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Verlorene Liebe

Verlorene Liebe

Titel: Verlorene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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explodieren. »Es tut mir leid, daß du darüber so aufgebracht bist.«
    »Aufgebracht?« Er hielt sie an den Armen und war versucht, sie zu packen und in ihr Auto zu werfen. »Sehe ich aus wie jemand, der nur aufgebracht ist?«
    »Also gut, tut mir leid, daß du dich deswegen wie ein Wahnsinniger gebärdest. Warum zählst du nicht einfach bis zehn und hörst mich dann an?«
    »Nichts von dem, was du zu sagen hast, kann mich davon überzeugen, daß du noch bei Trost bist. Wenn dir nur ein Funke Verstand geblieben ist und wenn meine Gefühle für dich dir überhaupt etwas bedeuten, dann steigst du jetzt in den Wagen, fährst nach Hause und wartest, bis ich zurückkomme.«
    »Hältst du das etwa für fair? Findest du es richtig, die ganze Diskussion auf diese Ebene zu zerren?« Ihre Stimme war lauter, als sie eigentlich beabsichtigt hatte. Sie ballte eine Hand zur Faust und schlug sie ihm gegen die Brust. »Ich weiß, daß eine ganze Menge Menschen mich für exzentrisch halten und glauben, bei mir sei mehr als nur eine Schraube locker. Aber so etwas hätte ich am allerwenigsten von dir erwartet. Natürlich sind mir deine Gefühle für mich nicht egal. Und wenn du es unbedingt wissen willst, ich bin verrückt nach dir. Verdammt, jetzt kann ich dir auch alles sagen: Ich liebe dich. Und nun laß mich in Ruhe.«
    Doch statt dessen nahm er ihr Gesicht in seine Hände. Als er sie küßte, waren seine Lippen nicht mehr sanft und zögernd. Und weil er fürchtete, sie könnte sich von ihm losreißen, hielt er sie noch fester als gewöhnlich, bis beider Zornaufwallung sich gelegt hatte. »Fahr nach Hause, Grace«, sagte er leise.
    Sie schloß die Augen und drehte sich um, bis sie glaubte, genug Kraft gesammelt zu haben, um ihm entgegentreten zu können. »Also gut, aber dann mußt du mir einen Gefallen tun. Ich möchte, daß du jetzt gleich zu deinem Captain gehst und ihm deine Marke und deinen Dienstrevolver aushändigst, um dann in der Firma deines Onkels anzufangen.«
    »Was um alles in der Welt hat das denn damit zu tun.«
    »Das ist eine große Bitte, die ich an dich habe, damit ich mir um dich keine Sorgen mehr machen muß.« Grace verfolgte, wie es in seinem Gesicht arbeitete. »Das wirst du für mich tun, nicht wahr? Denn ich habe gesagt, daß ich dich auch brauche. Du würdest es für mich tun und dich dann elend fühlen. Und du würdest mir nie so ganz verzeihen können, daß ich das von dir verlangt habe. Früher oder später würdest du mich sogar dafür hassen, dich gezwungen zu haben, etwas aufzugeben, das dir so wichtig ist. Und genauso verhält es sich umgekehrt. Wenn ich mich jetzt ins Auto setze und nach Hause fahre, wie du es wünschst, wird mich mein Leben lang die Frage quälen, warum ich meiner Schwester nicht diesen letzten Dienst erwiesen habe.«
    »Grace, das mußt du doch nicht tun.«
    »Ich möchte dir noch etwas anderes erzählen. Vielleicht verstehst du mich danach ja etwas besser.« Sie fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar und lehnte sich gegen den Wagen. Nun, da die beiden sich nicht mehr anfuhren, kehrte eine Taube zurück und pickte erwartungsvoll an einem Stück Aluminiumverpackung. »Es fällt mir wirklich nicht leicht, das auszusprechen. Ich habe dir doch einmal gesagt, daß Kathleen und ich uns nie sehr nahegestanden haben. Nun, um ganz ehrlich zu sein, sie war nie die Schwester, als die ich sie gern sehen wollte. Ich habe mir lange etwas vorgemacht und sie gedeckt und in Schutz genommen, wann immer mir das möglich war. Aber in Wahrheit hat sie mich stets abgelehnt und manchmal sogar gehaßt. Dabei wollte sie das eigentlich gar nicht, doch sie konnte nichts dagegen tun.«
    »Grace, belaste dich doch nicht damit, das alles wieder hervorzuzerren.«
    »Ich muß es aber. Wenn ich es nicht endlich loswerde, werde ich es nie verarbeiten können. Ich habe Jonathan nie ausstehen können. Und, bei Gott, es war so einfach, ihn für alles verantwortlich zu machen. Das, was mir wirklich im Innern weh getan hat, schmerzte dann nicht mehr so sehr. Weißt du, ich mag ungelöste Probleme nicht.« Sie knetete ihre Stirn, was sie sonst nur bei großer Ermüdung oder innerer Verkrampfung zu tun pflegte. »Meistens gehe ich ihnen aus dem Weg oder ignoriere sie. Und eines Tages kam ich zu dem Schluß, daß alles allein an Jonathan lag, wenn Kathleen meine Briefe nie beantwortete oder mich alles andere als herzlich bei einem meiner seltenen Besuche begrüßte. Ich habe mir eingeredet, er habe sie zu einer

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