Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen
Tagesgeldkonto. Dazu legte sie die Tantiemen aus dem Bücherverkauf an. Wenn sich auf diese Weise gröÃere Summen angesammelt haben, kaufte sie unregelmäÃig Aktienfonds. So ist ihr Investmentkonto auf 27.000 Euro angewachsen. Als Reserve für Notfälle hat sie 11.000 Euro auf dem Tagesgeldkonto. Jetzt kommen weitere 12.000 Euro dazu. Mein Vorschlag überrascht sie: »Als Erstes sollten Sie einen Riester-Vertrag machen!«
»Riestern Sie schon? Oder bauen Sie auf Rürup?«
Katja hat von beiden staatlich geförderten Altersvorsorgemodellen gehört. Wie viele ist sie der Meinung, dass die Basis-Rente, auch Rürup-Rente genannt, das Beste für die Selbstständigen und Riester nur was für Familien mit vielen Kindern ist. Beides ist aber so nicht richtig. Da sie bei der KSK pflichtversichert ist, kann sie die Riester-Förderung nutzen. Sie gehört zum zulageberechtigten Personenkreis. Ãblich ist nun die Empfehlung, den Mindestbetrag einzuzahlen, um so mit minimalem Aufwand an die Zulage zu kommen. Ihr Vorjahreseinkommen, das sie auch bei der KSK gemeldet hat, lag bei 28.000 Euro.
Sie müsste also 966 Euro ansparen und käme mit der Grundzulage von 154 Euro auf 1.120 Euro Jahresbeitrag. Meine Empfehlung ist in diesem Fall etwas anders. Da Katja noch einen erheblichen Vorsorgebedarf hat, ist es vor allem wichtig, jetzt zügig Rücklagen aufzubauen. Sie spart also lieber 1.946 Euro im Jahr an und erreicht mit der Zulage von 154 Euro den Höchstbetrag von 2.100 Euro. Manche mögen argumentieren, dass es viel besser wäre, stattdessen eine private Rentenversicherung abzuschlieÃen. Denn im Unterschied zum Riestervertrag könnte sie im Alter über das Geld einer privaten Rentenversicherung frei verfügen.
Ja, das ist richtig. Das ist ein weiterer Gedanke, doch die freie Verfügbarkeit ist nicht das primäre Ziel. Motor der Entscheidung sind die Zulagen und Steuervorteile, die Klarheit des Modells und vor allem die Sicherheit. Denn bei Riester-Verträgen ist die Summe aus Zulagen und eigener Sparleistung garantiert â und auch gegen den Zugriff des Staates geschützt, wenn Katja einmal in finanzielle Nöte geraten und auf Hartz IV angewiesen sein sollte.
Katjas Einkommen beträgt 28.000 Euro. So wird Katja gefördert, wenn sie â¦
⦠»optimal« riestert
⦠bis an die maximale Grenze geht
Gesamtbetrag
1.120 Euro
2.100 Euro
Eigenbetrag
966 Euro
1.946 Euro
Zulage
154 Euro
154 Euro
Zusätzliche Steuerersparnis
187 Euro
498 Euro
Effektiver Aufwand
779 Euro
1.448 Euro
Förderquote
30,4 Prozent
31,0 Prozent
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Katja wählt eine klassische Riester-Rentenversicherung, in der sie einmal jährlich 1.946 Euro anspart. Das bringt ihr mit 67 eine lebenslange Rente von rund 500 Euro.
Nun geht es um die 10.000 Euro, die nach der Riester-Jahreszahlung übrig bleiben. Katja sagte zwar, dass das Geld »länger liegen bleiben kann«, doch ist die Meinung, was »länger« bedeutet, von Frau zu Frau unterschiedlich. Ich habe mir angewöhnt, das zu konkretisieren. Und siehe da â Katja kann sich durchaus vorstellen, in einigen Jahren vielleicht doch noch eine Fortbildung in England zu beginnen. Und die kostet Geld.
Ich empfehle ihr einen weltweit agierenden Rentenfonds, bei dem das Gesamtrisiko im Portfolio nicht hoch ist und den sie wieder verkaufen kann, wenn das Geld gebraucht wird.
Im Depot hat sie drei Fonds, davon zwei europäische Aktienfonds. Beide waren vor drei Jahren auf allen Empfehlungslisten der Finanzpresse. Einer der beiden liegt kräftig im Minus. Das beobachte ich sehr häufig: Fonds, die deutlich mehr als andere gewinnen und so die Rennlisten anführen, erzielen diese Gewinne nur mit einer aggressiven Anlagepolitik. Manche Fondsmanager arbeiten mit Derivaten, andere pumpen viel Geld in risikoreiche Aktien kleiner und mittlerer Unternehmen. In Boomphasen gehen diese Experimente meist auf. Der Fonds ist dann in aller Munde und zieht immer mehr Geld der Anleger an sich. Doch groÃe Fonds, die groÃe Risiken eingegangen sind, sind in Phasen fallender Aktienkurse schwer zu steuern. Das betrübliche Ergebnis: Sie verlieren überdurchschnittlich. Gute Anlagekonzepte haben keine extremen Ausschläge nach oben und nach unten. Sie zeigen ihre Stärke vor allem dann, wenn es an den Börsen brenzlig wird und sie den Schaden für die Anlegerin begrenzen. Bei dem dritten Fonds
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