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Vermählung um Mitternacht

Vermählung um Mitternacht

Titel: Vermählung um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hawkins
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unglaublich rot, ringelte sich unter einem knallvioletten Turban hervor. Ihre scharfen blauen Augen richteten sich auf Alec.
    »Na, Hunterston?« sagte sie schroff. »Wollen Sie mich nicht begrüßen? Nicht, dass ich eine solche Höflichkeit von Ihnen erwartet hätte, aber hier in diesem zugigen Eingang ist es verflixt ungemütlich.«
    »Kommen Sie doch bitte herein, Lady Birlington. Wie reizend, Sie zu sehen.« Alec durfte ihr die Hand küssen, bevor sie an ihm vorbeihumpelte.
    Mit bolzengeradem Rücken ließ sie sich auf dem Sofa nieder. »Nun? Weswegen wollten Sie mich sprechen?«
    Bevor Alec antworten konnte, kam Edmund herein, beladen mit Schals, einem Kissen mit Troddeln, lavendelblauen Handschuhen und einem kleinen, keuchenden Mops. Der junge Mann guckte Alec verzweifelt an. »Tut mir Leid, aber ich konnte sie nicht davon abhalten ...«
    »Sei nicht albern, Edmund!« unterbrach Lady Birlington. »Hunterston weiß, was sich schickt, schließlich ist er nicht so ein Dummkopf wie du. Setz Ephram am Kamin ab.«
    Edmund verzog das Gesicht, tat aber, wie ihm geheißen, und setzte den Hund auf das Kissen, obwohl das Tier mehrmals nach Edmund schnappte.
    »Braves Hündchen«, säuselte Lady Birlington. »Und jetzt schlaf, bis wir das Geheimnis gelüftet haben.« Nachdem sichergestellt war, dass es ihr Hund bequem hatte, richtete sie ihre Adleraugen auf Alec und Lucien. »Ah, Wexford.«
    Der Herzog verbeugte sich. »Wie reizend, Sie zu sehen, Madam. Gestatten Sie die Bemerkung, dass Sie wie immer einfach unvergleichlich ausschauen.«
    Sie winkte ab, obwohl ein erfreutes Lächeln ihre Mundwinkel umspielte. »Sparen Sie sich Ihre Schwindeleien für Ihre leichten Mädchen auf. Was machen Sie hier?«
    »Ich bin oft in Hunterston House zu Gast.«
    »Scheint mir für Sie viel zu respektabel zu sein. Das Haus verwandelt sich nachts nicht zufällig in eine Spielhölle, oder?« Lucien grinste. »Nein, aber ich werde der einen oder anderen sicher noch einen Besuch abstatten, ehe es Morgen wird.«
    »Ha! Gesprochen wie ein Mann. Hast du gehört, Edmund?«
    »Ja, Madam«, erwiderte ihr Neffe erschöpft und ließ sich mit seiner Last in einen Sessel sinken.
    »Von Hunterston könntest du auch eine Menge lernen.« Sie deutete mit dem Stock auf Alec. »Erinnert mich an deinen Großonkel.«
    »O Gott«, murmelte Edmund und bedeckte die Augen mit der Hand.
    Die alte Dame ignorierte ihn. »Wahrscheinlich erinnern Sie sich nicht an ihn, war vor Ihrer Zeit. Kam nicht oft vor, dass man ihn ohne irgendwelche Mädels auf dem Schoß antraf. Ein ziemlicher Schürzenjäger. Zumindest bis er sich zu Tode soff.«
    »Danke«, sagte Alec mit einem, wie er hoffte, ergebenen Gesichtsausdruck. »Sie sind zu liebenswürdig.«
    Maddie Birlington lachte lauthals. »Bestimmt nicht. Aber das ist einer der wenigen Vorteile, wenn man alt ist.« Sie stützte sich auf den Goldknauf ihres Stocks und beugte sich vor. »Was wollen Sie von mir, Hunterston? Aus meinem dummen Neffen habe ich nur herausbekommen, dass Sie meine Hilfe brauchen.«
    Alec verneigte sich. »Es freut mich, dass Sie ...«
    »Quatsch. Kann gut sein, dass Sie mich am Ende noch zum Teufel wünschen. « Sie stieß Edmund mit dem Stock an. »Bring mir einen Schal. Hier ist es kalt genug, um die Themse zufrieren zu lassen.«
    Sie wartete, bis ihr Neffe einen rot-goldenen Schal über ihre lila verhüllten Schultern gelegt hatte, bevor sie sich wieder an Alec wandte: »Man sollte meinen, dass Sie sich ein anständiges Feuer leisten können, jetzt, wo Sie das Vermögen geerbt haben, über das sich alle Welt den Mund zerreißt.«
    »Großvater war sehr großzügig.«
    Ihr Blick wurde ein wenig weicher. »John hat Sie sehr gern gehabt.«
    »Ich weiß.« So schlecht beraten sein Großvater bei seinem Versuch, ihn zu seinem Glück zu zwingen, auch gewesen war, zweifelte Alec nicht daran, dass der alte Mann ihn auf seine Art gern gehabt hatte.
    Schweigen trat ein, doch dann platzte Edmund heraus: »Wir können sie genauso gut jetzt gleich fragen. Tante Maddie, Alec braucht bei einem Problem deine Hilfe. Nicht, dass Julia ein Problem wäre. Zumindest nicht direkt. Sie ist eher ein Umstand.« Er fing Alecs finsteren Blick auf und errötete. »Ich meine, eigentlich kein Umstand, eher ...«
    »Was ist los, Hunterston? Haben Sie ein Mädchen in Schwierigkeiten gebracht? Hoffentlich keine Dienstbotin.« Als Edmund ein ersticktes Keuchen hören ließ, verdüsterte sich ihre Miene. »Wenn nicht das, was dann? Nun

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