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Vermählung um Mitternacht

Vermählung um Mitternacht

Titel: Vermählung um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hawkins
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schlimmer war es, dass Julia einen anderen Mann vorzog. Nein, korrigierte er sich, nicht irgendeinen anderen Mann, sondern Nick.
    Die Vorstellung von Julia und Nick ließ ihn nicht los, verfolgte ihn bei Tag und suchte nachts seine Träume heim. Letzte Woche war er durch seine eigene kleine Hölle gegangen. Und doch begehrte er Julia von Tag zu Tag mehr. Er griff nach der Brandykaraffe.
    »Na, na, na. Wen haben wir denn da?« unterbrach Nicks sanfte Stimme Alec in seinen Gedanken.
    »Was zur Hölle willst du denn?« Alec knallte das Glas auf den Tisch, ohne sich darum zu scheren, dass Brandy auf die Karten schwappte.
    Besorgt sah Blackmore von einem zum anderen. »Immer mit der Ruhe, Hunterston. Es ist doch nur Bridgeton.«
    »Von wegen nur Bridgeton«, erwiderte Alec unfreundlich.
    Nick betrachtete ihn mit einem leisen Lächeln. »Was für eine Zuneigung. Wirklich, du überwältigst mich.«
    Bei dem spöttischen Ton kam Alec die Galle hoch. »Fahr doch zur Hölle.«
    Einen köstlichen Augenblick glomm in den blauen Augen ebenfalls Zorn auf. Obwohl diese Wut sofort wieder unterdrückt wurde, empfand Alec ein Gefühl des Triumphes.
    Edmund lachte unsicher. »Kümmern Sie sich nicht um ihn. Alec redet immer unbedacht daher, wenn er einen Affen hat.«
    Nicks Lächeln wurde eine Spur höhnisch. »Ich kümmere mich nie um Alec - ob mit oder ohne Affen.«
    Alec legte die Karten hin und wollte aufstehen, doch Lucien packte ihn am Arm. »Nicht«, meinte er ruhig.
    Alec riss sich los und ließ sich wieder in den Stuhl sinken. Auch wenn es ihm nicht gefiel - Lucien hatte Recht. »Sag endlich, was du willst, Nick. Ich bin beschäftigt.«
    »Wie unhöflich«, seufzte sein Vetter. »Und dabei wollte ich dir nur zu Julias neuestem Sieg bei der Besserung Londons gratulieren.«
    Alec goss sich mehr Brandy ein. »Wovon sprichst du überhaupt?«
    Nick musterte ihn spöttisch. »Tss, tss. Was ist los, Alec? Vertraut sich Julia dir nicht an?«
    »Meine Frau vertraut sich mir sehr wohl an«, entgegnete Alec, »und zwar jede Nacht.«
    Nick knirschte mit den Zähnen, fing sich dann aber gleich wieder und setzte ein dünnes Lächeln auf. »Vielleicht ist Edmund ja mit Julias neuesten Rettungsversuchen vertraut.«
    Verwirrt schaute Edmund von den Karten auf. »Was?«
    »Desiree«, erläuterte Nick knapp.
    »O Gott! Erinnern Sie mich bloß nicht daran. Ich dachte, ich müsste sterben.« Er wandte sich an Blackmore. »Ich sitze bei Lady Hunterston beim Dinner und denke mir nichts Böses, als ich plötzlich hochgucke und diese Kokotte entdecke, hinter der ich mal her war. Frech wie Oskar, dieses Weib - trägt den Fisch auf und tut so, als gehöre ihr das ganze Haus.«
    Lord Blackmore zeigte sich gebührend entsetzt. »Ist ja unglaublich! Mir ist so was auch mal passiert. Ich saß beim Souper und sah draußen in der Eingangshalle einen schmutzigen Kerl. Ein Kohlenhändler oder so. Und was glaubt ihr? Der ist einfach bei mir reinmarschiert und wollte Arbeit haben! Schockierend. Hab ihn von meinem Butler rausschmeißen lassen.«
    »Die Frau kam nicht einfach rein. Lady Hunterston hat sie als Zofe engagiert. Na ja, sie unterstützt eben das gemeine Volk.«
    »Es ist schon eine Plage mit den Dienstboten. Wir haben schon seit einer Woche keinen richtigen Lakaien mehr. Den letzten hab ich dabei erwischt, wie er sich an meinen Vorräten vergriff.« Blackmore runzelte die Stirn. »Apropos, da fällt mir ein, meine Frau sagte neulich etwas über Lady Hunterston und irgendwelche Dienstboten. Was war das bloß? Ach ja, jetzt erinnere ich mich wieder. « Er kramte in seiner Tasche und zog eine Karte hervor, die er Edmund überreichte.
    Langsam las Edmund die großen Lettern. Er zuckte zusammen, erbleichte und steckte die Karte mit einem gehetzten Blick auf Alec ein.
    Alec starrte ihn an. Ihm war ein schrecklicher Verdacht gekommen. »Was ist das?«
    »Oh, das weißt du doch bestimmt«, warf Nick ein.
    Alec ignorierte ihn. »Verdammt, Edmund, was ist das?«
    Edmund schüttelte den Kopf. »Bloß eine Karte. Nichts Besonderes.«
    »Lies sie vor.«
    Edmund wurde rot. »Ich hab sie schon gelesen. Kein Grund, es noch mal zu tun. Entsinne mich noch genau, was draufstand.« Alec guckte ihn wütend an. »Edmund.«
    Der solcherart bedrängte junge Mann warf Lucien einen wilden Blick zu. Der zuckte nur mit den Schultern. »Lies vor. Andernfalls prügelt er es mit Gewalt aus dir heraus.«
    Edmund wischte sich über die feuchte Stirn und zog die Karte heraus. Er

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