von People-Magazinen wie »Gala«, »Bunte« und »Revue«, über überregionale Blätter wie die »Süddeutsche Zeitung« und »Frankfurter Allgemeine Zeitung« bis hin zum »Spiegel« und »Stern«. Sie alle und die meisten TV-Sender haben über meine Arbeit berichtet und so natürlich für einen gewissen Bekanntheitsgrad gesorgt.
    Meine Arbeit hatte und hat einen äußerst angenehmen Nebeneffekt: Ich kam zu so hohem wirtschaftlichem Wohlstand, wie ich es mir nicht mal im Traum eingefallen wäre. Ich hatte immer davon geträumt, einen Ferrari zu fahren, ein großes Schiff über den Bodensee zu steuern. Ich träumte von einer Wohnung im Skigebiet von Zürs am Arlberg und von einer Wohnung im Süden. All das ist eingetroffen, ich konnte mir alle Wünsche erfüllen. Eines Tages lernte ich Dieter Bohlen auf Mallorca kennen. Er erzählte mir, dass er seine hübsche Wohnung in Camp de Mar verkaufen wolle, weil er damit nichts als Stress habe. Das war, so glaube ich, eine Trotzreaktion. Gerade stand seine Trennung von Estefania, der damaligen Lebensgefährtin und Mutter seines Sohnes, an. Ich kannte ja Estefania und auch Pino, Dieters Nachfolger, recht gut. Ich sagte ihm, dass ich mir gern seine Mallorca-Dependance anschauen würde. Wir haben zusammen die traumhafte Penthousewohnung direkt am Meer besichtigt
und waren uns schnell über den Kaufpreis einig, in dem nach meinem Verständnis auch sein kleines Schlauchboot und die Wohnungseinrichtung enthalten sein sollten. Nach dem Kauf war aber das Boot verschwunden und viele Einrichtungsgegenstände ebenfalls. Ich mag Dieter Bohlen sehr gern, aber wer ihn kennt, weiß, dass er kein einfacher Mensch ist.

Mein Haus, mein Boot, mein Hubschrauber. Doch das Wichtigste ist die Zufriedenheit
    Nachdem ich alle erdenklichen Scheine, wie Führer-, Jagd- Segelund Motorbootschein, hatte, war es mein großer Wunsch, den Helikopter-Pilotenschein zu machen. Ich war oft schon an der Côte d’Azur oder vor Sardinien auf großen Schiffen mit Hubschrauberlandeplatz eingeladen. Aber was nützt ein so großes Schiff, wenn ich nicht selber damit fahren kann, oder was nützt mir ein Hubschrauber, wenn ich nicht selber fliegen kann. Deswegen habe ich mich im Jahr

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