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Vermisst: Thriller (German Edition)

Vermisst: Thriller (German Edition)

Titel: Vermisst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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musst mir helfen.«
    Jesse hob den Kopf.
    »Ich bin auf dem Highway One nördlich von Santa Barbara in einen Hinterhalt geraten.«
    Herr im Himmel.
    »Diese Leute wollen etwas, das Jakarta Rivera versteckt hat. Der Weg dazu ist in den Papieren beschrieben, die Jax Evan gegeben hat. Sie dürfen auf keinen Fall an diese Informationen kommen, sonst werden sie …«
    Eine atemlose Pause, während im Hintergrund Lärm zu hören war. »Sie dürfen die Unterlagen auf keinen Fall kriegen, sonst werden sie unzählige Leute umbringen. Jesse, du musst die Papiere finden und vernichten.«
    Das Blut sackte Jesse in die Füße. Evan hatte die Unterlagen bei sich im Haus und Jax bereits eine Nachricht hinterlassen.
    »Vernichte sie, um jeden Preis.«
    Phils Stimme wurde noch leiser. Jesses ungläubige Überraschung wich nacktem Entsetzen. Ihm war klar, warum Phil ausgerechnet ihn um Hilfe bat. Und er wusste, was geschah, wenn er scheiterte. Sie alle waren in Gefahr.
    »Heute Nacht. Morgen ist es zu spät. Und …« Pause. »Du musst meine Tochter raushalten. Evan darf nichts erfahren. Halt sie da raus. Hörst du, Jesse? Wenn du versagst, gerät meine ganze Familie ins Fadenkreuz.«
    »Verdammt noch mal!«
    Jesse griff zum Telefon und wählte.
     
    Sobald wir im Auto saßen, reichte ich Tim den Umschlag. »Könntest du mir das bitte erklären?«
    Er zog den dicken Stapel Dokumente heraus. »Sex und Erpressung – das ist eine altbewährte Spionagetechnik.«
    »Verstehe. Man bringt den Iwan in eine kompromittierende Situation und zwingt ihn dann, die Baupläne für Interkontinentalraketen zu stehlen. Eigentlich wundert es mich nicht, dass mein Vater in so was verwickelt war.«
    Sein Blick war wie eine kalte Dusche. »Nein, es wundert dich nicht. Stattdessen denkst du, ich hab mir das alles aus den Fingern gesogen.«
    Ich lief rot an und schaute aus dem Fenster. Über den Bergen ballten sich erneut Wolken zusammen.
    Er wandte sich wieder den Dokumenten zu. »Jax war bei der CIA, als die ersten Verbindungen zwischen Drogenkartellen und paramilitärischen Organisationen bekannt wurden. Offiziere in Asien verkauften Heroin, um mit dem Geld Privatarmeen aufzubauen. Ein ecuadorianisches Kartell finanzierte Waffengeschäfte der Hisbollah, die IRA bildete Rebellen der kolumbianischen FARC aus.«
    »Was hat das mit Prostitution zu tun?«
    Er warf mir einen Seitenblick zu. »Jax hatte umfangreiches Material gesammelt. Ihre Informationen hatte sie von einer Frau, die einen Prostituiertenring betrieb.«
    »Eine Bordellchefin?«
    »Ihr Name ist Rio Sanger. Sie steckt hinter dieser Sache.«
    Ich starrte ihn ungläubig an. »Eine Puffmutter hat meinen Vater entführt?«
    »Jax und dein Vater haben nur bei einer einzigen Operation zusammengearbeitet. Wenn beide verschwunden sind, muss das mit diesem Einsatz zu tun haben. Und Rio ist das Bindeglied.«
    »Diese Frau hat ihn auf offener Straße gekidnappt? Wieso?«
    Er hörte auf, in den Papieren zu wühlen. »Die Operation ist missglückt. Rio bekam großen Ärger. Vermutlich will sie sich dafür schadlos halten.«
    Rache, hieß das wohl im Klartext. Ich fuhr mir mit der Hand über die Stirn. »Was ist passiert?«
    »Jax verfolgte die Spur der Drogengelder. Phil sollte die Waffengeschäfte untersuchen und ermitteln, wer sich womit eindeckte.« Er studierte einen Zettel. »Rio führte einen Club für außergewöhnliche Bedürfnisse. Allerdings wussten ihre Kunden nicht, dass sie gefilmt wurden.«
    »Und die Aufnahmen verkaufte sie an Jax.«
    »Es stellte sich raus, dass die Waffenhändler und Finanzleute nicht so gefährlich waren wie die Nutten.« Er lächelte freudlos. »Kunden, die vor zwölf Jahren noch Wasserträger waren, stehen jetzt ganz oben. Hochrangige Militärs, Industriekapitäne. Da lässt sich ein Vermögen herausholen.«
    »Also geht es um Geld.«
    »Um Macht. Geld ist nur eine angenehme Begleiterscheinung.«
    »Was ist schiefgelaufen?«
    »Weißt du noch, warum Jax aus dem Dienst ausscheiden musste?«
    »Mir hat sie erzählt, sie hätte in Medellin einen kolumbianischen Doppelagenten getötet, der sie verraten hatte.« Ich zog die Brauen hoch. »War das die Operation, die du meinst?«
    »Riverbend. Irgendwo hier drin muss der Schlüssel sein.« Er überflog einen Kurzbericht und sah sich ein paar grobkörnige Fotos an. »Wie viel von dem Material hast du dir angeschaut?«
    »Gar nichts.«
    Er sah auf. »Im Ernst.«
    »Vielleicht bin ich doch nicht so neugierig, wie ihr geglaubt habt,

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