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Vermählung um Mitternacht

Vermählung um Mitternacht

Titel: Vermählung um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hawkins
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Blick schlenderte Lucien herein. »Ich komme, um der lieblichen Braut meine Reverenz zu erweisen.«
    Alec riskierte einen Blick auf Julia. Ihre Wangen waren hochrot, und obwohl sie die meisten Haarnadeln wieder zurückgesteckt hatte, fiel ihr immer noch eine dicke glänzende Locke über die Schulter. Beim Anblick ihrer Lippen überlief ihn wieder die pure heiße Lust. Er konnte nicht mehr tun, als Lucien empört anzufunkeln.
    Der Herzog ergriff Julias Hand. »Nachdem Ihr Gatte sich weigert, uns vorzustellen, ist es wohl an mir, seine Unhöflichkeit wieder gutzumachen.« Er verbeugte sich und hauchte ihr einen Kuss auf den Handrücken. »Lady Hunterston, vermutlich erinnern Sie sich nicht an mich, aber wir sind einander bereits begegnet, bei... «
    »Bei der Dinnergesellschaft der Melroses, ich entsinne ich mich sehr gut«, antwortete sie, immer noch ein wenig atemlos. »Möchten Sie uns bei einer Tasse Tee Gesellschaft leisten, Euer Gnaden?«
    »Das fände ich ganz entzückend«, erwiderte Lucien, der ihre derangierte Erscheinung beiläufig zur Kenntnis nahm.
    Mit finsterer Miene griff Alec nach Julia. Sobald seine Finger die ihren berührten, entriss sie ihm die Hand und sah so sehnsüchtig zur Tür, dass er sich sagen hörte: »Vielleicht solltest du Burroughs davon in Kenntnis setzen, dass wir Tee wünschen.«
    Dankbar nickte sie. »Natürlich. Bitte entschuldigen Sie mich.« Sie knickste hastig und schlüpfte zur Tür hinaus.
    Lucien hob den Hut vom Boden auf. »Tsss. Und ich habe dich noch bedauert.«
    »Sei bloß still, Wexford. Was willst du hier?«
    »Ist dir vielleicht nicht ganz wohl? Kein Wunder. Ganz schön schwierig, sich so jäh vom Abgrund der Leidenschaft zurückzureißen ...«
    »Lucien.« Der warnende Ton war nicht zu überhören.
    Der Herzog lachte. »Schon gut, ich werde dich nicht mehr aufziehen, solange du so übler Stimmung bist. Aus der reichen Beute in der Eingangshalle schließe ich, dass ihr einkaufen wart.« Er schlenderte zum Sofa, ließ sich auf der Armlehne nieder und legte den Hut auf seinem Knie ab. »Hat deine Gattin nach Herzenslust eingekauft?«
    »Wenn sie das getan hätte, wären wir schon vor Stunden heimgekehrt. Sie fand nicht, dass wir etwas brauchen.«
    »In ihr steckt kein Gramm Eitelkeit, stimmt’s?«
    »Du hast Recht. Ich musste sie dauernd an das Kodizill erinnern, um sie dazuzubringen, wenigstens das Allernötigste zu kaufen.«
    »Was für ein Glückspilz du doch bist. Stell dir vor, du hättest Therese dabei gehabt.«
    Alec verzog das Gesicht.
    »Eben.« Lässig schnippte der Herzog gegen die Blumen auf dem Hut. »Übrigens, Edmund und ich haben heute Morgen bei White’s vorbei geschaut. «
    »Aha.«
    »Nick war auch dort. Er war die Freundlichkeit in Person. Ich erwähnte, wie sehr mich deine Hochzeit gefreut habe.«
    »Und, war er überrascht?«
    »Sprachlos trifft den Sachverhalt eher.« Lucien zog sein Lorgnon heraus und betrachtete die künstlichen Kirschen. »Natürlich habe ich die Geschichte ein wenig ausgeschmückt.«
    »Warum denn das?«
    »Die Leute würden Julia vielleicht verspotten, wenn sie annehmen müssten, sie sei nicht deine erste Wahl gewesen. Ich habe angedeutet ...«, Lucien hob den Blick, »... wohlgemerkt, nur angedeutet, dass du und Julia einander schon seit langem zugetan seid.«
    »Hat dir das jemand abgenommen?«
    »Alle außer Nick.«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass er nicht der hirnlose Stutzer ist, für den du ihn immer hältst. «
    Lucien wollte etwas erwidern, doch in dem Augenblick kam Burroughs herein. Überaus würdevoll verkündete der Butler: »Lady Birlington und Lord Valmont.«
    »Verdammt«, fluchte Lucien leise. Er stand auf und legte den Hut auf den Tisch. »Ich habe dem Dummkopf doch mitgeteilt, dass er warten soll, bis wir Julia ein bisschen hergerichtet haben.«
    Alec schluckte seinen Ärger hinunter und wandte sich der Dame zu, die über die Schwelle gerauscht kam. Lady Birlington war eine imposante Gestalt, die den Salon sogleich beherrschte - wie jeden Raum, den sie betrat. Es lag nicht nur an ihrer überragenden Körpergröße, sondern auch an ihrer dominanten Art.
    Sie wies mit ihrem goldverzierten Spazierstock auf Burroughs. »Sie da, kümmern Sie sich um meinen Neffen. Er holt meine Sachen aus der Kutsche.«
    Der Butler verneigte sich. »Sehr wohl, Madam.« Er warf Alec einen vielsagenden Blick zu und ging hinaus.
    Lady Birlington trat näher. Ihr Kleid umflatterte sie in modischem Purpur und Lila. Ihr Haar,

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