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Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm

Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm

Titel: Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rothballer
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selten einen Treffer, denn die Zarg bewegten sich schlichtweg zu schnell. Bei beiden jungen Männern wurde die Befürchtung zu unleugbarer Gewissheit, dass der Kampf auf diese Weise nicht zu gewinnen war.
    Arton wehrte einen weiteren Schlag Garlans von links mit seinem Schwert ab. Er versuchte dabei, Abstand zu seinem Gegner zu halten, um nicht erneut einen Fausttreffer gegen die Schläfen oder die Kehle einstecken zu müssen. Sein Kopf schmerzte, der Blick war vernebelt, und das Atmen fiel schwer. Sein Schwertarm gehorchte nur noch verzögert. Jeden Augenblick könnte Garlan seine Verteidigung durchdringen. Er musste etwas unternehmen, sonst würde er unterliegen.
    Vielleicht hatte ihn diese Überlegung für einen Moment abgelenkt, denn er erkannte eine plötzliche Körperdrehung des Kommandanten zu spät. Dem folgenden, waagerechten Hieb gegen seinen linken Arm vermochte Arton nur noch durch eine Pendelbewegung zur anderen Seite zu entgehen, wodurch er sein volles Körpergewicht auf den rechten Fuß verlagern musste. Diesen Gleichgewichtsverlust nutzte Garlan gnadenlos aus. Er warf sich auf seinen Gegner und riss ihn zu Boden. Beide Schwerter schlitterten über den felsigen Untergrund. Doch im nächsten Moment hielt der Kommandant bereits einen Dolch in der Hand, mit dem er auf Artons Kehle zielte. Der junge Erenor fühlte schon, wie der scharfe Stahl in seine Haut schnitt, als er den Arm des Offiziers zu fassen bekam. Warmes Blut rann ihm von der Halswunde in den Nacken, jedoch war die Verletzung nur oberflächlich. Die beiden Widersacher schöpften ihre letzten Kraftreserven aus. Ihre Muskeln zitterten vor Anstrengung. Dicke Schweißperlen tropften von ihren Gesichtern. Aber obwohl Garlan mit seinem gesamten Gewicht die Waffe von oben gegen Artons Hals drückte, während dieser von unten nur mit reiner Muskelkraft dagegenhielt, gelang es dem Kommandanten nicht, den Todesstoß zu vollbringen. Mit überraschender Gewalt lenkte Arton plötzlich Garlans Arm zur Seite ab und versetzte seinem Gegner einen seitlichen Schlag mit dem rechten Ellbogen. Der Treffer war nicht besonders hart, aber der kurze Augenblick der Benommenheit reichte aus, um den Offizier durch eine rasche Drehung zur Seite abzuwerfen. Reflexartig tastete Arton nach seinem Schwert. Er fühlte kalten Stahl zwischen seinen Fingern, griff zu und sprang auf.
    Dann brandete ihm plötzlich eine Woge von Sinneseindrücken entgegen. Seinem Geist schien sich auf einmal eine Tür zu öffnen, durch die er aus der engen Umgrenzung seines unzulänglichen Körpers hinaustreten konnte. Von jedem Lebewesen auf dem Festungsplateau nahm er unzählige Gedanken und Empfindungen wahr, als würden sie durch die Luft schweben wie der sanfte Duft von Blumen im Sommerwind. Er brauchte sie nur in sich aufzunehmen, es fiel ihm so leicht wie Atem holen. Er spürte, dass die Verbindung mit diesen Gedankenströmen um ihn herum allein auf den metallischen Gegenstand in seiner Hand zurückzuführen war, der alles aufsog wie ein Schwamm: das schwarze Schwert. Er hatte unbeabsichtigt die dunkle Klinge ergriffen, die Garlan vorhin entglitten war. Jetzt lag sie in seiner Hand, als hätte sie schon immer dort hingehört. Sein Verstand floss in den kalten Stahl wie in ein Gefäß, und in nur wenigen Herzschlägen bildete die Waffe das Zentrum seines Wesens. Von hier aus konnte er wie von einem Aussichtspunkt alles um sich herum in kristallener Klarheit wahrnehmen.
    Unversehens entdeckte er unter den zahllosen Wahrnehmungen, die ihm unablässig zuflogen, einen Gedanken, der gegen ihn gerichtet war – jemand wollte ihn töten. Es handelte sich um seinen Gegner von vorher, Kommandant Garlan, aber dass dieser ihn umbringen wollte, schien jetzt bedeutungslos.
    Arton wusste genau, wann der Stich des gegnerischen Dolchs erfolgen würde. Er konnte den Gedanken bereits wahrnehmen, noch bevor Garlan zum Angriffsstoß ansetzte. So erteilte er seinem Arm genau im rechten Moment den Befehl, mit dem schwarzen Schwert einen Hieb zur Seite auszuführen, wodurch die Hand des Angreifers glatt vom Arm abgetrennt wurde. Der gequälte Schrei des getroffenen Kommandanten verlor sich in der Weite von Artons Bewusstsein. Sein Geist war zu einer Waffe geworden, hatte seine sterbliche Hülle verlassen, um sich in kalten, dunklen Stahl zu verwandeln. Der Körper hielt das schwarze Schwert in Händen, während der Verstand längst schon eins geworden war mit der Klinge, die den Weg zu ihm auf dieses entlegene

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