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Vermisst: Thriller (German Edition)

Vermisst: Thriller (German Edition)

Titel: Vermisst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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gegen die Stirn. Sein Gesicht war angespannt.
    »Jesse?«
    »Was tut sie da?«
    »Sie entschlüsselt die Daten, die ihr Computervirus auf meinen Laptop geladen hat, um sie zu bearbeiten. Wir werden den Sangers eine bereinigte Fassung geben.«
    »Wie bereinigt?«
    »Jesse, was weißt du?«
    »Hat Jax dir verraten, was euer nächstes Ziel ist?«
    Ich zögerte. »Weißt du es denn?«
    Der Schmerz in seinem Gesicht war unverkennbar.
    »Blackburn, was zum Teufel wird hier gespielt?«
    »Ich hab ja versucht, es zu dir erklären, aber in L.A. und später am Wat Po wurden wir ständig unterbrochen. Du musst die Aktion abbrechen. Geh zur Botschaft und stell dich.«
    »Nein.«
    »Dann …« Er schaute mich an, als wollte er sich mein Gesicht ein letztes Mal einprägen. »Dann wird man dich verhaften.«
    »Vertrau mir doch. Ich bin bis hierher gekommen, und jetzt bin ich mit Jax zusammen. Ich kann es schaffen.«
    »Nein, kannst du nicht. Ich hab dem FBI gesagt, dass du in Bangkok bist.«

21. Kapitel
     
     
     
     
    Shiver fluchte laut.
    Das FBI wusste, dass die Delaney in Bangkok war – ein Albtraum! Der Mann auf dem Bildschirm wirkte reuig, als sei ihm jetzt erst klar geworden, was er angerichtet hatte. Sofort rief sie Bliss an.
    »Was gibt’s?«
    »Du musst sofort eingreifen. Geh rein und hol dir die Informationen.« Shiver riss das Kabel aus dem Router. »Halt die Leitung offen, damit ich mithören kann.«
    Damit schnappte sie sich ihren Laptop und lief los.
    Oben im elften Stock zog Bliss einen elektronischen Hauptschlüssel durch das Türschloss, das sich mit einem lauten Klicken öffnete. Sie wartete einen Moment, um sicherzugehen, dass niemand durch das Geräusch alarmiert worden war. Nach ein paar Sekunden öffnete sie die Tür einen Spalt weit. Drinnen telefonierte eine Frau.
    »Nein, der Dienstweg ist mir egal. Ich muss mit der Direktorin sprechen.«
    Lautlos glitt Bliss ins Zimmer. Auf dem Boden ruhte die Nachricht, die der Page unter der Tür durchgeschoben hatte. An die Wand gepresst, schlich sie Richtung Wohnzimmer, wo die Schwarze mit dem Handy am Ohr auf und ab ging.
    »Ich bin aber nicht in London. Deswegen kann ich auch nicht vorbeikommen.«
    Sie stand mit dem Gesicht zum Fenster, konnte sich aber jeden Augenblick umdrehen. Bliss holte die Fertigspritze aus ihrer Tasche und schob sich vorsichtig näher heran.
     
    Es war, als wäre eine Phosphorgranate direkt vor meinen Augen detoniert.
    »Was hast du getan?«
    »Irgendwie musste ich dich doch von der Straße holen. Erreichen konnte ich dich ja nicht. Evan, es tut mir leid, aber es ist der einzige Weg, dich in Sicherheit zu bringen und den Wunsch deines Vater zu erfüllen.«
    Ein weißer Blitz, glühende Hitze. Meine Welt brach in sich zusammen. Und diesem Menschen hatte ich vertraut. Ich trug sogar seinen Verlobungsring!
    »Du bist wirklich das Allerletzte!«
    »Ich erwarte ja nicht, dass du das verstehst, aber …«
    »Verräter!«
    »… bitte bleib ruhig. Dein Vater wollte es so und …«
    »Du Vollidiot. Blackburn, weißt du denn nicht, was das für meinen Vater bedeutet?«
    »Die Sangers dürfen das Dossier nicht in die Finger kriegen.«
    »Jax ist …«
    »Ist mir egal, wo und was Jax ist.«
    »Sollte es aber nicht. Jesse, du hast keine Ahnung, was du angerichtet hast. Jax bringt die Sache in Ordnung.«
    »Nein. Delaney, dein Vater hat mir unmissverständlich mitgeteilt, dass Jax ebenfalls in Gefahr ist. Er wusste, dass sie in die Sache hineingezogen werden würde. Er will nicht, dass sie das Dossier manipuliert, weil sie das das Leben kosten könnte.«
    »Das Leben? Dieses Risiko nimmt sie bestimmt in Kauf.«
    Aber warum war mein Vater so fest entschlossen gewesen? Ging es um die nationale Sicherheit? War es möglich, dass er, nach allem, was man ihm angetan hatte, immer noch aus Pflichtgefühl und Loyalität handelte?
    Für meinen lieben Verlobten dagegen war Loyalität offenbar ein Fremdwort. Am liebsten hätte ich ihn dafür verprügelt.
    »Jesse.« Du Mistkerl, du blöder Idiot. »Was hat mein Vater zu dir gesagt? Ich muss es wissen. Alles, und zwar jetzt.«
    Plötzlich sah er mich gar nicht mehr an, sondern spähte stirnrunzelnd über meine Schulter.
    »Ev, da hinter dir …«
    »Was?«
    »Im Zimmer …«
    Hinter mir krachte es laut. Atemlos fuhr ich herum.
    Wieder knallte jemand gegen die Fensterscheibe. Ich sprang auf. Jax rang mit einer anderen Frau, kämpfte mit Krallen und Zähnen. Erneut rammte die Angreiferin ihren Kopf gegen das

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