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Vermisst: Thriller (German Edition)

Vermisst: Thriller (German Edition)

Titel: Vermisst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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Ansonsten versperrten überall Container den Weg. Fluchend setzte er zurück und fuhr die Gasse, durch die er gekommen war, bis zum Ende. Er landete auf einer leeren Asphaltfläche. Am Wasser funkelten die Lichter der Kräne. Zwei überdimensionale Gabelstapler mit mannshohen Rädern rollten auf die Kais zu. Ein dritter wartete in etwa fünfzig Metern Entfernung.
    Auf ihn steuerte Jesse zu. Der Fahrer saß in der Kabine und trank einen Kaffee, während er beobachtete, wie der Brückenkran über die Containerstapel hinwegrauschte. Die Zinken des Gabelstaplers bestanden aus massiven Trägern von mindestens drei Metern Länge. Als Jesse hupte, schaute der Fahrer erstaunt auf und fuhr sein Fenster herunter.
    »Wer sind Sie denn?«, fragte er misstrauisch.
    »Ich brauche Hilfe. In dem Stapel da hinten sitzen Leute fest. Die Polizei ist unterwegs, aber die Zeit wird knapp. Eine Polizeibeamtin ist bereits verletzt.«
    »Wollen Sie mich veräppeln?«
    »Ganz bestimmt nicht.«
    »Und warum kurven Sie drum herum?«
    Jesse deutete mit dem Daumen auf den Rollstuhl, der auf der Ladefläche festgezurrt war. »Über Container zu klettern ist nicht mein Ding. Ich brauche jemand, der sie zur Seite räumt.«
    Der Mann starrte ihn ungläubig an. Vermutlich überlegte er, was passieren würde, wenn er die Ladefolge nicht beachtete, und ob ihm die Gewerkschaft Rückendeckung geben würde.
    »Kommen Sie«, sagte er schließlich.
    Der Wind fegte durch den Metallkorridor, in dem es nach Salzluft und Dieselabgasen roch. Mein Vater stand auf seinen Besenstiel gestützt neben mir.
    Zwei Container über uns erschien mit wehendem schwarzen Mantel Christian Sanger. Die Sonne tauchte sein blasses Gesicht in ein rotes Licht, und sein Haar flatterte im Wind.
    Mein Vater trat vor. »Oh mein Gott! Georgia …«
    Christian hielt sie fest an sich gepresst, eine Hand in ihren Pferdeschwanz gekrallt. Mit der anderen drückte er ihr eine Waffe an den Hals. Sie sah aus, als hätte sie angesichts der entsetzlichen Realität komplett abgeschaltet. Ich konnte nur hoffen, dass sie nicht zusammenbrach.
    »Ihre Zeit läuft ab, Christian«, rief ich nach oben. »Die Polizei wird gleich hier sein. Lassen Sie Georgie gehen.«
    Rio Sanger robbte näher an die Tür des Containers heran. »Wieso hast du sie hergebracht? Was denkst du dir dabei?«, fauchte sie ihren Sohn an.
    Er blickte auf sie herab. »Stimmt das, was sie sagen?«
    »Quatsch, die lügen wie gedruckt.«
    »Hör doch auf, Mom. Muss ich sterben?«
    Sie seufzte und schloss die Augen. »Gib ihnen das Mädchen, Christian, damit wir hier wegkommen.«
    Er rührte sich nicht. Seemöwen kreisten am Himmel, und plötzlich tauchte über uns ein Kran auf und stoppte direkt über Christian Sanger.
    »Machen Sie meine Mutter los«, befahl er.
    Ich trat in den Container und löste den Gürtel um ihre Knöchel. »Für die Handschellen hab ich keinen Schlüssel.«
    Rio schlüpfte mit den Händen unter ihrem Hintern durch, sodass sie nun vor dem Körper gefesselt waren. »Frigide Schlampe«, zischte sie mir zu.
    Ich ging wieder nach draußen. »Lassen Sie Georgie frei.«
    Christian lockerte seinen Griff und stieß sie weg. Sie tat einen unsicheren Schritt und schaute ihn an, als könnte sie ihre plötzliche Freiheit noch gar nicht fassen.
    »Georgie, komm runter«, rief ich.
    »Schnell, Kleines«, sagte mein Vater.
    Sie wagte noch einen zögernden Schritt, aber ein metallisches Getöse über ihr lenkte sie ab. Der Kran senkte seinen Greifer und fasste nach dem Container neben ihr.
    Mit einem Mal setzte ihr Christian die Pistole an den Kopf. »Aufsteigen.«
    Entsetzt starrte sie ihn an. »Steig auf den Kran.«
    Mein Vater und ich traten unwillkürlich vor, aber Christian hatte sie bereits auf den Greifer gestoßen, der den Container wie eine riesige Hand umfasste. Zitternd umschlag sie eine Metallstrebe. Dann brach sie in Tränen aus. Schon wurde das Containergeschirr eingefahren, und das ganze Ding erhob sich samt Georgie zwanzig Meter hoch in die Lüfte.
    Christian beobachtete den Kran, der an uns vorbei zum Kai rollte. Georgie weinte laut.
    »Kit!«, schrie sie.
    Mir stockte der Atem. Wenn sie sich gut festhielt, würde der Kran sie über den Stapel hinweg zum Ladebereich fahren und den Container dort absenken. Dann musste sie schnell abspringen, bevor das Haltegeschirr eingefahren wurde.
    Rio starrte ihren Sohn an. »Was sollte das denn?«
    Christian sprang auf den nächsten Container unter ihm und blieb am Rand

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