Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen
30-Jährigen fasziniert mich . Von Beruf ist sie Lektorin, doch inzwischen ist sie vor allem Ghostwriterin. Die »Autobiografien« einiger prominenter Sportler und Unternehmer stammen aus ihrer Schreibwerkstatt. Nun geht es ihr um ihre Altersvorsorge. Für ihre letzte Arbeit hat sie vom Verlag 12.000 Euro ausbezahlt bekommen, und sie überlegt, wie sie diese Summe am besten anlegen soll. »Ich brauche es nicht, es kann also länger liegen. «
Zunächst frage ich sie allerdings nach den Grundlagen â bei Selbstständigen geht es immer zuerst um das Thema Versicherungspflicht. Es heiÃt zwar immer, Selbstständige hätten keine gesetzliche Absicherung. Doch das ist falsch. So können sich selbstständige Künstler und Publizisten über die Künstlersozialkasse (KSK) gesetzlich versichern. Die KSK ist eine feine Sache,
denn viele künstlerisch arbeitende Menschen haben meist geringe finanzielle Reserven und sind demzufolge schlecht abgesichert. Ãber die KSK genieÃen sie einen ähnlichen Schutz wie Angestellte.
Die Versicherung der Kreativen
Die Künstlersozialkasse wurde 1983 ins Leben gerufen. Sie ist eine gute Errungenschaft für selbstständig arbeitende Künstlerinnen, Künstler sowie Publizisten, denn diese profitieren von den Leistungen der gesetzlichen Sozialversicherung. Derzeit sind 165.000 Menschen versichert, 47 Prozent von ihnen sind Frauen. Die Beitragshöhe richtet sich nach dem Einkommen, das jeder Versicherte auf Basis seiner Vorjahresgewinne schätzt. Mit niedrigen Schätzungen die Sozialversicherungsbeiträge gering zu halten, ist aber angesichts der Datendurchlässigkeit zwischen den Behörden keine gute Idee. Ohnehin zahlen KSK-Versicherte nur die Hälfte des regulären Beitragssatzes zur Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung. Die andere Hälfte trägt die KSK aus Steuermitteln und den Beiträgen der Unternehmer. Jeder Betrieb, der künstlerische Arbeiten verwertet â wozu beispielsweise auch gestaltete Werbemittel gehören â, ist abgabepflichtig. In der Vergangenheit haben viele Betriebe diese Abgabepflicht nicht ganz ernst genommen, um es vorsichtig auszudrücken. Doch seit ein paar Jahren wird das strenger kontrolliert. Wenn Sie also selbst Unternehmerin sind und Aufträge an Grafiker, Musiker oder auch Webdesigner vergeben haben, überprüfen Sie, ob Sie auch immer die Künstlersozialabgabe bezahlt haben. Im Rahmen von Sonderprüfungen drohen Strafen.
Katja hat also eine Grundsicherung für Krankheit, Alter und Pflege. Dass eine angemessene Berufsunfähigkeitsvorsorge gerade für Selbstständige wichtig ist, ist mittlerweile bekannt. Für die künstlerisch kreativen Berufe ist es allerdings schwer, eine gute und bezahlbare Versicherung zu bekommen. Katja hat glücklicherweise bereits vor einigen Jahren einen Vertrag mit einem Sondertarif für Journalisten und Schriftsteller abgeschlossen.
Musikerin? Clown? Profi-FuÃballerin? DJane?
Viele Anbieter sperren sich, weil das Berufsbild des Künstlers nur schwer zu greifen ist. Im Gegensatz dazu ist beispielsweise das Berufsbild einer Fremdsprachensekretärin oder einer Röntgenärztin viel klarer umrissen und somit auch die Berufsunfähigkeit sicherer zu attestieren. Die meisten Versicherungsunternehmen ordnen die Kreativberufe in die höchste Risikoklasse ein. Das führt zu einer Verdoppelung der Beiträge. Oder sie akzeptieren den Absicherungswunsch nur mit Ausschlüssen. Mit der sogenannten Künstlerklausel verzichtet der Künstler auf Leistungen, wenn die Berufsunfähigkeit aufgrund einer seelischen Erkrankung ausgelöst wurde. Auch wenn eine Tätigkeit nicht zum Standardrepertoire unserer Arbeitswelt gehört, gibt es Lösungen für die Absicherung des Arbeitseinkommens. Einige BU-Versicherer haben Gruppenverträge für besondere Berufsgruppen. Falls eine BU-Vorsorge gar nicht möglich ist, kann sich die sogenannte Grundfähigkeitsversicherung lohnen. Diese zahlt eine Rente, wenn grundlegende Fähigkeiten, wie Sehen, Sprechen oder Hören, verloren wurden. Sei es durch eine Krankheit, Unfall oder Kräfteverfall. Die Leistung ist völlig unabhängig von einer beruflichen Tätigkeit.
Was hat Katja bisher für den Vermögensaufbau und die Altersvorsorge getan? Neben der gesetzlichen Rentenversicherung über die KSK spart sie monatlich 300 Euro auf ihr
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