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Vermählung um Mitternacht

Vermählung um Mitternacht

Titel: Vermählung um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hawkins
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das mal vor.«
    »S-s-s...« Sie schluckte und wirkte plötzlich ernüchtert. »Verzeihung. Sagten Sie eben siebzig tausend Pfund?«
    »Es gehört uns, wenn wir vor Mitternacht beim Pfarrer sind.«
    »Aber ... aber die Testamentsvollstrecker müssen doch erst zustimmen, oder?«
    »Wenn Ihr Vater auch nur eine Sekunde der Earl of Covington war, bleibt ihnen gar nichts anderes übrig.«
    »Und wenn sie es nicht tun?«
    Alec zuckte die Schultern.
    Aufmerksam guckte sie ihn an. »Wahrscheinlich können wir die Ehe annullieren lassen, wenn es nicht funktioniert«, bot sie ihm schließlich an.
    »Natürlich«, stimmte er gelassen zu.
    Sie zog die Brauen hoch, was sie wie ein besonders tugendhaftes Schulmädchen aussehen ließ. Sie wirkte so unschuldig, so unverdorben, dass sich in seiner Brust ungewohnte Reue regte. Sie war so sittsam, so ... betrunken.
    Alec zwang sich, an etwas anderes zu denken. Er würde das Versprechen halten, das er seinem Großvater gegeben hatte, und zum Teufel mit allem anderen. Außerdem war es ja nicht so, als würde dem Mädchen durch die Heirat ein Leben voller Mühsal bevorstehen. Man könnte doch viel eher behaupten, dass er sie rettete. Er würde ihr sogar erlauben, einen Teil des Geldes für ihre guten Werke auszugeben. Dadurch würde er gewissermaßen ebenfalls zum Wohltäter. Er lachte, als er sich vorstellte, er könnte ein Reformer werden. Verdammt unwahrscheinlich.
    Als sie sein Lachen hörte, errötete Julia. Sie stand auf und reckte trotzig das Kinn. »Das ist einfach absurd. Es würde nie funktionieren.«
    Das Ticken der Uhr auf dem Kaminsims erinnerte sie daran, dass die Zeit verging. Ob sie es nun wusste oder nicht, Julia Frants Schicksal war bereits entschieden. »Du wirst mich heiraten, Liebste. So oder so.«
    Sie runzelte die Stirn. »So oder so?«
    »Ich könnte dich kompromittieren«, sagte er freundlich und starrte auf den verführerischen Mund. Er war erstaunlich sinnlich, auch wenn sie ihn zu einer schmalen Linie zusammenpresste.
    »Das geht nicht.«
    »Warum nicht?« fragte er neugierig.
    »Weil dazu nicht mehr genug Zeit bleibt.«
    Er sah zur geschlossenen Tür. Aus dem Flur waren schwere Schritte zu hören. Alec zog Julia an sich.
    »Was machen Sie denn da?« erkundigte sie sich atemlos.
    Ihm war klar, was sie wollte: sanfte Worte, eine öffentliche Ankündigung, all das tödliche Getue, das die Gesellschaft forderte. Eigentlich lächerlich, wenn man überlegte, wie selten Mitglieder des ton aus Liebe heirateten. Die meisten waren auf der Suche nach einem Titel oder einem Vermögen, und die großen Worte und Gesten waren nichts als Makulatur.
    Ohne Vorwarnung grub Alec die Hand in Julia wirres Haar. Es schimmerte wie der Kleehonig, den sein Großvater so gern gegessen hatte, und duftete genauso wunderbar. Energisch unterdrückte er diese Gedanken und verschloss ihren Mund mit dem seinen.
    Er erwartete, dass sie sich wehrte, dass sie ihn wegschob und dann zu schreien anfing. Stattdessen stöhnte sie und drängte sich so wild an ihn, dass er beinahe gestolpert wäre. Es dauerte einen Moment, bevor ihm aufging, dass sie nicht um Hilfe rufen würde. Sie erwiderte seinen Kuss so leidenschaftlich, wie er es sich nur hätte wünschen können.
    Vor Verblüffung hätte er beinah aufgehört, sie zu küssen. Aber sie presste sich an ihn, zog ihn näher und immer näher an sich. Ihn überlief ein köstlicher Schauer, heiße, glühende Lust überkam ihn und ein fast schmerzliches Begehren.
    Alec versank in dem Kuss, strich ihr über den Rücken, drang tiefer vor. Gott, sie war unglaublich. So heiß, so süß, so ...
    Da ging die Tür auf. »Bitte sehr, Mylord! « rief Bramble laut und fröhlich. »Martha bringt die Gänsepastetchen und ein schönes ...« Gurgelnd brach der Wirt ab.
    Julia riss die Augen auf und wollte sich aus der Umarmung befreien, doch Alec hielt sie fest umklammert. Allmählich kam er wieder zu sich, während sich auf ihrem Gesicht schockierte Bestürzung abzeichnete.
    Der Wirt schnappte mehrmals nach Luft, ehe er sagte: »V.. .verzeihen Sie, Mylord, ich geh nur ...« Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss, und Alec ließ Julia los.
    Mit einem gedämpften Schrei wandte Julia sich von ihm ab. Sämtliche Spuren des Rumpunsches waren verschwunden. Sie bebte vor Zorn, ihre grünen Augen sprühten Funken. Anklagend meinte sie: »Das haben Sie geplant.«
    Alec zuckte die Schultern, insgeheim erstaunt, wie schnell er auf sie reagiert hatte. Beinahe hätte er sie auf der

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