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Verlorene Liebe

Verlorene Liebe

Titel: Verlorene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ehe er schnaufend ausatmete. »Verdammt, da hat meine Seelenklempnerin ja schon wieder ins Schwarze getroffen. Hast du ihr denn schon einen Antrag gemacht?«
    »Ja, habe ich.«
    »Und was hat sie gesagt?«
    »Daß sie noch etwas Zeit braucht.«
    Ben nickte und verstand alles: Grace wollte noch etwas warten, Ed nicht. »Soll ich dir einen Rat geben?«
    »Wenn es sich nicht verhindern läßt.«
    »Gib ihr nicht zu lange Zeit. Sonst findet sie am Ende noch heraus, was für ein Blödmann du bist.« Ed grinste, und Ben stand auf, um seine Jacke anzuziehen. »Könnte dir übrigens nicht schaden, dir mal das Handbuch zu Gemüte zu führen. Vor allem die Seite sechs.«
    »Willst du schon gehen?« fragte Grace, als sie mit einem Tablett zurückkehrte, auf dem sich eine Schüssel mit Plätzchen und drei Flaschen Bier befanden.
    »Jackson kann heute allein die Nachtschicht übernehmen.« Ben nahm sich ein Plätzchen und biß herzhaft hinein. »Oh! Die sind ja furchtbar.«
    »Ich weiß«, sagte sie und lachte, als er sich noch ein paar davon in die Tasche stopfte. »Kannst du nicht wenigstens auf ein Bier bleiben?«
    »Nehme ich lieber mit, für unterwegs.« Die Flasche folgte den Plätzchen. »Du warst toll heute abend.« Und weil er das Gefühl hatte, sie könne das brauchen, beugte er sich zu ihr hinab und gab ihr einen Kuß. »Bis bald.«
    »Danke.« Grace wartete, bis er draußen war, und stellte dann das Tablett ab. »Er ist ein feiner Kerl, nicht wahr?«
    »Der Beste.«
    Solange Ben sich hier aufgehalten hatte, hatten sie sich nicht richtig unterhalten können. Jetzt setzte Grace sich an ein Ende des Sofas und knabberte an einem Plätzchen. »Wie lange kennst du ihn schon?«
    »Ziemlich lange. Ben hat den besten Instinkt im ganzen Kommissariat.«
    »Deiner ist aber auch nicht schlecht.«
    Ed nahm sein Bier und sah sie an. »Ja, und weißt du, was er mir gerade sagt? Daß ich dich am besten ins nächste Flugzeug nach New York setzen sollte.«
    Grace runzelte die Stirn. »Bist du immer noch sauer auf mich?«
    »Ich mache mir nur große Sorgen.«
    »Ich möchte nicht, daß du das tust.« Sie lächelte ihn an und streckte ihre Hand nach ihm aus. »Doch, eigentlich möchte ich das schon.« Als er ihre Hand ergriff, führte sie seine Finger an ihre Lippen. »Ich habe das Gefühl, du bist das Beste, was mir je passiert ist. Tut mir ehrlich leid, daß ich dir gewisse Dinge nicht ein wenig einfacher machen kann.«
    »Du hast meine ganzen Pläne ruiniert, Grace.«
    Das Lächeln auf ihren Lippen fror etwas ein. »Das soll ich getan haben?«
    »Komm herüber zu mir.«
    Sie rutschte über das Sofa zu ihm, bis sie sich an ihn kuscheln konnte. »Als ich das Haus nebenan kaufte, hatte ich mir alles so schön zurechtgelegt. Erst wollte ich alles renovieren und aus dem Kasten ein Heim machen. Und sobald dort alles fertig war, würde ich mir eine Frau suchen. Ich hatte noch keine rechte Vorstellung, wie sie aussehen sollte, aber das spielte damals noch keine so große Rolle. Auf jeden Fall müßte sie süß und geduldig sein und sich von mir verwöhnen lassen. Und natürlich müßte sie nie so hart arbeiten, wie meine Mutter das getan hat. Sie würde den ganzen Tag zu Hause bleiben, sich um den Haushalt, den Garten und die Kinder kümmern, müßte gut kochen können und meine Hemden bügeln.«
    Grace rümpfte die Nase. »Und so etwas müßte ihr gefallen?«
    »Meine Auserwählte würde es sogar lieben.«
    »Hört sich ganz so an, als müßtest du dir irgendwo in Nebraska eine Farmerstochter suchen, die seit zehn Jahren nichts mehr von der Welt mitbekommen hat.«
    »Ich habe dir doch nur berichtet, was ich mir so überlegt hatte.«
    »Tut mir leid. Erzähl bitte weiter.«
    »Und jeden Abend, wenn ich vom Dienst nach Hause käme, würde sie auf mich warten. Wir würden uns zusammen hinsetzen, die Füße hochlegen und miteinander reden. Natürlich nicht über meine Arbeit. Damit würde ich sie nie belasten wollen. Und wenn ich in Pension gegangen wäre, würden wir beide uns die Zeit damit vertreiben, ein bißchen am Haus herumzuwerkeln …« Er strich über ihr Haar, hob mit zwei Fingern ihr Kinn und betrachtete ihr Gesicht. Die vorstehenden, hohen Wangenknochen, die großen Augen und die langen Wimpern. »Du bist nicht diese Frau, Grace.«
    Für einen Moment überkam sie großes Bedauern. »Nein, ganz bestimmt nicht.«
    »Du bist vielmehr die, die ich wirklich will.« Seine Lippen fuhren so sanft über die ihren, daß ihr Puls augenblicklich

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