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Vermählt mit einem Fremden

Vermählt mit einem Fremden

Titel: Vermählt mit einem Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE O'BRIEN
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zugelassen, dass der Mann sie berührte!
    Vor der Tür erklangen Schritte und Stimmen von Dienstboten. „Wir werden das Gespräch in Ihrem Boudoir fortsetzen, Madam.“ Es klang wie ein Befehl.
    „Ich habe Ihnen nichts zu sagen“, sagte sie und schaute ihm fest in die Augen.
    „Aber ich Ihnen. Und Sie müssen mir einiges erklären.“
    „Nein!“, rief sie und zog sich ein wenig zurück, doch mit einem großen Schritt war er bei ihr und umklammerte ihr Handgelenk.
    „Wenn du nicht freiwillig mitkommst, werde ich dich tragen. Mir wäre lieber, du erspartest uns beiden ein so demütigendes Schauspiel.“
    So schmerzhaft sich seine Finger in ihren Arm drückten, sagte sie doch kein weiteres Wort, sondern ging mit ihm hinauf in ihr Zimmer, wo sie sich, Luke den Rücken zukehrend, an den Frisiertisch setzte.
    „Nun?“
    „Es gibt nichts zu sagen.“
    „Es gefällt mir nicht, Sie in den Armen eines anderen Mannes zu sehen, Mylady. Verstehen Sie mich richtig: Ich dulde es nicht.“
    Im Spiegel sah sie seinen harten Blick. Um ihm nicht zu zeigen, wie sehr ihre Finger zitterten, krampfte sie ihre Hände auf dem Schoß zusammen, hob jedoch herausfordernd das Kinn. Wenn er auf einer Auseinandersetzung bestand, würde sie keinen Rückzieher machen. Bewusst ruhig sagte sie: „Ich war nicht in seinen Armen , nicht in dem Sinne, den Sie mir unterstellen, Mylord. Alexander ist mein Cousin.“
    „Was mir klar ist. Doch das ändert nichts. Er ist ein attraktiver Mann.“
    „Den ich mein Leben lang schon kenne.“
    „Auch das weiß ich.“
    Er sprach kränkend förmlich, doch mit einem hitzigen Unterton, sodass sie fast einen Ausbruch erwartete. Er hatte Alexanders Umarmung gesehen, und sie erriet, was er dachte. Er verdächtigte sie der Untreue. Nun, sie war nicht ganz schuldlos, sie hatte sich gehen lassen … doch das gab ihm nicht das Recht, sie sofort zu verurteilen. Sie holte tief Luft. „Da Sie es wissen, sollten Sie ihm gestatten, mich zu trösten, Sir.“
    „Ich weiß ebenfalls, dass man in Old Wincomlee allgemein davon ausging, dich und ihn einmal als Paar zu sehen.“
    Ungläubig wirbelte sie zu ihm herum. „Das ist eine Lüge! Wer hat das behauptet?“
    Lucius zuckte die Achseln. „Vermutlich wünschst du dir, es wäre so. Das hübsche Bild, mit dem ich im Salon konfrontiert wurde, spricht doch dafür.“
    „Gar nichts wünsche ich!“ Zornig sprang sie auf, jeden Gedanken an Versöhnung vergessend. „Du siehst mich in völlig falschem Licht! Wie kannst du an meinem Anstand zweifeln! Daran, dass mir das Ehegelübde heilig ist!“
    Mit einem Schritt stand er vor ihr und packte sie grob bei den Schultern.
    „Ich lasse es nicht zu, Harriette.“
    „Und ich lasse nicht zu, grundlos beschuldigt zu werden!“
    „Du bist meine Frau, du wirst keinen Skandal verursachen.“
    „Sagtest du nicht, ich dürfte mein Leben einrichten, wie es mir passt?“
    „Das hieß nicht, dass du dir einen Geliebten nehmen kannst!“
    „Das habe ich auch nicht getan!“
    „Und wirst es nie tun! Du bist meine Frau. Du gehörst mir.“
    Sie sah seine veränderte Miene, da war noch mehr als Wut, und dann neigte er den Kopf und presste seine Lippen heiß auf die ihren. Küsste sie, bis sie sich nur noch seines kraftvollen Körpers bewusst war und des machtvollen, besitzergreifenden Drucks seines Mundes. Es entflammte ihre Sinne derart, dass sie sich an ihn klammerte, sich verlangend an ihn schmiegte, all ihren widersprüchlichen Gefühlen zum Trotz.
    „Harriette …“, murmelte er an ihrem Mund, hob sie hoch und trug sie zum Bett.
    „Nein …“ Es wäre so einfach, ihn gewähren zu lassen, sich der Leidenschaft zu ergeben, all ihre Differenzen darin zu ertränken. Aber danach wäre die Kluft um nichts kleiner. Entschlossen stemmte sie sich gegen ihn. „Nein!“
    Lucius sah sie an, als habe sie ihn geschlagen. Langsam stellte er sie auf die Füße. Und Harriette in ihrem Elend überließ ihren Ängsten die Oberhand und sprach das Erste aus, was ihr durch den Kopf ging: „Ich werde nicht mit jemandem das Bett teilen, der mit Spionage zu tun hat oder gar Verrat.“
    „Was?“ Er ließ sie endgültig los. „Mit solchen Verbrechen habe ich nichts zu schaffen“, sagte er grimmig.
    „Aber du hintergehst mich, Luke. Ich weiß von Captain Henri, dem Kriegsgefangenen, dem du zurück nach Frankreich verhelfen willst. Welche Übereinkunft ihr habt, wollte er mir nicht sagen, aber ich kann mir nur einen Grund vorstellen.“
    „Ich

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