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Vermisst: Thriller (German Edition)

Vermisst: Thriller (German Edition)

Titel: Vermisst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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Handflächen.
    Der Schütze lag verwundet auf dem Rücken und blickte an der Waffe vorbei in Tims Augen.
    Tim trat dem anderen die Pistole aus der Hand. »Wo ist meine Frau?«
    Das Wasser aus dem Hydranten prasselte so laut auf das Fahrzeugdach, dass ich die Antwort des Mannes nicht hörte.
    »Zum Teufel mit dem Geld. Geld interessiert mich nicht. Wo ist meine Frau?«
    Der Sprühnebel am Rand der Wasserkaskade schimmerte in den Farben des Regenbogens. Unter dem Rücken des Verwundeten lief Blut auf die Straße, vermischte sich mit dem Wasser und floss in den Rinnstein.
    Mit letzter Kraft hob er abwehrend die Hand. »… nicht.«
    »Wo?«, fragte Tim.
    »Ich weiß nicht.« Seine Hand schwebte vor dem Gesicht.
    Ohne sich um das Wasser zu kümmern, das von seinen Schultern rann, starrte Tim auf ihn nieder.
    Dann schoss er ihm in den Kopf.

6. Kapitel
     
     
     
     
    Unter dem Auftragskiller sammelte sich das Blut zu Pfützen, und aus seinem Kopf trat eine widerwärtige Flüssigkeit aus.
    Tim schob mit dem Fuß den schützend erhobenen Arm von der Brust des Mannes und fing an, seine Taschen zu durchsuchen. Handy und Brieftasche nahm er an sich. Dann trat er einen Schritt zurück und musterte aufmerksam den Asphalt. Er steckte ein glänzendes Objekt ein, suchte weiter und fand ein zweites: seine eigenen Patronenhülsen. Tim hinterließ keine Spuren.
    Als er zu mir aufschaute, war sein Blick kühl und prüfend. In seinem Gesicht konnte ich keinerlei Emotion erkennen.
    Panisch kletterte ich über den Schalthebel auf die Fahrerseite und riss die Tür auf. Als ich aus dem Auto torkelte, ergoss sich das Wasser aus dem Hydranten über mich, aber das interessierte mich nicht. Ohne auch nur Luft zu holen, raste ich los. Zehn Meter, zwanzig. Ich rannte wie der Teufel.
    Aber die Schritte holten mich ein. Tim packte mich am Handgelenk. Ich brüllte, kreischte, versuchte, mich zu befreien. Ohne die Waffe in seiner rechten Hand loszulassen, hielt er mich mit der linken in eisernem Griff.
    »Lass los! Lass mich los, lass mich los, lass …«
    »Halt die Klappe und steig wieder ein.«
    Ich leistete erbitterten Widerstand, aber er wirbelte mich einfach herum, bis wir plötzlich in die entgegengesetzte Richtung liefen.
    Genau auf den Toten zu, den er soeben exekutiert hatte. Ich stemmte die Fersen in den Asphalt.
    »Du dumme Kuh, wenn du hier lebend raus willst, steig ein. Der zweite Mann ist schon unterwegs.«
    Mein Gehirn wollte einfach nicht funktionieren, und meine Füße rührten sich nicht von der Stelle. »Der zweite Mann?«
    »Kommt zu Fuß«.
    Ich gab meinen Widerstand auf und ließ mich von Tim in den BMW bugsieren. Im Augenblick war noch niemand zu sehen.
    »Und wenn er noch an meinem Haus ist und sich Jesse vornimmt?«
    Tim sprang ins Auto und drehte den Zündschlüssel. »Ich denk nicht daran, das zu überprüfen.« Der Wagen sprang nicht an. Er versuchte es erneut. »Komm schon, du blöde Karre!«
    Ich klaubte mein Handy vom Boden auf und schaltete es ein. Tim warf mir die Brieftasche und das Mobiltelefon zu, die er dem Killer abgenommen hatte.
    »Stell fest, wer der Kerl war.« Der Motor stotterte. »Los, du Schrotthaufen.«
    Ein paar Häuser weiter öffnete sich eine Tür. Jemand spähte vorsichtig nach draußen. Weiter unten an der Straße war der Verkehr zum Stillstand gekommen. Ein Fahrer wendete, um sich in Sicherheit zu bringen. Ich drückte die Kurzwahltaste, hielt das Telefon ans Ohr und fummelte mit der anderen Hand an der Brieftasche herum. Der Motor erwachte zum Leben. Unter Jesses Nummer war das Freizeichen zu hören.
    Tim riss mir das Handy aus der Hand. »Ich hab dir doch gesagt, du sollst das Ding ausschalten. Kümmer dich lieber um die Brieftasche«, befahl er.
    Benommen öffnete ich das Portemonnaie.
    »Das könnte dir so passen«, knurrte Tim.
    Ich schaute auf. Auf der anderen Seite der Kreuzung war ein junger Mann erschienen, der auf uns zurannte. Er war schlank, aber muskulös. Jacke, Pullover und Jeans waren schwarz, und sein dunkles Haar wehte im Wind. Beim Anblick der chaotischen Szene blieb er wie angewurzelt stehen.
    Tim gab Gas. Der Wagen wühlte sich aus dem Schlamm, nahm den Randstein mit einem Satz und raste los. Für einen Augenblick glotzte der Mann in Schwarz mit offenem Mund auf die Leiche. Tim steuerte direkt auf ihn zu.
    Eine Sekunde lang rührte sich der Mann nicht von der Stelle. Dann erwachte er aus seiner Erstarrung, griff hinten in seinen Hosenbund und zog eine Waffe. Tim

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